Im Mai 2023 verbuchten die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 47,0 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 9,2 Prozent mehr als im Mai 2022. Damit wurde das Vor-Corona-Niveau wieder übertroffen: Gegenüber Mai 2019 lagen die Übernachtungszahlen 5,8 Prozent höher.
Vor allem der Inlandstourismus boomt
Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Inland stieg im Mai 2023 gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,6 Prozent auf 39,8 Millionen. Das waren 8,2 Prozent mehr Übernachtungen als im Mai 2019. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 18,9 Prozent auf 7,2 Millionen, lag damit aber noch 6,0 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von Mai 2019.
Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes (DTV): „Besonders die Nachfrage aus dem Inland hat sich wieder auf hohem Niveau eingependelt. Rückenwind für das erfreuliche Wachstum kam auch von den Pfingstferien, die dieses Jahr Ende Mai begannen. Wir sind zuversichtlich, dass sich die Zahl der Übernachtungen auch in den nächsten Monaten dem Vorkrisenniveau annähert. Es bleibt allerdings abzuwarten, inwieweit sich die allgemeinen Preissteigerungen auf das Reiseverhalten auswirken.“
Die guten Zahlen dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Deutschlandtourismus vor großen Herausforderungen steht. „Vielerorts fehlen Fachkräfte, enorme Investitionen in die touristische Infrastruktur, vor allem bei Schiene, Wasserstraßen sowie Wander- und Radwegen, sind notwendig. Darüber hinaus muss der Deutschlandtourismus einen maßgeblichen Beitrag zum Klimaschutz und für Klimaanpassungsmaßnahmen leisten. Dies alles ist nicht zum Nulltarif zu bekommen. Der Bund muss das bei der Erarbeitung der angekündigten Nationalen Tourismusstrategie berücksichtigen.“