Meteorologisch sind wir bereits seit gut zwei Wochen im Herbst angekommen, doch der Sommer 2023 verabschiedet sich erst langsam und war zudem laut der Weltorganisation für Meteorologie der heißeste seit Aufzeichnungsbeginn. Auch in Europa wurde dies auf drastische Weise deutlich: Von Waldbränden auf Rhodos, über hitzebedingte Stromausfälle auf Malta und Höchsttemperaturen in weiten Teilen Südeuropas gibt es nun für die ersten Regionen Deutschlands in den kommenden Tagen Unwetterwarnungen mit Starkregen, Hagel und Sturmböen.
Klimakrise und Food Waste stehen in direktem Zusammenhang
Dass Lebensmittelverschwendung neben der Autoindustrie und Luftfahrt zu den größten Treibern der Klimakrise und für zehn Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, ist aber nur etwa der Hälfte der deutschen Bevölkerung bewusst. Dabei fällt in Deutschland ein Großteil der Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten an – jährlich 6,5 Mio. Tonnen. Gleichzeitig gibt die Mehrheit der Deutschen an, so wenig Lebensmittel wie möglich wegzuwerfen. Die Reduktion von Lebensmittelverschwendung zählt zu den effektivsten Maßnahmen gegen weitere negative Klimaentwicklungen.
Bewusstsein über Lebensmittelverschwendung in Deutschland
Too Good To Go wollte wissen, wie viel Bewusstsein für Lebensmittelverschwendung und auch deren direkten Einfluss auf den Klimawandel in der deutschen Bevölkerung vorhanden ist. Mit dem österreichischen Marktforschungsinstitut Marktagent wurde daher eine repräsentative Umfrage in Deutschland durchgeführt, in der die Teilnehmenden dazu befragt wurden, ob sie sich der Lebensmittelverschwendung und der damit einhergehenden Problematik bewusst sind und was sie im Alltag konkret dagegen unternehmen.
Das Ergebnis: Der Großteil der Bevölkerung (67,4 Prozent) ist sich dessen bewusst, dass der größte Anteil noch genießbarer Lebensmittel in privaten Haushalten in den Müll geworfen wird. Am stärksten ist das Bewusstsein hierfür bei Menschen über 60 Jahren vorhanden (80,6 Prozent). Auf die Frage, ob die Teilnehmenden mittlerweile (aufgrund der Teuerungen) weniger Lebensmittel wegwerfen würden, gaben 64,8 Prozent an, Lebensmittel durch die Teuerung mehr als zuvor zu schätzen, etwas mehr als die Hälfte der Befragten (51,8 Prozent) glaubt auch, dass infolge der Inflation generell weniger Lebensmittel verschwendet werden. 53,2 Prozent der Teilnehmenden gaben an, zu wissen, dass Lebensmittelverschwendung neben der Autoindustrie und Luftfahrt zu den größten Treibern der Klimakrise zählt, immerhin 19,4 Prozent gaben an, sich für diese Thematik nicht zu interessieren.