Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt in Deutschland hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr leicht entspannt. Allerdings liegt die Zahl der neu geschlossenen Ausbildungsverträge weiterhin deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau, die Nachfrage nach Plätzen ist weiter gesunken, und immer mehr Stellen bleiben unbesetzt. Das zeigt ein am Mittwoch veröffentlichter Bericht des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).
Demnach wurden 2021 insgesamt 473.100 neue Ausbildungsverträge geschlossen. Das waren 5600 mehr als 2020, aber immer noch 52.000 weniger als 2019. Zugrunde liegen nach Angaben des Instituts eigene Erhebungen über neu abgeschlossene Verträge zum Stichtag 30. September und die Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA). Das Angebot an Ausbildungsstellen stieg demnach im laufenden Jahr um 8800 auf 536.200, lag aber ebenfalls deutlich unter dem Niveau von 2019 (578.200).
Ungebrochen ist der Trend, dass Unternehmen und junge Menschen Probleme haben, zueinander zu finden. Die Nachfrage nach Lehrstellen ist weiter gesunken, die Zahl unbesetzter Stellen weiter gestiegen. 63.200 Ausbildungsstellen blieben 2021 demnach unbesetzt (plus 3200). Die Nachfrage nach Stellen - das beinhaltet Bewerber mit abgeschlossenem Vertrag und diejenigen, die zum 30. September noch keinen Erfolg hatten - ging um 4800 auf 540.900 zurück. Nach BIBB-Angaben erreichte die Zahl einen Tiefstand seit 1992, als erstmals Daten für das wiedervereinigte Deutschland vorlagen. (dpa)