Handelsgastronomie mit Rekordumsatz 

| Gastronomie Gastronomie

Ist allerorten von Konsum- und Kaufzurückhaltung die Rede, trifft die auf die Gastronomie im Umfeld des Einzelhandels nicht zu. Im Vergleich oftmals günstige Preise locken die Verbraucher. Die Handelsgastronomie verzeichnete dadurch begünstigt im Jahr 2023 einen Rekordumsatz von 11,7 Milliarden Euro - rund 16 Prozent mehr als im Vorjahr.

„Das ist trotz Inflation ein außergewöhnliches Wachstum von 15,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch müssen sich die Händler weiterhin den bekannten Herausforderungen stellen“, erklärt Olaf Hohmann, Autor der EHI-Studie „Handelsgastronomie in Deutschland 2024“, die in Kooperation mit der GfK entstanden ist. Die Prognose für das laufende Jahr 2024 liegt mit 12 Mrd. Euro Umsatz noch höher.
„Die Konsumenten haben versucht, die Kosten zu reduzieren und preisgünstige Alternativen gewählt. Die Handelsgastronomie bietet gute Produkte zu vielfach niedrigeren Preisen als in der klassischen Gastronomie“, sagte Hohmann. 

Erfolgsfaktoren der Handelsgastronomie

Zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren zählten im vergangenen Jahr nach Angaben der befragten Händler vor allem das freundliche Personal (74,2 Prozent), ein angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis (71,0 Prozent) und eine hohe Produktqualität sowie frische Zutaten (67,7 Prozent). Zudem haben die Preissteigerungen auch zu einem Anstieg des Brutto-Durchschnittsbons auf 6,36 Euro beigetragen. Nach Ansicht der meisten Händler (57,7 Prozent) profitierte die Handelsgastronomie 2023 von den eher schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen und dem damit einhergehenden Trading-Down-Effekt: Viele Konsumierende verzichteten auf höherpreisige Angebote der Außer-Haus-Gastronomie und wechselten bewusst zu den Angeboten der Handelsgastronomie, um die Kosten möglichst gering zu halten.

Herausforderungen Handelsgastronomie

Personal zu finden (65,6 Prozent) und zu halten (46,9 Prozent) bleibt die größte Herausforderung für die Branche – ebenso wie die Aufgabe, die Gastronomie wirtschaftlich zu betreiben (62,5 Prozent). Denn die hohen Rohstoff- und Energiepreise in Verbindung mit der Preisorientierung der Konsumierenden zwingen die Händler nach wie vor zu Maßnahmen, um die Profitabilität des Angebots zu sichern. 

Klassiker der Handelsgastronomie

Knapp zwei Drittel der Händler betreiben die Gastronomie in Eigenregie. Jeder sechste Händler gibt an, in Zukunft Flächenanteile vermieten oder verpachten zu wollen. An der heißen Theke dominieren klassische und schnell verfügbare Gerichte: Schnitzel, belegte Brötchen, Frikadellen und Hausmannskost sind bei der Kundschaft im Handel besonders beliebt. Der Umsatzanteil von Fleischgerichten gegenüber den vegetarischen und veganen Angeboten liegt bei 67,9 Prozent.

Definition:

Handelsgastronomie ist das kontinuierliche Angebot von gastronomischer Leistung sowie von Getränken und verzehrfertig zubereiteten Speisen, die im direkten oder konzeptionellen Zusammenhang mit Handelsaktivitäten stehen. 

Datenbasis:

Für die EHI-Studie „Handelsgastronomie in Deutschland 2024“ wurden von März bis Juli 2024 eine Online-Befragung sowie persönliche Interviews durchgeführt. 32 Händler, die 12.110 Standorte repräsentieren, nahmen daran teil. Diese Handelsunternehmen erwirtschafteten 2023 einen Bruttoumsatz von ca. 99,5 Milliarden Euro.

GfK-Erhebung: 7.500 Personen im Alter von 16 bis 69 Jahren, die kontinuierlich jeden Tag ihre Außer-Haus-Käufe erfassen. Die Stichprobe ist demographisch repräsentativ für die Bevölkerung in Deutschland und berücksichtigt die Population von 57,1 Millionen Menschen im Jahr 2024.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die wirtschaftliche Lage in der deutschen Gastronomiebranche bleibt weiterhin angespannt. Laut aktuellen Prognosen des Informationsdienstleisters CRIF werden 2024 voraussichtlich 1.190 Insolvenzen in der Gastronomie erwartet, was einem Anstieg von über 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Hunderttausende Menschen besuchen den Blautopf jährlich. Das Areal um die leuchtende Quelle wird gerade für Jahre saniert. Für die Gastronomie in Blaubeuren entwickelt sich der Umbau zur Katastrophe.

McDonald’s sieht auf dem deutschen Markt noch viel Wachstumspotenzial und will sein Angebot kräftig ausbauen. In den nächsten drei Jahren soll das Expansionstempo auf 75 neue Filialen jährlich anziehen.

Pressemitteilung

NORDSEE hebt sein Angebot an pflanzlichen Alternativen auf ein neues Level: in enger Zusammenarbeit mit The Vegetarian Butcher wird das beliebte Plant based-Backvisch-Ciabatta neu aufgelegt. Diese Partnerschaft vereint das Know-how von NORDSEE im Bereich Fischspezialitäten mit der Innovationskraft von The Vegetarian Butcher.

Binnen weniger Jahre hat sich Gusto in der Restaurant- und Feinschmeckerszene einen sehr guten Namen gemacht und ist zum vielbeachteten Gourmetführer avanciert. Jetzt wurde der Gusto 2025 präsentiert. Die Köchin des Jahres wird Rosina Ostler. Aufsteiger des Jahres ist Ricky Saward.

Das Restaurant Überfahrt ist zurück: Ab Freitagabend empfängt das Restaurant im Althoff Seehotel Überfahrt unter der Leitung von Cornelia Fischer die Gäste mit einem erneuerten Konzept.

Französische Gerichte mit Berliner Twist serviert das Le Consulat bereits seit einiger Zeit im Herzen Charlottenburgs. Am 4. September feierte das Restaurant nun groß seine offizielle Eröffnung mit Promis, Stammgästen, geladener Presse, Live- und DJ-Musik.

Die erste Forelle schlachtete Lisa-Marie Boser im Alter von neun Jahren in der elterlichen Gastronomie. Damit stand für die Erlangerin fest, dass sie Köchin werden will. Seit zehn Jahren führt sie in ihrer Heimatstadt ihre eigene Gastronomie – und das, obwohl ihr die Bank während der Corona-Pandemie zur Insolvenz riet.

24 bayerische Gastronomen haben wegen ihrer besonderen Verdienste um bayerische Gerichte das Prädikat mit Rauten für „Ausgezeichnete Bayerische Küche“ erhalten. Ernährungsministerin Michaela Kaniber überreichte die Urkunden.

Das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Restaurant „Pink Pepper“ im Steigenberger Parkhotel in Düsseldorf ist nach zwei Jahren schon wieder Geschichte. Eine Bar ist geplant, in der auch getanzt werden soll.