Thüringen verliert in Corona-Jahren fast jeden fünften gastgewerblichen Betrieb

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Während der Corona-Pandemie haben viele Betriebe im Thüringer Gastgewerbe aufgegeben. «Das Thüringer Gastgewerbe hat in den Corona-Jahren 2020 und 2021 nahezu jeden fünften Betrieb verloren», erklärte der Geschäftsführer des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Dirk Ellinger, am Dienstag in Erfurt. Von knapp 4900 Betrieben im Jahr 2019 seien Anfang 2022 noch knapp 4000 geöffnet gewesen.

Ob die Schließungen vor allem wegen der Corona-Pandemie erfolgten, ließe sich nicht belastbar sagen, erklärte Dehoga-Präsident Mark Kühnelt. Sicher spielten auch fehlende Betriebsnachfolger sowie der Mangel an Fachkräften eine Rolle. 87 Prozent der Gaststätten und Hotels seien in Thüringen Familienunternehmen mit maximal fünf Beschäftigten.

 

Trotz positiver Trends bei Übernachtungszahlen und Gaststättenbesuchern wird die Branche nach Einschätzung des Verbands noch einige Zeit brauchen, um das Umsatzniveau von 2019 zu erreichen. Die hohe Teuerungsrate führe zu Kostensteigerungen für die Betriebe, aber auch zur Konsumzurückhaltung bei den Verbrauchern.

Positives vermeldete der Dehoga bei der Beschäftigtenzahl: Sie sei 2022 um 27,4 Prozent auf rund 41 300 gestiegen. Das sei noch nicht das Vor-Corona-Niveau mit rund 44 300 Beschäftigten, aber der negative Trend sei durch eine Ausbildungsoffensive sowie den Tarifabschluss 2022 mit Einkommensverbesserungen von 16,5 Prozent und in diesem Jahr von weiteren sechs Prozent gebrochen. (dpa)


 

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