Bei den kulinarischen Angeboten im Handel greifen die Kunden am stärksten in der Mittagszeit und in der zweiten Wochenhälfte zu. Der Wunsch nach „Grünem Konsum“ steht noch weit hinter der realen Nachfrage. So einige Ergebnisse der EHI-Studie Handelsgastronomie in Deutschland 2020.
Steigerung nach Wochenmitte
Rund die Hälfte der befragten Handelsunternehmen stuft die Bedeutung der Handelsgastronomie durchschnittlich als hoch bis sehr hoch ein. Der Umsatz mit dem gastronomischen Angebot im deutschen Einzelhandel betrug 2019 immerhin rund 10 Milliarden Euro. Dabei greift die Kundschaft meist mittags bei den Angeboten in den Vorkassenzonen, der To-go-Convenience und bei gastronomischen Angeboten auf der Fläche zu.
Die Mehrheit erreicht ihre Frequenzspitzen im klassischen Mittagsgeschäft zwischen 11 und 14 Uhr. In Bezug auf die Wochentage liegen bei vielen Handelsunternehmen die Umsätze von Montag bis Mittwoch bereits auf einem guten Niveau und steigen größtenteils von Donnerstag bis Samstag weiter an. Auch wenn zunehmend eine Nachfrage nach „Grünem Konsum“ auszumachen ist: Die meistverkauften Speisen sind nach wie vor belegte Brötchen, Frikadellen und Schnitzel.
Überwiegend in Eigenleistung
Die handelsgastronomische Angebote werden überwiegend eigenständig durch die Händler betrieben. Der gastronomische Anteil durch Eigenleistung liegt sowohl im Lebensmitteleinzelhandel wie auch im sonstigen Einzelhandel bei über 70 Prozent. Gegenüber 2018 ist allerdings die Tendenz zu erkennen, dass Gastronomieeinheiten nun häufiger an Vertragspartner vergeben werden als noch vor zwei Jahren.
Flexibler Ladenbau
Um den Bedürfnissen der Kundschaft nachzukommen, rüsten die Unternehmen nach. Auch wenn durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Investitionsvorhaben teilweise verschoben sind: Die Hälfte der befragten Händler gab an, in den nächsten drei Jahren in Ladenbau-Maßnahmen investieren zu wollen. In diesem Zusammenhang sollen auch Ausstattungen angeschafft und erneuert werden, die im direkten (Sicht-)Kontakt zur Kundschaft stehen wie beispielsweise digitale Displays, Frontcooking-Einheiten, Kühltheken oder Kaffeemaschinen.
In den Bereichen Investitionsgüter, Technik und Ladenbau werden zunehmend modulare und flexible Systeme gefordert, um auf Kundenwünsche schneller reagieren zu können. Darüber hinaus sind bei etwa einem Drittel der befragten HändlerInnen Investitionen in Digitalisierung für die Gastronomie geplant wie zum Beispiel Bestellsysteme, Software sowie Digitale Services.