Tim Mälzer entwickelt sich als Unternehmer zu einem Sprachrohr der Branche und funkt auf allen Kanälen für mehr staatliche Unterstützung. Er wolle nicht, dass den Unternehmen jegliches Risikos abgenommen werde, aber schon, dass es eine Vision gebe, die das Weiterarbeiten in der Krise ermögliche. Im schlimmsten Fall sieht Mälzer eine Massenarbeitslosigkeit in der Branche.
Da sämtliche gastronomische Einrichtungen der Bundesrepublik geschlossen seien, es sei denn sie organisierten einen Ausser-Haus-Verkauf, bleibe die Frage: Wie soll dass die Branche überstehen?
Im täglichen Podcast von „Stern“ und RTL „Wir und Corona“ sagte der 49-Jährige: „Ich würde sagen, dass 90 Prozent aller gastronomisch beschäftigten Menschen Gefahr laufen nach der Krise arbeitslos zu sein, wenn man den Unternehmern den Geschäftssinn und Zweck nimmt und die Möglichkeit, dieses Geschäft auszuüben.“
Die Zahlung von Kurzarbeitergeld, Krediten oder Mietstundungen könnten nicht über die Krise hinweghelfen.: „Wir erwarten nicht die eierlegende Wollmilchsau und auch nicht, dass man uns jegliche Form des Risikos abnimmt. Aber schon, dass man uns auf der einen Seite als Unternehmer eine Vision gibt, dass wir in der Lage sind, in der Krise weiterzuarbeiten“.
In einem Interview in der Vox-Sendung „Prominent erzählt Mälzer, dass nicht nur seine eigene Existenz, sondern auch die von zahlreichen Mitarbeitern auf dem Spiel stehe. „Ich bin ein Unternehmer, aber an mir hängen sozusagen 200 Einzelschicksale dran", erklärt der Koch. Mit seinen Gastronomie-Unternehmen macht er derzeit täglich 15.000 Euro Verlust und kümmert sich um 200 Angestellte. „Ich kann drei Monate durchhalten, danach verliere ich die Grundlage meiner Geschäftsführung. Ich investiere bereits Privatvermögen“, so der 49-jährige Familienvater mit drei Kindern.
Das Schicksal seiner Angestellten verliert Mälzer in Krisenzeiten nicht aus den Augen. „Ich bin ein verantwortungsvoller Arbeitgeber und möchte im Wesentlichen meine Mitarbeiter schützen. Die sind aber der ganz große Kostenfaktor.“
Mälzer betreibt die beiden Restaurants „Bullerei“ und „Die gute Botschaft“. Wenn nicht bald etwas passiere, dann „bin ich nicht nur unternehmerisch, sondern auch privat bankrott“, sagte Mälzer letzte Woche in der Talkshow von Markus Lanz.
Die Kosten für Miete und Personal summierten sich bei Mälzer Lokalen auf rund 15.000 Euro Verlust täglich, erzählte der TV-Koch gegenüber ‚Prominent‘. „Ich bin ein Unternehmer, aber an mir hängen sozusagen 200 Einzelschicksale dran“.