Umsatz in Hotellerie und Gastronomie im Juni 2020 um 63,6 Prozent gestiegen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen zeigten im Juni 2020 deutliche Auswirkungen auf das Gastgewerbe in Deutschland. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stieg der Umsatz im Gastgewerbe im Juni 2020 nach Kalender- und Saisonbereinigung real (preisbereinigt) um 63,6 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) um 63,5 Prozent gegenüber Mai 2020. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, war der Umsatz real um 42,2 Prozent und nominal um 42,1 Prozent niedriger.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat war der Gastgewerbeumsatz im Juni 2020 real um 42,2 Prozent und nominal um 41,4 Prozent geringer. Die Hotels und sonstigen Beherbergungsunternehmen erzielten im Vergleich zum Juni 2019 real 52,1 Prozent niedrigere Umsätze. In der Gastronomie fiel der Umsatz gegenüber Juni 2019 real um 36,3 Prozent. Innerhalb der Gastronomie lag der reale Umsatz der Caterer im Juni 2020 um 43,1 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats.

„Der Shutdown ab März hat riesige Löcher in die Bilanzen der Hotels und Restaurants gerissen“, sagt Guido Zöllick, Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bundesverband), und betont: „Auch wenn die Zuwächse im Juni gegenüber Mai von real 63,6 Prozent (nominal 63,5 Prozent) erfreulich sind, dürfen sie nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir von Normalumsätzen noch weit entfernt sind.“ 

„Hinter den Zahlen verbergen sich vielfältige Einzelschicksale“, macht Zöllick deutlich. „Stadt- und Tagungshotels, kleine Restaurants und Bars sowie Eventcaterer, die mehr als 80 Prozent Umsatzverluste aufgrund fehlender Großveranstaltungen registrieren, stehen mit dem Rücken zur Wand.“ Katastrophal sei auch die Stimmung bei den Discotheken und Clubs, für die es immer noch keine Öffnungsperspektive gebe.

„Die Krise ist längst nicht vorbei“, sagt Zöllick und fordert weitere Unterstützung durch die Politik. „Jetzt kommt es darauf an, dass weitere wirkungsvolle Maßnahmen ergriffen werden, um den Betrieben eine Überlebenschance zu geben.“ Dazu gehörten unter anderem die Verlängerung der Überbrückungshilfen, die dringend notwendige Änderung im Miet- und Pachtrecht, die Verlängerung der Kurzarbeitergeld-Regelung sowie die Entfristung der Mehrwertsteuersenkung.


Zurück

Vielleicht auch interessant

In Zeiten von mobilem Arbeiten, Telearbeit und Heimarbeitsplätzen kann die ausreichende Zahl an Ersthelfern im Betrieb zur organisatorischen Herausforderung werden. Wie Erste Hilfe, Alarmierung und Rettungskette trotzdem funktionieren, verrät die BGN.

Heftige Erkältung oder Magen-Darm-Infekt - wer zu krank ist, um zu arbeiten, kann sich krankschreiben lassen. Dafür muss man sich nicht unbedingt ins Wartezimmer seines Arztes schleppen.

Ob beim Start in einen neuen Job oder während einer laufenden Anstellung – es kommt vor, dass der Arbeitgeber ein polizeiliches Führungszeugnis anfordert. Aber sind Arbeitnehmer tatsächlich verpflichtet, dem nachzukommen?

Eine neue Studie von Hilton zeigt, dass die Deutschen fleißiger Treuepunkte sammeln als je zuvor. Fast zwei Drittel (65 Prozent) der Deutschen haben zwei oder mehr Kundenkarten. Millennials sind die fleißigsten Sparer. Lockende Gratisangebote sind die treibende Kraft.

Aufhören oder weitermachen? Woran man merkt, dass man zu alt für den Job ist - und welche Wege es in den Ruhestand gibt: Experten zeigen unterschiedliche Wege auf.

Nach der Rezession 2023 sehen Wirtschaftsforscher die deutsche Wirtschaft auf der Stelle treten: Die Industrie schrumpft, die Hoffnung auf eine Erholung durch mehr Exporte und Konsum ist zerstoben.

Hier eine Pizza, da ein Eis - statt Obst und Gemüse. Die Ernährung vieler Kinder weicht einer Analyse zufolge teils deutlich von den Empfehlungen ab. Das kann fatale Folgen haben, warnen Fachleute.

Ransomware hat sich in Deutschland zu einem lukrativen Geschäftszweig für Cyberkriminelle entwickelt. In den vergangenen zwölf Monaten wurden 6 von 10 Unternehmen auf diese Weise angegriffen.

Trotz Digitalisierung und Automatisierung müssen immer noch viele Menschen in ihrem Job harte körperliche Arbeit verrichten. Im Gastgewerbe sind es rund 40 Prozent der Erwerbstätigen, die schwer schuften müssen.

Bei Angestellten in Deutschland - ob vor Ort oder im Homeoffice - dauert die Mittagspause nur 20 bis 30 Minuten, findet oft am Schreibtisch statt und meist kommt selbst vorbereitetes Essen auf den Tisch.