Mehr Azubis in Reisebranche und Gastgewerbe in Baden-Württemberg

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Pünktlich zur größten Tourismusmesse CMT im Land (Tageskarte berichtete) melden die Industrie- und Handelskammern sowie der Dehoga Baden-Württemberg im zweiten Jahr in Folge sehr positive Ausbildungszahlen. Insgesamt sind im vergangenen Jahr rund 3.100 junge Leute in ihre duale Ausbildung in der Reisebranche und im Gastgewerbe gestartet. „Das sind 18 Prozent mehr als noch im Vorjahr und nach Jahren der Stagnation und des pandemiebedingten Rückgangs wieder auf dem Stand von 2014“, so Tanja Traub, Hauptgeschäftsführerin der IHK Nordschwarzwald, die im Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag für den Tourismus federführend ist.

Im Hotel- und Gaststättengewerbe Baden-Württembergs werden aktuell 5.839 junge Menschen ausgebildet. Das sind 851 mehr als noch vor einem Jahr (+17,1 Prozent) und in Summe fast wieder so viele wie 2019 (5.972), dem letzten Jahr vor der Corona-Krise. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im baden-württembergischen Gastgewerbe stieg 2023 um 18 Prozent auf 2.911.

„Dass wir nunmehr im zweiten Jahr in Folge eine sehr positive Entwicklung sehen, ist ermutigend und zeigt, dass Gastronomie und Hotellerie attraktive Perspektiven für junge Menschen bieten“, betont Dehoga-Landesvorsitzender Fritz Engelhardt. Jetzt gelte es, die Chancen, die eine Berufsausbildung im Gastgewerbe gerade auch für junge Menschen ausländischer Herkunft biete, bestmöglich zu nutzen. „Dieser Herausforderung stellen wir uns als weltoffene Branche gerne“, betont Engelhardt. In den modernen Dehoga Campus-Standorten in Calw und in Bad Überkingen, wo Auszubildende während ihrer Berufsschule-Blockunterrichtswochen untergebracht sind, habe man dafür sehr gute Bedingungen. Passend zum Motto des CMT-Tourismustages ‚Innovation‘ betonte Engelhardt: „In einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld braucht es mehr denn je die Fähigkeit zum Wandel und zur Innovation – und das geht nur mit gut ausgebildeten Fachkräften.“

IHK-Hauptgeschäftsführerin Tanja Traub ergänzt: „Es braucht frische, kreative Köpfe, die vielleicht auch mit einer ganz anderen Sicht der Dinge die Themen der Zukunft anpacken und Chancen ergreifen. Veränderung und Innovation wird gerade in Dienstleistungsbranchen wie dem Tourismus von Menschen gemacht – von den tatkräftigen Unternehmerinnen und Unternehmern im Land und von den kreativen Köpfen, die in der Branche arbeiten.“

Der Blick in die Branchen nach Zahlen über alle Ausbildungsjahre: In der gesamten Tourismusbranche (Gastgewerbe und Reiseverkehr) sind 2023 insgesamt rund 6.300 junge Leute in Ausbildung. Davon werden in Hotellerie, Gastronomie und Cateringbranche aktuell 5.800 junge Menschen von den Betrieben im Lande ausgebildet. Darunter sind rund 2.000 angehende Köchinnen und Köche, 2.000 Hotelfachleute und rund 900 Restaurantfachleute. Vor allem in den Feriendomizilen im Schwarzwald und in Bodensee-Oberschwaben sowie in den Regionen Ulm und Stuttgart sind besonders viele neue Auszubildende in ihr berufliches Leben im Tourismus gestartet. Aus der Reise- sowie Veranstaltungsbranche im Land gibt es genauso positive Nachrichten: Ein Plus von 22 und 20 Prozent toppt alle Erwartungen. Insbesondere der technische Beruf der Fachkraft für Veranstaltungstechnik boomt geradezu. In der Veranstaltungs-, Event- und Kulturbranche sind insgesamt 700 junge Menschen in Ausbildung.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Stadt Frankfurt führt zur Stärkung der Nachtkultur einen sogenannten Nachtrat ein. Dieser Rat setzt sich aus 13 Menschen aus der Stadtverwaltung und den verschiedenen Branchen der Nachtökonomie zusammen. Das Gastgewerbe steht besonders im Fokus.

Ein Weihnachtsmarkt ohne Musik ist für viele undenkbar. Doch die vielerorts gestiegenen Gema-Rechnungen sorgten 2023 für Unmut. Die Verwertungsgesellschaft setzt nun auf mehr Infos für Veranstalter.

Deutschlands Arbeitnehmer machen die Kaufkraftverluste aus den Hochinflationszeiten weiter wett. Im zweiten Quartal übertrafen die Steigerungen der Bruttolöhne das fünfte Mal in Folge die Entwicklung der Verbraucherpreise.

Die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen hat den „Freizeit-Monitor 2024“ vorgestellt. Für die seit 1982 regelmäßig durchgeführte Untersuchung wurden im Juli und August Bürger ab 18 Jahren zu über 100 unterschiedlichen Freizeitaktivitäten befragt.

Ein aktueller Bericht des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums bescheinigt der Lehrlingsausbildung in Österreich ein Langzeittief. Besonders auffällig ist die Entwicklung in der Tourismusbranche, wo sich die Zahl der Lehrlinge in den letzten 15 Jahren mehr als halbiert hat.

Wer bereits alle Urlaubstage für das Jahr aufgebraucht hat und dennoch eine Auszeit benötigt, kann unbezahlten Urlaub beantragen. Doch nicht immer hat ein solcher Antrag Aussicht auf Erfolg.

Arbeitsmittel sparen – auf Kosten der Mitarbeiter? Manche Arbeitgeber bitten ihre Angestellten, den eigenen Laptop für die Arbeit zu nutzen. Doch sind Arbeitnehmer verpflichtet, dem zuzustimmen?

Es beginnt harmlos – ein beiläufiger Kommentar über die bevorstehende Wahl. Doch was passiert, wenn das lockere Politik-Gespräch am Arbeitsplatz in hitzige Debatten mit extremen Positionen umschlägt?

Bis zum 23. September können sich auch Hoteliers und Gastronomen um den Deutschen Fachkräftepreis bewerben. Das Bundesministerium für Arbeit zeichnet innovative Lösungen und Beiträge zur Fachkräftesicherung und -gewinnung in insgesamt sieben Kategorien aus.

Vom 29. September bis 6. Oktober 2024 findet wieder die Aktionswoche: Zu gut für die Tonne! des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft statt. Bundesweite Mitmach-Aktionen rund um das Thema „Lebensmittelverschwendung“ sollen zu einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen motivieren.