Ifo-Institut: Corona-Rezession kommt, Sorge vor neuer Staatsschuldenkrise

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Corona-Krise wird die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung des Münchner ifo-Instituts in die Rezession stürzen. Wie schwer diese ausfallen wird, ist jedoch mit extrem hohen Unsicherheiten behaftet, wie Ifo-Präsident Clemens Fuest am Donnerstag in München sagte. Sofern der Höhepunkt der Pandemie schnell überschritten wird und die Wirtschaft ab Mai wieder in Gang kommt, rechnen die Münchner Ökonomen damit, dass die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 1,5 Prozent schrumpft. Sollte die Pandemie länger dauern und es mehrmonatige Produktionsstillstände in der Industrie geben, halten Fuest und seine Kollegen auch ein Minus von sechs Prozent für möglich.

Das wäre ein größerer Einbruch als während der internationalen Finanzkrise im Jahr 2009. Damals war die deutsche Wirtschaft um 5,7 Prozent geschrumpft. «Die Unsicherheiten sind groß, und auch die Abwärtsrisiken sind groß», sagte Fuest zu den beiden Szenarien. «Man kann auch nicht ausschließen, das es deutlich schlimmer wird.»

Umso wichtiger sei massives Gegensteuern der Bundesregierung und auf europäischer Ebene. «Wir müssen sehen, dass derzeit das Risiko, dass die Staatsschuldenkrise wieder ausbricht, sehr groß ist.» Aktuell helfen nach Einschätzung der Münchner Wirtschaftsforscher jedoch die Ankündigungen der EZB, der EU und der Bundesregierung zur Stützung der Wirtschaft. «So lange man auf diesem Weg geht, wird es keine Staatsschuldenkrise geben», meinte Fuest.

Fuest und seine Kollegen sehen darüber hinaus in der in den vergangenen Jahren stark angestiegenen Unternehmensverschuldung ein Problem. Das sei vor allem in den USA der Fall, sagte Fuest. Dort hätten viele Unternehmen Anleihen ausgegeben, die Anschlussfinanzierungen seien schwierig. «Das kann Unternehmen im Extremfall in die Insolvenz treiben.»

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Vom 29. September bis 6. Oktober 2024 findet wieder die Aktionswoche: Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft statt. Bundesweite Mitmach-Aktionen rund um das Thema „Lebensmittelverschwendung“ sollen zu einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen motivieren.

Azubis werden dringender denn je gesucht: In der aktuellen "Ausbildungsumfrage 2024" meldet die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) einen Höchststand bei der Zahl der Betriebe, die nicht genügend Nachwuchs finden. Das Gastgewerbe gehört neben Industrie, Handel, Verkehrsbranche und Baugewerbe zu den am meisten betroffenen Branchen.

Der DEHOGA Bundesverband warnt aktuell vor zwei Betrugsmaschen. So habe der Deutsche Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalität Hinweise auf Fake-Rechnungen erhalten. Bei einer zweiten aktuellen Betrugsmasche wird potentiellen Opfern Ware aus der angeblichen Insolvenzmasse eines Getränkemarkts angeboten.

Um das Gehalt aufzustocken, kann sich neben dem eigentlichen Hauptberuf noch ein Minijob eignen. Oder vielleicht sogar mehrere? Folgendes sollten Sie dazu wissen.

Viele der rund 1,2 Millionen Azubis machen einer Umfrage zufolge regelmäßig Überstunden. Angehende Köchinnen und Köche leisten demnach mit durchschnittlich 6,1 Überstunden pro Woche die meiste Mehrarbeit gefolgt von Hotel-Azubis.

Ist der Arbeitsplatz vom Wohnsitz weit entfernt, haben Arbeitnehmer manchmal eine zweite Wohnung in der Nähe vom Job. Welche Kosten für Heimfahrten sie bei der Steuererklärung geltend machen können.

Pizza und Pasta sind nicht nur in Italien in aller Munde: Auch in sechs anderen europäischen Ländern liegt die italienische Küche weit vorn. Am schlechtesten bewerten viele das Essen von der Insel. Das sehen auch die Briten so.

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Die Ent­spannung nach dem Urlaub hält bei vielen Beschäftigten nicht lange an. Jeder dritte Befragte ist bereits in der ersten Arbeitswoche nach dem Urlaub wieder urlaubsreif.

Frauen waren stets unzufriedener mit dem eigenen Einkommen als Männer. Diese Lücke ist einer Studie zufolge zuletzt zumindest kleiner geworden. Abgefragt wurde auch die Zufriedenheit mit der eigenen Gesundheit.

Tatsächlich selbstständig oder doch abhängig beschäftigt? Eine Frage, vor der viele Freiberuflerinnen und Freiberufler stehen. Aber was ist eigentlich das Problem?