Starke Entwicklung des Deutschland-Tourismus im Winter

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Das Update vom dwif-Fakten-Kompass fasst die Lage der Wintermonate November 2023 bis Februar 2024 komprimiert zusammen: Starke Entwicklung des Deutschlandtourismus im Winter 2023/24 über dem Durchschnitt des D-A-CH-Raumes. Mit knapp 28,2 Mio. Übernachtungen verbuchte das Reiseland Deutschland den zweitstärksten Februar in der Tourismusgeschichte! Der gesamte Winter 2023/2024 war mit starken 114 Millionen Übernachtungen der Winter mit der drittstärksten Nachfrage aller Zeiten im Deutschland-Tourismus.

Eine stabile Nachfrage in den Wintermonaten November, Dezember, Januar und Februar ist für viele Destinationen wichtig, damit sich die touristischen Betriebe ganzjährig am Markt halten können. Für viele Bergregionen sind diese Monate sogar die entscheidende Saison. In den Wintermonaten 2023/2024 bilanzierte die amtliche Statistik gut 114 Mio. Übernachtungen. Das waren 6,2 Mio. weniger als im Rekordwinter 2019/2020, aber ein Plus von 6,6 Mio. zum Vorjahreszeitraum. Und es war der drittstärkste Winter in der Geschichte des Deutschland-Tourismus (nach 2018/2019 und 2019/2020).

Deutschland entwickelte sich damit stärker als die Nachbarn in Österreich, der Schweiz oder in Südtirol. Die Entwicklung der Übernachtungen in den einzelnen Monaten reichte von +3,7 Prozent im November (gegenüber dem Vorjahresmonat) bis zu +9,1 Prozent im Dezember. Mit knapp 28,2 Mio. Übernachtungen verbuchte das Reiseland Deutschland den zweitstärksten Februar in der Tourismusgeschichte.

Insbesondere die zunehmende Dynamik im Städtetourismus sorgte für die starken Zahlen. Die Erlebnisvielfalt, die Kombination aus Business- und Leisure-Gästen sowie die vielen Indoor-Attraktionen sorgen hier für eine ganzjährig hohe Attraktivität. Alpine und Küstendestinationen entwickelten sich hingegen verhalten.

Im Vorjahresvergleich legte neben Hessen, Baden-Württemberg und Sachsen insbesondere Rheinland-Pfalz mit seinem breiten Angebotsspektrum zu. Im Vergleich Winter 2023/2024 gegenüber Winter 2019/2020 bilden Brandenburg, Hamburg und Schleswig-Holstein die Top 3 im Bundesländervergleich und damit auch die einzigen Bundesländer, die das Niveau des Rekordwinters bereits wieder übertreffen konnten. Bei den Destinationstypen ist die Entwicklungspanne im Vergleich zum Sommer 2023 mit -5,3 Prozent und +23,2 Prozent wieder deutlich auseinander gegangen. Dies liegt insbesondere in der hohen Dynamik einiger Städte bzw. städtegeprägter Destinationen begründet.

Die Auslandsnachfrage nach Deutschland zog auch im Winter 2023/2024 weiter an. Insgesamt 21 Mio. Übernachtungen (+1,7 Mio., +8,9% ggü. dem Winter 2022/2023) bilanzierten die Destinationen in Deutschland. Alle Top-Märkte zogen an, wenngleich die Volumina nach wie vor unter dem Niveau von 2019 liegen. Wachstumsmotor unter den Betriebstypen waren im Winter 2023/2024 die Hotellerie und die Vorsorge- und Rehakliniken, aber auch der Ferienwohnungsmarkt entwickelte sich auf einem hohen Niveau weiter.

Tagestourismus: weiterhin leichter Rückgang

Der Tagestourismus ist ein milliardenschweres Standbein im Deutschland-Tourismus und wichtig für eine kontinuierliche Auslastung vieler Einrichtungen und Angebote. Im Zeitraum November 2023 bis Februar 2024 registrierte unser dwif-Tagesreisenmonitor gegenüber dem gleichen Zeitraum 2022/2023 weiterhin einen leichten Rückgang des Tagesreiseniveaus pro Kopf und Kalenderwoche. Damit setzt sich der Trend aus den Sommermonaten leider weiter fort.

Das dwif-Tagesreisen-EKG zeigt: Nach einer stabilen Entwicklung bis in den September 2023 hinein, gingen die Werte ab der zweiten Septemberhälfte und einschließlich des gesamten Oktobers deutlich zurück, um bis zu einem Viertel weniger Tagesausflüge im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt. Auch im November und im Dezember setzte sich diese Entwicklung mit Ausnahme eines kurzen Zwischenhochs fort.

Mit Blick auf die Motive und Aktivitäten der Tagesausflügler normalisierten sich die Strukturen bereits wieder im Vergleich zum Zeitraum bis 2019. Es waren lediglich die üblichen saisonalen Schwankungen in den Aktivitäten zu beobachten.

Kurzfristig muss mit einer weiterhin verhalteneren Tagesreisetätigkeit gerechnet werden. In Richtung Mitte 2024 könnte die Nachfrage aufgrund der gesunkenen Inflation und der wieder steigenden verfügbaren Einkommen wieder etwas anziehen. Weiterhin nachfragedämpfend wirken die realisierten Preissteigerungen.

