Homeoffice-Angebot wächst auch nach Corona

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Stellenangebote für Homeoffice-Jobs haben einer Analyse zufolge innerhalb von fünf Jahren erheblich zugenommen - und das auch nach der Pandemie. Der Anteil an Online-Stellenanzeigen mit Homeoffice-Möglichkeit habe sich seit 2019 auf fast 18 Prozent im Jahr 2023 verfünffacht, berichtete die Bertelsmann Stiftung. Bei dem auch nach Ende der Corona-Pandemie weiter anhaltenden Wachstumstrend zeigten sich allerdings Unterschiede je nach Region und Branche. «Deutsche Homeoffice-Hauptstadt» ist demnach Düsseldorf. 

Besonders viele Angebote finden sich in der IT-Branche, wo Homeoffice (HO) schon fast standardmäßig offeriert werde. Die Stiftung hatte insgesamt 55 Millionen Online-Stellenanzeigen ausgewertet. Die Analyse bildet ab, was Unternehmen ausschreiben, gibt aber keinen Hinweis darauf, in welchem Maße auf diese Offerten zugegriffen wird. 

Vor Beginn der Pandemie habe HO in Deutschland fast keine Rolle gespielt: 2019 wurde nur in 3,7 Prozent aller Online-Stellenangeboten die Möglichkeit zum Homeoffice eröffnet. Bis 2022 stieg das Angebot auf 16,8 Prozent und liegt laut Studie inzwischen bei 17,6 Prozent der untersuchten Online-Stellenanzeigen. «Homeoffice hat sich in vielen Branchen nicht nur etabliert. Es wird zum wichtigen Argument im Kampf um die Fachkräfte», bilanzierte Arbeitsmarktexperte Gunvald Herdin von der Bertelsmann Stiftung.

Noch zahlenmäßig vor dem IT-Bereich lagen HO-Offerten für Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrer mit einer Homeoffice-Quote von 72 Prozent, was vermutlich an den vielen virtuellen Kursangeboten liege. Am untersten Ende der Skala rangieren 2023 Berufe im Handwerk oder auch in der Altenpflege - wenig überraschend, denn dort gebe es praktisch keine Alternative zur Arbeit in Präsenz.

Ein deutliches Gefälle sieht die Auswertung auch zwischen Stadt und Land. Hintergrund: In den Ballungsräumen haben sich mehr Unternehmen angesiedelt, die ihren Mitarbeitenden Beschäftigung im HO anbieten. In Großstädten liege die Quote bei rund 26 Prozent. Für die NRW-Landeshauptstadt wurde unter den Online-Stellenofferten ein Anteil 34,1 für 2023 errechnet, dicht gefolgt von Frankfurt am Main (33,6 Prozent) und Stuttgart (32,9 Prozent). Extrem wenig HO-Angebote fanden sich hingegen in dünn besiedelten Kreisen. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Rheinland-pfälzische Restaurants und Beherbergungsbetriebe haben in den ersten neun Monaten des Jahres weniger Umsätze gemacht als im selben Zeitraum 2023. Bergauf ging es hingegen bei den Mitarbeitern.

Für die Gen Z, also die zwischen 1997 und 2012 geborenen Jahrgänge, ist gesundes und bezahlbares Essen am Arbeitsplatz ein bedeutendes Kriterium bei der Arbeitsplatzwahl. Das ist eine der Erkenntnisse einer Studie des Münchner Unternehmens Foodji.

Deutschlands Arbeitsmarkt braucht laut einer Studie viel mehr Zuwanderung als bisher. Es geht um Kräfte im sechsstelligen Bereich. Barrieren müssten weg - dazu gehört auch Diskriminierung in Top-Jobs.

Ein Minijob in der Elternzeit bringt Vorteile – aber nur unter bestimmten Bedingungen. Nicht jede Art von Minijob lässt sich während der Elternzeit ohne Weiteres ausüben. Was dabei beachten werden sollte.

Die nach wie vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen sorgen dafür, dass für Unternehmen mitunter kein Weg an betriebsbedingten Kündigungen von Mitarbeitenden vorbeiführt. Doch wie werden solche Kündigungen rechtssicher und wirksam ausgesprochen?

Nach einem ordentlichen Sommer sind viele Gastronomen und Hoteliers in Niedersachsen zufrieden mit der Saison. Doch der Ausblick besorgt die Tourismusbranche - das liegt laut einer Umfrage vor allem an zwei Gründen.

Ausweislich der aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) haben sich im gerade abgelaufenen Berichtsjahr 2023/2024 erneut mehr junge Menschen um einen Ausbildungsplatz in den gastgewerblichen Berufen beworben.  Einstellungen sind auch im Herbst und Winter noch möglich. Darauf weist der DEHOGA Bundesverband hin.

Wer bekommt an den Feiertagen frei? Wann gibt es Zuschläge und Geschenke? Hier sind arbeitsrechtliche Regeln, die Sie rund um Weihnachten parat haben sollten.

Corona-Krise, Energiepreisschock, Konjunkturflaute: Immer mehr Unternehmen in Deutschland geben auf. Für das Gesamtjahr deutet sich eine deutliche Steigerung der Insolvenzzahlen an.

Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt hat sich in ihrem Masthuhn-Report zum dritten Mal mit dem Tierwohl beschäftigt. Dabei stehen in diesem Jahr neben der Systemgastronomie erstmals auch der Lebensmitteleinzelhandel, Contract Caterer und Hersteller im Fokus.