Offener Brief Hamburger Gastronomen: „Wir gehen unter“

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

In einem Offenen Brief haben sich dutzende Hamburger Gastronomen an die Führung ihrer Stadt gewandt. „Wenn ihr jetzt nicht für Klarheit und echte finanzielle Soforthilfe sorgt, war es das für die nächsten Jahre mit Hamburgs bunter Gastroszene“, sagen die Wirte und ersuchen die Oberen: „Bitte sprecht mit uns“. Bei Facebook wurde das schreiben inzwischen 6.000 Mal geteilt.

Christoph Strenger vom East schreibt in einem Kommentar: „Sich auf die Versprechen von Politik und Politikern zu verlassen, hat schon oft zu nichts geführt, nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt. Neben allen möglichen und dringend nötigen Soforthilfen, die hier bereits angesprochen wurden und die wir auch unbedingt sehr kurzfristig benötigen, brauchen wir zudem schnell eine gerechtere Besteuerung und endlich die 7% Umsatzsteuer, auf mindestens Speisen und alkoholfreie Getränke. Dann hätten wir vielleicht eine gute Chance nach der Krise, langfristig wieder vernünftig auf die Beine zu kommen und unsere Mitarbeiter für Ihre tolle Arbeit besser zu belohnen, zu investieren und wieder aufzustehen. McDonalds, Burger King, Nordsee und Co werden da seit Langem bevorzugt und sind deshalb wirtschaftlich deutlich bessergestellt als wir und das muss sich auch dringend und so schnell wie möglich ändern.!!“

Der Wortlaut des Schreibens:

COVID-19: Offener Brief an die Stadt Hamburg wegen drohender Schließungen von Gastronomie- und Hotelbetrieben

An die Stadt Hamburg:

BITTE SPRECHT MIT UNS.

Während die Tage verstreichen, sind wir dabei, unterzugehen. Wir haben keine Mittel mehr zur Verfügung, um unsere Existenz aufrecht zu erhalten und fühlen uns im Stich gelassen. Gleichzeitig können wir unseren Verbindlichkeiten Mitarbeiter*innen und Lieferant*innen gegenüber nicht mehr nachkommen.

Wenn ihr jetzt nicht für Klarheit und echte finanzielle Soforthilfe sorgt, war es das für die nächsten Jahre mit Hamburgs bunter Gastroszene und den vielen schönen Hotels – das sagen wir euch in aller Deutlichkeit!

Wir wissen, dass ihr euer Bestes tut. Wir wissen auch, dass ihr unter großem Druck steht und bereits einige Maßnahmen zur Unterstützung getroffen habt. Trotzdem müssen wir euch mitteilen: Diese Maßnahmen helfen, sie werden uns aber nicht retten. Alle bisher getätigten Beschlüsse, wie beispielsweise die Bereitstellung von Überbrückungskrediten, sorgen für Aufschub der Probleme – nicht für Lösungen! Wir kommen aktuell nicht an die Soforthilfen, das bedeutet: Die meisten von uns sind womöglich bis zum Ende des Monats weg vom Fenster.

Was wir brauchen, ist ein Dialog. Sprecht mit uns! Wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen.

Sind wir systemrelevant für die Stadt? Sollen wir den Betrieb aufrechterhalten, um eine Grundversorgung sicherzustellen? Wir sind bereit.

Sollen wir einen Lieferdienst für Risikogruppen hochziehen? Wir sind bereit.

Sollen wir einfache To-Go-Mahlzeiten für die Menschen in unseren Vierteln zur Verfügung stellen? Wir sind bereit.

Falls das nicht der Fall sein sollte: Schafft rechtliche Klarheit und ordnet die komplette Schließung aller gastronomischen und Hotel-Betriebe an.
 

Was wir jetzt brauchen, um weitermachen zu können:

- Sofortige und 100 prozentige Kostenübernahme aller Bruttogehälter (Vollzeit und Teilzeit) – denn ohne Trinkgeld reichen 60 Prozent Kurzarbeitergeld nicht aus

- Fortzahlungen für ausgefallene Arbeitsstunden für unsere Minijobber*innen und studentischen Aushilfen

- Steuernachlässe anstelle von Stundungen und Aufschiebungen

- Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis zum 01.03.2021

- Rechtlicher Schutz vor Vollstreckungsmaßnahmen aufgrund von Dauerschuldverhältnissen (Miet-, Leasing- und Kreditverträge)

Bitte bedenkt: In der Gastronomie und in der Hotellerie gibt es keinen Nachholeffekt. Ein Essen, das wir heute nicht verkaufen, wird in zwei Monaten auch nicht verkauft. Wenn unsere Räumlichkeiten heute leer stehen, können in zwei Monaten nicht doppelt so viele Menschen kommen. Die Kosten aber türmen sich auf. Diese Rechnung geht nicht auf!

