Studie von Booking.com und Statista: Optimismus in der europäischen Hotellerie

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Eine neue Studie von Booking.com und Statista zeigt den Optimismus europäischer Unterkünfte bezüglich der aktuellen Sommersaison. Gleichzeitig zeigt sie auch die dringenden Herausforderungen für Hotel- und Ferienvermietungsbetreiber bei der Bewältigung des aktuellen wirtschaftlichen Klimas auf.

Die Stimmung unter den europäischen Hoteliers und Ferienvermietern ist nach wie vor gut, da die Belegung und die Preise in den letzten 12 Monaten weiter gestiegen sind. Zwei von fünf deutschen Beherbergungsbetrieben (39 Prozent) erwarten, dass 2023 das bisher umsatzstärkste Jahr sein wird. 71 Prozent der deutschen Befragten haben die Entwicklung ihres Geschäfts in den letzten sechs Monaten als gut oder sehr gut empfunden.

Trotz der makroökonomischen Volatilität der letzten sechs Monate schätzen fast sechs von zehn deutschen Unterkunftsbetreibern (59 Prozent) ihre aktuelle wirtschaftliche Lage als gut oder sehr gut ein, wobei sowohl die durchschnittlichen Tagessätze als auch die Auslastung für 48 Prozent bzw. 60 Prozent gestiegen sind. Bei den durchschnittlichen Tagessätzen ist dies zwar ein Anstieg um sieben Prozentpunkte gegenüber den Zahlen aus dem ersten Unterkunftsbarometer vom Herbst 2022, Deutschland liegt damit aber immer noch leicht unter dem europäischen Durchschnitt von 51 Prozent.

Das wiedergewonnene Vertrauen der Reisenden aus aller Welt hat diese positive Stimmung weiter verstärkt. Dabei sehen 61 Prozent der deutschen Beherbergungsbetriebe inländische Reisendeals wichtigste Chance für die Sommersaison 2023. Nach der Aufhebung der letzten COVID-19-Reisebeschränkungen Anfang des Jahres sehen zudem fast die Hälfte (44 Prozent) internationale Reisende als Schlüssel für die Saison an – eine Zahl, die deutlich unter dem europäischen Durchschnitt (60 Prozent) liegt. Rund vier von zehn (39 Prozent) haben die Generatio n Z im Blick, während ebenso viele (39 Prozent) die höhere Wertschätzung für Reisen nach der Covid -Pandemie als große Chance sehen.

Obwohl die Branche insgesamt positiv gestimmt ist, ist fast die Hälfte der deutschen Befragten (49 Prozent) besorgt über die allgemeinen Wirtschaftsbedingungen, und es gibt nach wie vor eine Reihe wichtiger Hürden, die von den Beherbergungsbetrieben zu überwinden sind. Neun von zehn (90 Prozent) sehen in den Energiekosten eine ständige Herausforderung für ihr Unternehmen, damit liegen die Energiekosten bei den Herausforderungen deutscher Berherbungsbetreiber ganz oben. 64 Prozent planen daher Investitionen in die Verbesserung der Energieeffizienz – dies ist der höchste Anteil unter allen in Europa befragten Ländern. Andernorts steht das Thema Personal weiterhin ganz oben auf der Tagesordnung. Sowohl die Personalakquirierung als auch die Personalbindung sind für 53 Prozent der Befragten ein Problem, wobei die Vergütung (64 Prozent) und Arbeitszeiten (63 Prozent) als die beiden wichtigsten Faktoren für den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften genannt werden.

Das wachsende Interesse der Verbraucher an nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen wird von rund vier von zehn (39 Prozent) der Beherbergungsbetriebe als große Chance gesehen, und 51 Prozent sehen Potenzial darin, mehr lokale Erlebnisse anzubieten. Deutsche Unterkünfte fühlen sich im Vergleich zum EU-Durchschnitt (42 Prozent) weniger gut auf die Herausforderungen von Nachhaltigkeit und Klimawandel vorbereitet. Etwa ein Drittel (34 Prozent) gibt an, dass sie gut bis sehr gut auf die Herausforderungen von Nachhaltigkeit und Klimawandel vorbereitet sind. Über die Hälfte (55 Prozent) sagt, dass mehr steuerliche und finanzielle Anreize erforderlich sind, um den Übergang zu einem nachhaltigeren und klimafreundlicheren Modell zu beschleunigen, während 19 Prozent einen besseren Zugang zu Kapital und Finanzierung als entscheidend ansehen.

