StepStone-Studie: Warum Fachkräfte noch im ersten Jahr kündigen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt macht Fachkräfte selbstbewusst, auch beim Start in den neuen Job. Die Online-Jobplattform StepStone hat rund 13.000 Fach- und Führungskräfte zu ihren Erfahrungen im ersten Jahr im neuen Unternehmen befragt. Die Untersuchung zeigt, dass Fachkräfte bereit sind, kurzfristig Konsequenzen zu ziehen, wenn ein neuer Job nicht ihren Erwartungen entspricht. Etwa jeder Dritte gibt an, bereits einmal innerhalb eines Jahres nach Einstieg gekündigt zu haben. Die Gründe hierfür sind vielfältig – und vermeidbar.

Falsche Erwartungen führen zu frühzeitigen Jobwechseln

Als Hauptgründe nennen die Befragten die tatsächlichen Arbeitsinhalte, die Unternehmenskultur und die Zusammenarbeit mit ihrem Vorgesetzten. Hierbei fällt besonders ins Gewicht, dass die Stellenanzeigen oftmals als ungenau bewertet werden. Rund ein Drittel der Fachkräfte ist der Meinung, dass die dortige Beschreibung der Unternehmenskultur und/oder der konkreten Aufgaben nicht der Realität entsprach. „Wenn Jobsuchende und Unternehmen den ‚Perfect Match‘ verpassen, verlassen neue Mitarbeiter das Unternehmen früh oder sie bleiben und sind unzufrieden. Das ist für beide Seiten fatal,“ sagt StepStone-Geschäftsführer Dr. Sebastian Dettmers. „Es ist wichtig, dass Jobsuchende alle relevanten Informationen erhalten, um von vornherein die richtige Entscheidung treffen zu können.“

Unterschiedliche Wahrnehmungen von Fachkräften und Recruitern

  • Eine deutliche Mehrheit der Recruiter unterschätzt die Bereitschaft neu eingestellter Mitarbeiter, frühzeitig zu kündigen. Drei von vier Recruitern beziffern die Wahrscheinlichkeit auf weniger als 15 Prozent
  • Recruiter zeichnen ein gutes Bild vom Berufseinstieg in ihren Unternehmen. Demnach bestehe bei 74 Prozent der Unternehmen die Möglichkeit, Fragen in dem Zeitraum zwischen Vertragsunterschrift und dem ersten Arbeitstag mit der Personalabteilung zu klären. Bei 72 Prozent stehe hierfür auch der zukünftige Vorgesetzte zur Verfügung. Demgegenüber erklären nur 41 Prozent der Fachkräfte, sie hätten die Chance erhalten, sich mit offenen Fragen an die Personalabteilung zu wenden. Immerhin 45 Prozent konnten sich mit ihrem zukünftigen Vorgesetzten abstimmen

 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Menschen in Deutschland essen so viele Kartoffeln wie lange nicht. Der Pro-Kopf-Verbrauch ist zuletzt von 55,7 auf 63,5 Kilo gestiegen. Dies ist der höchste Wert seit 2011/2012.

Muss man sich mit Schnupfen und Husten ins Büro schleppen? Dazu gibt es unterschiedliche Ansichten. Wie Sie einen guten Umgang finden - auch im Kollegenkreis.

Durch erhöhte Anforderungen müssen Angestellte 22 Prozent ihrer Arbeitszeit für bürokratische Tätigkeiten aufwenden. Dies geht aus einer Umfrage des ifo Instituts unter Führungskräften in Deutschland hervor.

Die Fluggesellschaften dürften nach einer Prognose ihres Dachverbands in diesem Jahr im Durchschnitt nur rund 6 Euro pro Passagier Nettogewinn machen. Passagiere müssten sich bei weiter wachsenden Kosten auf höhere Ticketpreise einstellen.

Der neue Bierkulturbericht der Brau Union Österreich beleuchtet die aktuelle Lage im Konsum- und Kaufverhalten der Menschen in Österreich: Alkoholfreies Bier, Bio-Bier und innovative Mehrweg-Gebinde liegen demnach voll im Trend.

Ob Reinigungshilfe oder Servicekraft im Restaurant: Viele solcher Arbeitskräfte machen das nur auf Minijob-Basis - und die meisten von ihnen sind Frauen.

Im laufenden Jahr sind die Gehälter vieler Tarifbeschäftigter kräftig gestiegen. Doch die Teuerung aus den vergangenen Jahren ist nur zum Teil wettgemacht.

Millionen Arbeitnehmer in Deutschland arbeiten in Teilzeit - vor allem Frauen. Bisher werden sie bei Überstundenzuschlägen schlechter behandelt als Vollzeitbeschäftigte. Das muss sich jetzt ändern.

«Verplant bitte zeitnah alle Urlaubstage für das Jahr 2025.» Mit einer solchen Aufforderung vom Arbeitgeber können nicht alle Beschäftigten gut leben. Darf der Arbeitgeber das verlangen?

Die Beschäftigten in Deutschland haben im dritten Quartal 2024 so wenige Überstunden geleistet wie noch nie. Im Schnitt machte jeder und jede Beschäftigte demnach 3,3 bezahlte und 3,9 unbezahlte Überstunden.