Wir waren immer für Hamburgs Bürger*innen und Tourist*innen da. Und wir wollen es weiterhin sein, auch in der Krise.

Helft uns, eine Basis für unser Fortbestehen zu schaffen. Sonst sind wir weg.

Hochachtungsvoll,

BullereiKitchen GuerillaSalt & Silver - Zentrale MOMO RamenTazzi PizzaÜberquellVincent VeganMaui Poke Guys Brooklyn Burger Bar HH HappenpappenThe RabbitholeMexiko Strasse TaqueriaLeche de TigreHeimatjuwelWeinladen St. PauliBrüdigamsThe Chug ClubWolfs JungeSimbiosa, Diggi Smalls, UNDERDOCKS Restaurant Vienna, Holy Taco, Casita Oaxaca, @VU, VU2EishungerFoodguide AppRestaurant La SepiaBerta Emil Richard SchneiderRAIN CafeateryHerz & Bauch Café - Catering - EventDonner BarChief Brody , Burgerlich HamburghæbelXO SeafoodbarFroindlichst - The Vegan MusketeersSTANDARD Liebes BisschenRestaurant HACOBalzundBalz, SOUL - vegan coffee bar, Botanic District, Küchenfreunde, Was wir wirklich Lieben. HOLY DOGSRestaurant KlinkerBistro Carmagnole Südhang Wein & Feinkost, Frau Dr Schneider's Grilled Cheese Wonderland, Burger Jungs, Public Coffee Roasters, In guter Gesellschaft, 25hours Hotel Altes Hafenamt, 25hours Hotel HafenCityHeimat RestaurantNENI HamburgBoilerman Bar • Hamburg • Hamburg Möwe Sturzflug, East Hamburg, Coast by east & enoteca - Hamburg, Clouds & heaven's nest, CHILLI CLUB Sandtorkai GmbH, Störtebeker Elbphilharmonie, Interessengemeinschaft St. Pauli und Hafenmeile Ev Pyjama Park Hotel & Hostel Reeperbahn, Wunderkontor, Watergate Hamburg| Café | Bar | Restaurant, Winterhuder Fährhaus, Christiansen's Fine Drinks & Cocktails, Harald Glitscher Elbe- und Hafentouristik GmbH, Schweinske Hamburg St. Pauli, Panoptikum Hamburg, Restaurant Pantry, Dollhouse Hamburg, Brücke 10 'Die Fischbrötchenbude', Bord-Party-Service, Shooters Große Freiheit Hamburg, Rainer Abicht Elbreederei, Rockbar, Barbarabar Hamburg, Pooca Bar, Goldmarie, 3-Zimmer-Wohnung, Salon Zur Wilden Hilde, Heiße Ecke, Davidquelle St. Pauli Reeperbahn, DOT Club Hamburg, Zum Silbersack, Brew Brothers, Klubhaus St. Pauli, Sommersalon im Klubhaus, Bahnhof Pauli, Schmidtchens Alte Liebe GmbH, Bermuda - St. Pauli, Wunderbar Hamburg, Das Dorf, Kiezjungs, Thomas Read Irish Bar & Club, Frieda B. & Chikago Bar - St. Pauli, NOHO, Albers Bar, Sierichs Biergarten, Bastion, Hamborger Veermaster, Elbschlosskeller Hamburg St.Pauli, Meuterei Hamburg, Bar Zum Motherfukker Hamburg St.Pauli, Nachtschicht St. Pauli, El Greco, Buddels, Astra St. Pauli Brauerei, Meatwagen, Hooters Hamburg St.Pauli, Adam&Sophie, Juli, Genascht, stilwerk Hotels, KRUG, Fritzis, Estancia steaks, PAL, Altes Mädchen, Klippkroog, kropkå, Hafenkante Marshall Street Coffee, DOCKS, Schmidt Theater & Schmidts Tivoli, 100/200, Juwelier Espressobar, Witwenball, Mit Herz & Zucker, Golden Monkeys Streetfoodbar, Ottos Burger, Seilerhütte, Tippel Zwei, Lieblings Café, Clochard, Lima Seafood-Bar, Vlet, Nord Event GmbH, Hard Rock Café, Cateristic, Zoë II & lll - Sofabar, Hobenköök Restaurant & Markthalle, Café Svan, LaDouce Catering, DIE BUCHT GmbH, Bistro LaFee, Grote, Lunacy und Sorgenbrecher, Luicellas, Lola Bar, Jellyfish, Laundrette, Café Johanna, Le Fonque, Die WerteKöche, Parlament Hamburg, Marend Tiroler Küche, Cafe unter den Linden, Via Vai, KÖRRI Speisekontor, Hamburg Towers Arena Catering und Towers Time Out Café, Butchers American Steakhouse, Restaurant Marktplatz, Restaurant Schoppenhauer, Cafe par ici!, Quarkerei, Ponzu, ÆNDRÈ, Trude, Vineyard Weinhandel, Zweipunktnull & ZweiPunktEins, Herr Max, tōrnqvist, Dim Zum Haus, The Whisky Jack, Koch Kontor, Finkenwerder Landungsbrücke & Alpha Esszimmer Eventlocation, Tschebull Restaurant, Beisl, BarRive.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Frühere Untersuchungen hatten darauf hingedeutet, dass Menschen, die wenig Alkohol trinken, im Vergleich zu Abstinenzlern weniger anfällig für manche Krankheiten sind. Doch eine neue Analyse widerspricht - und nennt konkrete Gründe für jene Resultate.

