Tillmann Hahn schließt Restaurant in Kühlungsborn

| Gastronomie Gastronomie

Tillmann Hahn, Spitzenkoch und kulinarischer Gastgeber des G8-Gipfels 2007 in Heiligendamm, schließt nach elf Jahren sein Restaurant im Ostseebad Kühlungsborn. Nicht ganz freiwillig, wie der 55-Jährige sagt. Voraus ging ein Streit mit den Verpächtern. «Am 31. Mai ist der letzte Tag des Regelbetriebs», so der gebürtige Hesse, der mit seiner Familie schon seit 2002 in seiner Wahlheimat Bad Doberan lebt. Dann ist «Tillmann Hahns Gasthaus» in Kühlungsborn Geschichte. Eigentlich hätte er gerne gleich bekanntgegeben, wie und wo es weitergeht. «Das hat aber nicht geklappt.» 

Ob es wieder ein eigenes Restaurant oder ein Feinkost-Laden mit selbst hergestellten Produkten wird oder vielleicht eine Anstellung in einem gehobenen Hotel - all das ist noch unklar, aber möglich. Nur weggehen kommt nicht infrage. «Wir sind hier zu Hause wie nirgendwo sonst», sagte Hahn. Er hätte sich gut vorstellen können, an dem attraktiven Standort weiterzumachen, allerdings waren die Differenzen zwischen ihm und den Verpächtern unüberbrückbar.  

Das bisherige Restaurant in unmittelbarer Nähe zur Seebrücke hat fünf Angestellte und 48 Innen- und rund 60 Außenplätze auf der Terrasse. Bundesweit bekannt wurde der Sternekoch, als er 2007 für die Planung und Durchführung der kulinarischen Begleitung des G8-Weltwirtschaftsgipfels in Heiligendamm verantwortlich war. Damals umfasste sein Team für die «nur» 24 Top-Gäste (Acht Staats- und Regierungschefs, deren Ehefrauen und -männer, sowie die acht Sherpa/Chefunterhändler) sage und schreibe 240 Mitarbeiter, wie er sich erinnert.

Hahn kochte schon für viele Prominente. Die Liste reicht von Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker über Jürgen Klinsmann, Herbert Grönemeyer, Deep Purple (Ian Gillian, Ian Paice, Bruce Payne), die Deutsche Fußball Nationalmannschaft bis hin zu Otto Waalkes, Udo Jürgens und Rainer Calmund. Hahn schätzt die internationale ethnische Küche, weiß aber, dass im ländlich geprägten Nordosten oft «Regionalität sehr viel wichtiger als Exotik ist». Hauptzutaten für sein Grundrezept: «Bio, regional und keine vorbereiteten Convenience-Produkte aus der Tüte.» Daran dürfte sich auch in Hahns nächster Küche zwischen Bad Doberan und Rostock wenig ändern.  (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Maß Bier auf dem Oktoberfest kostet in diesem Jahr zwischen 13,60 und 15,30 Euro. Damit steigt der Preis für das Festbier durchschnittlich um 3,9 Prozent und knackt erstmals die Marke von 15 Euro.

Das zweite Halbjahr 2024 im Trendreisen-Programm von Pierre Nierhaus wird spannend: Der Experte für Hospitality und Lifestyle präsentiert Metropolen wie Hongkong, Kopenhagen und nach langer Zeit wieder Miami, das sich in den letzten Jahren zu einer Glamour-, Design- und Kunstmetropole gewandelt hat.

Mit Bekanntgabe der Nominierten startet der Leaders Club Award auch in diesem Jahr in die heiße Phase. Am 11. Oktober entscheidet das Publikum wieder, welches der sechs Gastro-Konzepte sich mit der Goldenden Palme schmücken darf.

Vor wenigen Wochen wurde ihr Restaurant zum neunten Mal in Folge als eines der 50 besten Restaurants der Welt ausgezeichnet, an diesem Wochenende lud sie zum sechsten Mal zum Networking-Event „MAW Ladies Lunch" ein. Die Rede ist von Marie-Anne Wild.

Mit der Eröffnung des Restaurants „Glorious Bastards“ in Konstanz Anfang Juni ist das österreichische Konzept auch in Deutschland angekommen und nun mit der Glorious Bastards GmbH dem Bundesverband der Systemgastronomie beigetreten.

Keine drei Monate noch, dann herrscht in München wieder Ausnahmezustand: Oktoberfest. Der Bierpreis ist ein alljährliches Politikum. Was muss man sonst noch wissen?

Im Konstanzer Einkaufzentrum Lago, direkt am Ufer des Bodensees, hat jetzt die Soulkitchen-Grouppe von Heiner Raschhofer ein gastronomisches Großprojekt eröffnet. Highlight ist eine Dachterrasse mit See- und Alpenblick.

In angesagten Restaurants werden «Sides» seit Jahren extra angeboten. Die klassische deutsche Sättigungsbeilage scheint auszusterben. Deutschland erlebt beim Essen ohnehin einen enormen Kulturwandel. Wieso?

Kein Vierteljahr mehr, dann heißt es in München wieder «Ozapft is». Die Vorbereitungen zum Oktoberfest laufen längst auf Hochtouren - das wird jetzt auch auf dem Festgelände sichtbar.

Zehntausende Fans, volle Stadien und Fanmeilen. Die Fußball-EM ist auch für den Großteil des sächsischen Gastgewerbes ein Erfolg. Noch wichtiger ist laut Gaststättenverband aber etwas anderes.