Fettig und ungesund: Wissenschaftler kritisieren Kinderteller

| Gastronomie Gastronomie

Pommes, Würstchen, Schnitzel, Nuggets: Die Klassiker auf dem Kinderteller im Restaurant sind bekannt, aber nicht besonders gesund, meinen Wissenschaftler. Etwa vier von fünf untersuchten Speisen seien schlecht für den Körper, sagte Sven Schneider von der Uni Heidelberg der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeiting“. 

Der Wissenschaft hat in einer Untersuchung 1.877 Kindergerichte untersucht und bewertet. Restaurantketten fanden hierbei keine Berücksichtigung. Ergebnis der Untersuchung: 70 Prozent aller Kindergerichte seien die immer gleichen: Schnitzel mit Pommes, Chicken Nuggets, Würstchen mit Pommes, Burger, Pommes mit Ketchup oder Mayo oder Nudeln mit Soße.

Die meisten Kindergerichte enthielten demnach zu viel Fett und Kalorien, wenig Nährstoffe und oft rotes Fleisch, wie der Wissenschaftler der Zeitung sagte. Dieses Fleisch, also Schwein und Rind, gelte als besonders ungesund. Besser ist Wissenschaftlern zufolge zum Beispiel Geflügel.

So eine Studie ruft natürlich gleich die twitternde Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) auf den Plan, die über den Kurznachrichtendienst mitteilte: „Die Kinderspeisekarten sind meist einfach nur eines: ungesund. Zu kalorienreich, zu wenig Gemüse und nicht den DGE -Standards entsprechend. Interessante Studie heute in #FaS . Grund, sich mit Vertretern der Restaurants/Gaststätten zu treffen!“ Beim DEHOGA darf man sich also auf den Besuch Bundesernährungsministerin und einen Plausch zum Thema Kinderteller freuen.

„Letztendlich liegen die Entscheidung darüber, was gegessen wird, und die Verantwortung für eine ausgewogene Ernährung in der Hand der Eltern. Viele Gastgeber gehen hier auch gerne auf die Wünsche der Eltern ein“, erklärte DEHOGA-Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges. „Die Politik hingegen kann und darf Unternehmern nicht vorschreiben, welche Speisen bei ihnen auf der Karte stehen. Das entscheiden sie selbst. Es ist nicht Aufgabe des Gesetzgebers, da in den Markt einzugreifen. Insofern ist es wichtig, dass Bundesministerin Klöckner bereits klargestellt hat, dass sie ‚kein Gesetz für Speiskarten‘ möchte, sondern dass es in den Gesprächen maximal um Empfehlungen und gemeinsame Überlegungen für mögliche Verbesserungen gehen soll.“

Das Gesprächsangebot der Ministerin nimmt der DEHOGA-Bundesverband natürlich gern an, allerdings kann der Verband die Ergebnisse und deren Bewertung in ihrer Vehemenz nicht nachvollziehen. Die Autoren bemängelten, dass sich über 80 Prozent des Angebotes spezieller Kindergerichte auf acht ungesunde Gerichte beschränke (Chicken Nuggets mit Pommes frites, Nudeln mit Soße, Pommes frites, panierter und frittierter Fisch, fettreiche südosteuropäische Fleischgerichte, Süßspeisen als Hauptspeise, Wurst mit Pommes frites, Burger). Neben den in der Studie genannten Klassikern sei es jedoch in vielen Restaurants möglich und üblich, dass die Kinder von der regulären Karte halbe Portionen bestellen könnten. Oder die Betriebe böten einen Räuberteller an. Das heißt, die Eltern wählten die Gerichte aus und stellen daraus dann für ihre Kinder eine Auswahl von Speisen zusammen. Auch zu berücksichtigen sei, dass es bei vielen Kindern zu Hause keine Pommes gebe und diese dann ausnahmsweise einmal in Restaurants bestellt würden. "Wir stellen auch fest, dass viele Betriebe mit kreativen und vitaminreichen, regionalen und saisonalen Alternativen bei den Familien punkten. Bereits vor acht Jahren hat der DEHOGA verschiedene Rezeptideen für Kindergerichte erarbeitet und diese in einer Broschüre veröffentlicht. Der Fantasie der Küche sind hier keine Grenzen gesetzt", so der Verband.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Am 11. November 2024 wurden im Rahmen der feierlichen JRE Gala im Restaurant „Rive Fish & Faible“ in Hamburg von JRE Mitglied Felix Dietz sieben neue Mitglieder in die Reihen der Vereinigung aufgenommen.

Im Dezember zeigt die Köchenationalmannschaft des Verbands der Köche Deutschlands (VKD) an Bord eines Kreuzfahrtschiffs, was sie kann und wofür sie steht. Gäste der Mein Schiff 3 kommen in den Genuss des „goldenen“ Olympia-Menüs.

Ab 1. Januar 2025 müssen Registrierkassen mit zertifizierten technischen Sicherheitseinrichtungen (TSEn) dem Finanzamt gemeldet werden. Das Finanzministerium hat jetzt eine „Ausfüllanleitung “ für die Betriebe veröffentlicht.

Das Magazin Der Feinschmecker hat Benjamin Chmura zum „Koch des Jahres 2024“ gekürt. Die Auszeichnung würdigt Chmuras herausragendes handwerkliches Können, seine tiefe Leidenschaft für die besten Produkte und seine Treue zur französischen Haute Cuisine.

Der Fachkräftemangel ist überall angekommen - abgelegene Hotels und Restaurants haben es besonders schwer, Personal zu finden. Mit individuellen Ideen gehen Gastgeber in der Heide das Problem an.

Die 70. Ausgabe des Michelin-Restaurantführers Italien bringt eine große Überraschung: Giancarlo Perbellini und sein „Casa Perbellini – 12 Apostoli“ in Verona werden in die höchste Liga der italienischen Haute Cuisine aufgenommen. Zwei Südtiroler Restaurants haben einen Stern verloren.

Die dritte Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten und dem Bundesverband der Systemgastronomie ist erneut ohne Ergebnis beendet worden. Die Gespräche sollen Anfang Dezember fortgesetzt werden.

Auf mehr als 3.000 Metern wird im größten Skigebiet der Welt aufgerüstet. Im Dezember erwartet Wintersportler auf dem Cime de Caron ein neues Gebäude mit Kulinarik und vor allem: ein Rundum-Panorama.

​​​​​​​Sich gesund zu ernähren und dabei den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren – das bietet Aramark mit seiner Menülinie „Planet Power“. Im Rahmen von Aktionswochen im September wurden neue Rezepte vorgestellt, die das Aramark-Kreativteam auf Grundlage der Planetary Health Diet, kurz PHD, die von einem internationalen Forscherteam entwickelt wurde, umgesetzt hat.

Trüffel gelten als der Inbegriff kulinarischen Luxus. Ihr einzigartiger Duft und Geschmack machen sie unverwechselbar. Doch was macht die Knollen so besonders und teuer. Eine kleine Trüffelkunde mit Ralf Bos.