Wie das Oktoberfest in München entstand

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Das erste Oktoberfest in München vor mehr als 200 Jahren war eine Hochzeit. Ganz München feierte mit, als im Oktober 1810 Kronprinz Ludwig - der spätere König Ludwig I. - Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen heiratete. Ein Pferderennen war am 17. Oktober Höhepunkt und Abschluss der fünftägigen Feiern. Das Gelände, damals vor den Toren der Stadt gelegen, wurde zu Ehren der Braut Theresienwiese genannt.

Damals gab es nicht einmal Zelte, nur offene Buden. Ob der Bierpreis damals schon die Münchner bekümmerte, ist nicht überliefert - wohl aber, dass die Maß braunes Kellerbier damals drei Kreuzer und drei Pfennige kostete.

Das Königshaus bezog die Bürger sehr bewusst in die Feiern ein: Vier Jahre nach der Ausrufung des Königreichs, dem nun große Teile Frankens und Schwabens angehörten, sollte das Fest das Gemeinschaftsgefühl fördern und die Ausrichtung auf die Residenzstadt München unterstreichen. Deshalb wurde das Fest jedes Jahr wiederholt.

Das Herrscherhaus übertrug die Organisation dem «Landwirtschaftlichen Verein» - die Bauern waren eine wichtige Berufsgruppe. 1811 gab es neben dem Pferderennen einen Viehmarkt und eine Viehprämierung. 1812 hieß die Veranstaltung Centrallandwirtschaftsfest - letztlich entstand daraus das größte Volksfest der Welt.

Findige Wirte stellten ab 1896 erste Bierburgen auf. Bereits 1818 gab es das erste Karussell und zwei Schaukeln. Außerdem kamen Kegelbuden und diverse Spielangebote auf, vom Sacklaufen bis zum Wagenradlaufen, bei dem ein Rad über eine bestimmte Strecke getrieben wird. Es folgten Schaubuden und Varieté mit Sensationen. Die Pferderennen als ältester Bestandteil des Volksfestes wurden 1938 aus organisatorischen Gründen abgeschafft.

Das Zentral-Landwirtschaftsfest (ZLF) findet aus der Historie heraus heute noch alle vier Jahre im Südteil der Theresienwiese statt, das nächste ZLF soll 2024 sein.

Dieses Jahr wird das Oktoberfest 213 Jahre alt, es findet aber erst zum 188. Mal statt. Gut zwei Dutzend Mal musste das Fest abgesagt werden: zuletzt 2020 und 2021 wegen Corona, davor aber auch wegen einer anderen Seuche, der Cholera. Auch während des Ersten und Zweiten Weltkriegs sowie in Zeiten der Inflation fiel das Fest aus. Nach 1946 wurde das Volksfest rasch größer, schon 1950 kamen fünf bis sechs Millionen Besucher - fast so viele wie heute. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Von Zuhause aus zu arbeiten, hat viele Vorteile: Man spart sich den Weg ins Büro und kann am Schreibtisch ungehemmt snacken. Damit das Homeoffice wirklich gut klappt, ist noch etwas wichtig: Lüften.

Laptop einstecken und heimlich im Urlaub arbeiten? Eine Befragung zeigt: für ein Drittel der Beschäftigten ein No-Go. Ist arbeiten aus dem Ausland überhaupt erlaubt und welche Konsequenzen drohen?

Bei einer Kündigung stellt sich auch immer die Frage: Was passiert jetzt eigentlich mit dem Resturlaub? Stehen dem Gekündigten die Urlaubstage noch zu? Muss der Arbeitgeber sie ausbezahlen? Und was, wenn der Arbeitgeber den Resturlaub verweigert?

Für Fraport gibt es im zweiten Quartal ein Plus bei Umsatz und Gewinn. Die Probleme von Boeing wirken sich allerdings auch auf den Flughafenbetreiber aus. Und auch bei Airbus läuft es nicht ganz rund.

Mehr als 1,3 Millionen der 18,6 Millionen Altersrentnerinnen und -rentner in Deutschland arbeiten zusätzlich. Wichtige Beweggründe für das Arbeiten im Alter sind Spaß an der Arbeit, Sinnstiftung und Kontakt zu anderen Menschen.

Den Metalllöffel aus Versehen mit in die Mikrowelle gestellt? Dann fliegen gleich die Funken. Oder vielleicht auch nicht? Ein Experte erklärt, was in die Mikrowelle darf und was besser draußen bleibt.

Unpassendes Schuhwerk, falsche Hosenfarbe oder zu lange Fingernägel: Nicht immer passt Arbeitgebern das Erscheinungsbild von Beschäftigten in den Kram. Aber welche Vorgaben dürfen sie machen?

Wegen Streik oder Unwetter am Urlaubsort gestrandet? Zusätzliche Urlaubstage klingen verlockend, aber nicht, wenn man eigentlich längst wieder arbeiten sollte. Diese Konsequenzen drohen Arbeitnehmern.

Ein deutsches Sprichwort lautet: „Nur Bares ist Wahres“. Mit der Realität beim Bezahlen in Deutschland hat dieser Spruch aber immer weniger gemein. Die Liebe zum Bargeld bröckelt.

In Sachsen-Anhalt haben die Sommerferien in diesem Jahr vergleichsweise früh begonnen. Auch weil das Wetter unbeständig war, lief das Geschäft in Hotels und Gastronomien nicht so gut.