Stimmung in der Tourismusbranche in Niedersachsen weiter getrübt

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Die Stimmung in der Tourismusbranche ist nach einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Niedersachsen weiter getrübt. Gründe seien hohe Kosten und eine unsichere Wirtschaftslage, weshalb Betriebe auch bei Investitionen zurückhaltend seien, sagte die IHK-Tourismussprecherin in Niedersachsen, Kerstin van der Toorn, am Freitag. Der Konjunkturklimaindex sank laut der halbjährlichen Umfrage zum zweiten Mal in Folge.

Im Gastgewerbe fiel der Index von 104,5 auf rund 90 Punkte und damit leicht unter das Niveau von 2022. In der Reisebranche fiel er von gut 135 auf knapp 122. Die Kennziffer wird bei jeder Umfrage als Mittelwert aus positiven und negativen Antworten der Unternehmen ermittelt. 

Unternehmen bräuchten weniger Regulierung und Nachweispflichten sowie mehr echte Erleichterungen, sagte die IHK-Hauptgeschäftsführerin in Niedersachsen, Monika Scherf. Die Branche brauche dafür Unterstützung durch die Landespolitik.

Gastronomie besonders pessimistisch

Die Geschäftslage wird laut den Zahlen im Durchschnitt schlechter als vor einem Jahr eingeschätzt. Im Gastgewerbe bewerteten 25 Prozent der Betriebe ihre wirtschaftliche Lage als gut, 24 Prozent als schlecht. 23 Prozent gaben gestiegene, 43 Prozent gesunkene Umsätze an. Vor allem in der Gastronomie sei sie Stimmung schlecht, besser hingegen bei Campingplätzen. Reisebüros und -veranstalter blickten optimistischer auf ihre Lage. 

Für die halbjährliche Umfrage wurden vom 10. April bis 10. Mai rund 450 Betriebe aus Hotellerie, Gastronomie und Campingwirtschaft sowie Reisebüros und Reiseveranstalter befragt.

Den Angaben nach blicken im Gastgewerbe mehr Betriebe pessimistisch als positiv in die Zukunft. Als Gründe nannten sie vor allem hohe Kosten. Mehr als die Hälfte rechnet deshalb mit steigenden Preise für Übernachtungen und Speisen. Als weiteren Grund für die trüben Aussichten führte die Branche den Arbeitskräftemangel an. Fast jeder zweite Betrieb habe offene Stellen. Zudem sei die Nachfrage aus dem Inland weiter kritisch. (dpa)


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