Freizeitwirtschaft: Stabilisierung bei weiterem Preisanstieg

Die Freizeitwirtschaft ist mit ihren Einrichtungen ein wichtiger Anlaufpunkt für die Aktivitäten der Einheimischen, der Tages- und Übernachtungsgäste. Das Besucher*innenvolumen in der Freizeitwirtschaft lag im Zeitraum November 2023 bis Februar 2024 um 5,0 Prozent über dem Niveau des Vergleichszeitraumes 2022/2023. Besonders gut entwickelten sich die Stadtführungen mit einem Plus von 21 Prozent. Erlebnisbäder und Thermen legten mit +7 Prozent ebenfalls deutlich zu. Die Museen und Ausstellungen verfehlten das Vorjahresergebnis knapp um 2,5 Prozent, die Zoos/Tierparks (die Gewinner der letzten Jahre) gar um 10 Prozent, wenngleich die Wintermonate absolut betrachtet ohnehin eine geringere Bedeutung haben.

Wirft man einen Blick auf die einzelnen Monate im Winterzeitraum, so zeigt sich ein Auf und Ab. Auf ein Minus von einem Prozent im November folgte ein sattes Plus von knapp 20 Prozent im Dezember. Der Januar fiel mit -6 Prozent schwach aus, während die Zahlen im Februar 2024 wiederum um über acht Prozent anzogen.

Diese Entwicklung ist ein Spiegelbild der aus Sicht der Konsument*innen unsicheren Rahmenbedingungen und deutet auf ein Abwägen zwischen den unterschiedlichen Konsumprioritäten hin. Die Preise der Freizeiteinrichtungen über alle Kategorien hinweg zogen Anfang 2024 im Vergleich zum Vorjahr um rund 6 Prozent an. Höherpreisige Attraktionen wie Thermen oder Erlebniseinrichtungen lagen hier im Durchschnitt.

Generell ist zu beobachten, dass der Besuch trotz einer gewissen Konsumzurückhaltung nicht direkt vom Eintrittspreis abhängig ist. Vielmehr hängen die Entwicklungen auch mit den jeweiligen Zielgruppen und der Kaufkraft in der jeweiligen Region zusammen, da die Einheimischen neben den Übernachtungsgästen vielerorts und gerade in den Wintermonaten für eine Basisauslastung sorgen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Zur EM in Deutschland hat die Gema über 26.000 öffentliche Ausstrahlungsorte für Fernsehübertragungen gezählt, die eigens zur Europameisterschaft angemeldet wurden. Die meisten Public-Viewing-Standorte befinden sich in Berlin, gemessen an der Einwohnerzahl liegt Köln an der Spitze.

Mehr als 80 Prozent der Menschen in Deutschland versenden Emojis. Fast jeder Fünfte (19 Prozent) tut dies in jeder einzelnen Nachricht, 31 Prozent in der Mehrzahl und 24 Prozent in wenigen Nachrichten. Emojis sind auch in der Job-Kommunikation üblicher geworden, stiften aber auch oft Verwirrung.

Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im Juni 2024 um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im Mai hatte sie noch um 25,9 Prozent zugenommen.

Mit dem Wachstumschancengesetz tritt ab dem 1. Januar 2025 auch die E-Rechnungspflicht in Kraft. Sie bringt neue Herausforderungen für alle inländischen Unternehmen und somit auch für die Hotellerie- und Gastronomiebetriebe mit sich.

Gastronomie und Hotellerie in Deutschland beklagen massive Umsatzeinbußen und Gewinnrückgänge. Die Sorgen sind groß, die Aussichten getrübt. Von der EM im eigenen Land konnten nur wenige Betriebe direkt profitieren, so eine aktuelle DEHOGA-Umfrage.

Knapp die Hälfte der Tarifbeschäftigten in Deutschland erhält in diesen Wochen Urlaubsgeld. Das Statistische Bundesamt nennt einen Anteil von 46,8 Prozent, der sich damit seit dem Vorjahr nicht verändert hat.

Anzeige

In der Gastro- und Hotelbranche fehlen Fach-, Service- und Saisonkräfte an allen Ecken und Enden. Der deutsche Personaldienstleister World Wide Working bietet jetzt eine schnelle und effiziente Lösung für dieses drängende Problem. Das Unternehmen greift dabei auf einen riesigen Pool an geeigneten Arbeitnehmern aus unterschiedlichsten Ländern zurück, die zuvor fit für den hiesigen Arbeitsmarkt gemacht werden. 

Der Arbeitsstättenausschuss hat eine neue Technische Regel (ASR) für die Bildschirmarbeit veröffentlicht. Darin finden sich Gestaltungsanforderungen z.B. für die Anordnung und Qualität von Bildschirmen, Arbeitsstühle oder Beleuchtung. Die neue ASR findet keine Anwendung auf mobile Arbeit oder Homeoffice.

Im Gastgewerbe in Mecklenburg-Vorpommern hat es in einer zweiten Tarifverhandlungsrunde am Mittwoch keine Einigung gegeben. Das teilten die Vertreter der Arbeitnehmer in Mecklenburg-Vorpommern mit. 

Sie wollen offene Stellen schnell bekannt machen? Verleihen Sie Ihrer Ausschreibung mit einer Veröffentlichung im Tageskarte-Newsletter und auf der Tageskarte-Webseite FÜR NUR 199 EURO jetzt zusätzlichen Schwung. 14.000 echte Abonnenten jetzt einfach und direkt ansprechen.