Im Dezember hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) die Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) abgebrochen (Tageskarte berichtete). Und das, ohne ein Entgegenkommen zu zeigen, um die Gespräche fortzusetzen, wie die Arbeitgeberseite nun kritisierte.
BdS-Hauptgeschäftsführer Markus Suchert appelliert nun erneut an die Gewerkschaft, an den Verhandlungstisch zurückzukehren oder einem Schlichtungsverfahren zuzustimmen, um eine Lösung im Tarifkonflikt zu finden:
"Die vierte Runde der Tarifverhandlungen der Systemgastronomie zwischen dem BdS und der NGG wurde Anfang Dezember 2024 von der NGG bereits am ersten Verhandlungstag abgebrochen. Wie in den Runden zuvor sind wir der NGG erneut ein ganzes Stück entgegengekommen und haben mit 14,1 Prozent Lohnerhöhung über eine verkürzte Laufzeit ein deutlich verbessertes Angebot vorgelegt. Trotz der wirtschaftlich höchst angespannten Lage für die Unternehmen der Branche wurde den Beschäftigten eine durchschnittliche jährliche Lohnsteigerung von über 4 Prozent angeboten – ein Angebot, das deutlich über den Vereinbarungen anderer Branchen liegt. Aber auch dieses wurde von der NGG ohne einen gemeinsamen Austausch und für uns völlig unverständlich zurückgewiesen. Die Gewerkschaft hat bislang keinerlei Entgegenkommen signalisiert, kein eigenes neues Angebot unterbreitet, die Tarifverhandlungen abgebrochen und setzt stattdessen auf Streikmaßnahmen.
Damit ignoriert die NGG die derzeit extrem schwierigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, die allen Beteiligten mehr als bekannt sind und blockiert einen Tarifabschluss für die Branche. Offensichtlich sind der Gewerkschaft Publicity-Aktionen zur Mitgliedergewinnung wichtiger als ein Tarifabschluss zum Wohle der Beschäftigten und Unternehmen in der Systemgastronomie.
Der BdS fordert die Gewerkschaft daher erneut auf, zurück an den Verhandlungstisch zu kommen oder einem Schlichtungsverfahren zuzustimmen. Auch die NGG muss ihrer Verantwortung als Sozialpartner für über 120.000 Beschäftigte sowie 3.000 Mitgliedsbetriebe gerecht werden, um weiterhin die 100%ige Tarifbindung in der Branche zu sichern, statt wahllos mit Verhandlungen zu Haustarifverträgen zu drohen.“