Die Schweizer Bevölkerung wünscht sich laut GastroSuisse vom Bundesrat eine andere Lockdown-Strategie und unterstützt dessen Corona-Maßnahmen nicht, wie eine Meinungsumfrage von AmPuls Market Research zeigt. Eine Mehrheit befürwortet eine Öffnung der Restaurants Mitte März. Zudem sind 86 Prozent der Auffassung, dass die Schließung der Restaurants keine besonders geeignete Maßnahme im Kampf gegen das Corona-Virus ist. GastroSuisse fordert daher umso mehr, dass der Bundesrat auf das Volk hört und den Branchenlockdown aufhebt.
Eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung will, dass die Restaurants Mitte März wieder öffnen dürfen. Weitere 36 Prozent sind für eine Öffnung Mitte März, falls die Fallzahlen nicht steigen. Der Anteil derjenigen, die hierzu keine Meinung haben, liegt bei 3,7 Prozent. Das ergab eine repräsentative Meinungsumfrage, die vom 5. bis 8. März 2021 im Auftrag von GastroSuisse durchgeführt wurde. Befragt wurden 1003 Personen mittels Online-Befragung.
Lediglich 14 Prozent der Befragten vertreten die Meinung, dass die Schließung der Restaurants eine besonders geeignete Maßnahme bei der Bekämpfung des Corona-Virus sei. Eine deutliche Mehrheit der Befragten hält eine rasche Impfung der Bevölkerung (58,6 Prozent) und eine Teststrategie (55,4 Prozent) für besonders wirksame Maßnahmen. "Diese klare Botschaft an den Bundesrat freut uns sehr", sagt Casimir Platzer, Präsident von GastroSuisse, und betont: "Wir fordern nun umso mehr, dass der Bundesrat den Branchenlockdown endlich beendet und die Restaurants sowohl im Außen- als auch im Innenbereich spätestens am 22. März wieder öffnen dürfen. Die Schließung der Restauration ist keine sinnvolle Langfrist-Strategie."
Ebenso klar ergab die Meinungsumfrage, dass sich die große Mehrheit der Befragten (knapp 80 Prozent) in den Restaurants trotz Corona sicher fühlen. "Unser Schutzkonzept funktioniert", konstatiert Platzer und fügt an: "Der Branchenverband hat immer deutlich gemacht, dass das Risiko sehr gering ist, sich in einem Restaurants anzustecken." Das ist vom Bundesamt für Gesundheit bestätigt: Die Ansteckungsquote beträgt laut diesem nur rund zwei Prozent. "Der Branchenlockdown ist daher auch nicht nachvollziehbar", sagt Platzer. Der Branchenverband fordert vom Bundesrat daher, dass dieser auf seine Bevölkerung hört und morgen nachvollziehbare und akzeptable Lösungen präsentiert. "Lösungen, die unserer Branche eine Perspektive geben", betont Platzer.
Darüber hinaus müsse der Bundesrat für den Schaden aufkommen, den er angerichtet habe. Das sieht auch die Bevölkerung so: Die meisten der Befragten - mehr als 90 Prozent - sind der Auffassung, dass behördlich geschlossene Betriebe finanziell zu entschädigen sind. Zwar wurden inzwischen 10 Milliarden Franken versprochen. Ausbezahlt wurde bisher aber nur ein Bruchteil davon. Platzer: "Die Situation im Gastgewerbe ist dramatisch." So haben fast 20 Prozent ihren Betrieb bereits aufgegeben, wie eine Umfrage aufzeigte, die GastroSuisse kürzlich bei seinen Mitglieder durchgeführt hat (Tageskarte berichtete). Zu sehr hat ihnen die Corona-Krise zugesetzt. "Und jeder vierte Betrieb kämpft weiterhin ums nackte Überleben", sagt Platzer. Wenn die A-fonds-perdu-Beiträge nicht sofort ausbezahlt werden, müssen auch diese für immer ihre Türen schliessen. Soweit darf es nicht kommen. GastroSuisse fordert deshalb vehement Nachbesserungen bei der Härtefall-Entschädigung.