Wer Jobangebote über Messenger-Dienste wie Telegram und WhatsApp erhält, sollte vorsichtig sein. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen warnt vor betrügerischen Maschen und gibt Tipps zum Schutz.

Arbeitgeber zahlen bei Krankheit bis zu sechs Wochen Gehalt. Doch was, wenn man danach wegen eines anderen Grundes krankgeschrieben wird? Bekommen Arbeitnehmer dann erneut sechs Wochen volles Gehalt?

Die Menschen in Europa trinken nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch immer viel zu viel Alkohol. In EU-Ländern habees seit mehr als einem Jahrzehnt keine wesentlichen Veränderungen beim Alkoholkonsum gegeben.

Ein Pestizid, das seit Jahrzehnten verboten ist, und Verunreinigungen mit Schmieröl: All das hat in Rapsölen nichts verloren. Doch «Öko-Test» hat diese Mängel entdeckt.

Nach der Teil-Legalisierung von Cannabis kann es vorkommen, dass man unter der Woche kifft und das Cannabis dann in der Arbeitszeit noch nachweisbar ist. Bekifft zur Arbeit zu erscheinen und dadurch die Aufgaben nicht erledigen zu können, geht natürlich nicht. Doch darf der Arbeitgeber einfach so Drogentests anordnen?

Glücklich kann sich schätzen, wer zum Arbeiten im kühlen Keller sitzt. In anderen heimischen Arbeitszimmern - etwa unter dem Dach - wird es aber bei sommerlichen Temperaturen gehörig warm. Aber wer ist für das Raumklima zu Hause verantwortlich? Müssen Arbeitgeber auch dort für Abkühlung sorgen?

Die Frist für die Abgabe der Corona-Schlussabrechnungen läuft zum 30. September 2024 aus. Nach aktuellen Zahlen des Bundeswirtschaftsministeriums fehlen immer noch 300.000 Schlussabrechnungen. Worauf Unternehmen achten müssen.

Jeden Tag besuchen zahlreiche Touristen Hamburg und übernachten auch an der Elbe. Das Statistikamt erhebt dazu Zahlen. Und die haben sich im Vergleich zum Vorjahr verändert.

Für die Urlaubsplanung informiert sich die Mehrheit der Deutschen im Netz: 64 Prozent derjenigen, die generell Urlaubsreisen machen, holen sich auf Online-Reise- und Vergleichsportalen Inspiration für ihre Reiseziele, 47 Prozent online direkt bei den Dienstleistern wie zum Beispiel Websites der Hotels, Reiseveranstalter oder Fluggesellschaften.