Und obwohl Themen wie maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz die Schlagzeilen beherrschen, nutzen derzeit nur 9 % der deutschen befragten Unternehmen bereit KI -gestützte Geschäftsanwendungen wie Chatbots und dynamische Preisgestaltungsalgorithmen. Und das, obwohl 60 % meinen, dass sie auf die digitale Transformation vorbereitet sind. Obwohl erwartet wird, dass der Einsatz von KI zunehmen wird – rund jeder Fünfte (18 %) plant die Einführung solcher Tools in den kommenden sechs Monaten – haben rund drei Viertel (74 %) noch keine Pläne für den Einsatz von KI in der Unternehmensführung und liegen damit über dem europäischen Durchschnitt (66 %) – was zu technologischen Ungleichheiten und entsprechenden Wettbewerbsnachteilen führen kann.

„Es ist sehr ermutigend, den Optimismus zu sehen, der Unterkunftsbetreiber gerade in der geschäftigen Sommersaison antreibt, und dies bestätigt die Wahrnehmung, dass die Erholung der Reisebranche weiterhin auf einem positiven Weg ist", sagte Alexandra Wolframm, Senior-Managerin Public Affairs DACH bei Booking.com. „Gleichzeitig gibt es eine Reihe von Herausforderungen, die diesen Weg alles andere als reibungslos gestalten – wir hoffen, dass wir den Unterkünften mit dieser Studie eine kollektive Stimme geben können und sie weiter unterstützen können, indem wir die Themen aufzeigen, die für sie in den nächsten sechs Monaten und darüber hinaus am wichtigsten sind."


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ist der Arbeitsplatz vom Wohnsitz weit entfernt, haben Arbeitnehmer manchmal eine zweite Wohnung in der Nähe vom Job. Welche Kosten für Heimfahrten sie bei der Steuererklärung geltend machen können.

Pizza und Pasta sind nicht nur in Italien in aller Munde: Auch in sechs anderen europäischen Ländern liegt die italienische Küche weit vorn. Am schlechtesten bewerten viele das Essen von der Insel. Das sehen auch die Briten so.

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Die Ent­spannung nach dem Urlaub hält bei vielen Beschäftigten nicht lange an. Jeder dritte Befragte ist bereits in der ersten Arbeitswoche nach dem Urlaub wieder urlaubsreif.

Frauen waren stets unzufriedener mit dem eigenen Einkommen als Männer. Diese Lücke ist einer Studie zufolge zuletzt zumindest kleiner geworden. Abgefragt wurde auch die Zufriedenheit mit der eigenen Gesundheit.

Tatsächlich selbstständig oder doch abhängig beschäftigt? Eine Frage, vor der viele Freiberuflerinnen und Freiberufler stehen. Aber was ist eigentlich das Problem?

Wenn Mitarbeiter oder Führungskräfte in der Öffentlichkeit über ihren Arbeitgeber lästern oder gar Geheimnisse ausplaudern, kann sie das ihren Job kosten. Denn Verschwiegenheit ist nicht nur eine Stilfrage, sondern auch ein rechtlicher Anspruch. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Taylor Swift hat ihre Fans in Deutschland begeistert. Frohlocken konnten aber auch die Gastgeber an den Auftrittsorten. Eine Mastercard-Auswertungen verdeutlicht den „Swift-Effekt”.

Eine Studie zeigt: Die Vorschläge der KI-Chatbots ChatGPT und Gemin sind meist gesünder als das, was Menschen im Durchschnitt täglich zu sich nehmen. Eine professionelle Ernährungsberatung können die KI-Chatbots jedoch nicht ersetzen.

Kinder und Jugendliche nehmen trotz eines Rückgangs ihres Zuckerkonsums im Vergleich zu früher immer noch zu viel Zucker zu sich. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Bonn, die die Aufnahme von freiem Zucker im Alter von 3 bis 18 Jahren ausgewertet hat.

Das Smartphone nicht sofort griffbereit zu haben - für die meisten von uns fast unvorstellbar. Manche Arbeitgeber aber verbieten die private Handynutzung am Arbeitsplatz. Ist das erlaubt?