Achat Insolvenz – Hotelbetrieb läuft uneingeschränkt weiter

| Hotellerie Hotellerie

Die Achat Hotels und ihr Tochterunternehmen Loginn Hotels haben beim Amtsgericht in Mannheim einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt. Das Amtsgericht Mannheim hat die Anträge genehmigt und daraufhin die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Geplant sind weitreichende Restrukturierungs- und Sanierungsmaßnahmen. Während des Verfahrens läuft der Geschäftsbetrieb in allen 49 Hotels uneingeschränkt weiter.

Auf LinkedIn schrieb das Unternehmen "Ja, es ist wahr!  Die ACHAT Hotels & LOGINN Hotels haben einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung beim Amtsgericht Mannheim gestellt. Keine Panik, unser Geschäftsbetrieb läuft ganz normal weiter, unsere Hotels sind und bleiben geöffnet. Ihre Reservierungen sind im Rahmen der getroffenen Vereinbarungen gesichert und bestätigt. #WIRschaffenDAS – Krönchen richten, Echti drücken und Gas geben, das ist unsere Devise." Für seinen Post erhielt Achat großen Zuspruch aus der Branche und von Lieferanten.

 

Stressfaktoren setzen Unternehmen unter Druck

In den vergangenen Jahren hat sich die Achat Hotel Gruppe breit aufgestellt, in Systeme und Strukturen investiert und 2023 ein größeres Hotelportfolio übernommen. Als Stressfaktoren erwiesen sich die nachgelagerten Folgen der Corona-Pandemie sowie die Auswirkungen der Inflation und Preissteigerungen über alle Bereiche des Geschäftsmodells hinweg.

Herausforderungen stellten zudem das veränderte Buchungsverhalten von Geschäftskunden und die angeschobene digitale Umstrukturierung des Unternehmens dar. Die Integration des übernommenen Hotelportfolios gestaltete sich deutlich schleppender als geplant. Das aus dem Zusammenwirken der einzelnen Faktoren resultierende operative Minus führte zu Liquiditätsengpässen und der Notwendigkeit einer umfassenden Restrukturierung. Diese hat die Achat Gruppe in Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitenden und Stakeholdern mit Anmeldung der Insolvenz in Eigenverwaltung nun eingeleitet.

Die Eigenverwaltung ist ein Restrukturierungsinstrument des deutschen Sanierungsrechts, bei dem die unternehmerische Verantwortung in den Händen der Geschäftsführung bleibt. Ziel des strukturierten Eigenverfahrens ist es, das Unternehmen zu großen Teilen zu erhalten und für die Zukunft neu aufzustellen. Das Unternehmen wird mit allen Beteiligten, vor allem Mitarbeitenden, Vermietern, Lieferanten und Geschäftspartnern, die nächsten Schritte besprechen.

Geplant ist, die Restrukturierung und Sanierung innerhalb weniger Monate umzusetzen. Der Geschäftsbetrieb in allen Hotels der Gruppe läuft während des Restrukturierungsprozesses in vollem Umfang weiter. Alle Leistungen werden unverändert erbracht, die Gehaltszahlungen der rund 1.450 Mitarbeitenden sind gesichert.

Unterstützt von Experten für Restrukturierung

Die Gesellschafter werden den strukturierten Prozess der mittelständischen Hotelkette begleiten und unterstützen. Zusätzlich wurden mit Dr. Alexander Höpfner und Dr. Sven Tischendorf zwei marktbekannte, erfahrene Restrukturierungsexperten der Kanzlei act AC Tischendorf Rechtsanwälte in die Geschäftsführung der Achat-Hotels und Loginn-Hotels bestellt. Ebenfalls zur Seite stehen dem Unternehmen die Sanierungsexperten Marc Schneider und Timo Schips von Turnaround Management Partners. Als vorläufige Sachwalter amtieren Thomas Rittmeister und Dr. Johannes Hancke.

Das Unternehmen will alles daran setzen, das Sanierungs- und Restrukturierungskonzept zügig und erfolgreich umzusetzen, um nachhaltige Zukunftsaussichten sowie Lösungen für die Befriedigung der Gläubigerforderungen zu schaffen. Die Geschäftsführung und der vorläufige Sachwalter werden alle Sanierungsoptionen prüfen, um die Unternehmensgruppe zum Vorteil der Gläubiger zu erhalten und fortzuführen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Gekko Group gibt zum Jahreswechsel neue Entwicklungen zum Standort Berlin bekannt: Das Hotel am Steinplatz wird das neue Roomers Berlin und die Sircle Collection übernimmt ab Januar 2025 das Management des Boutique Hotels Provocateur Berlin.

Welche Umweltschutz- und Sparpotenziale liegen in Ihrem Hotellerie- oder Gastronomiebetrieb? In Zusammenarbeit mit dem DEHOGA Bayern hat der Umwelt- und Klimapakt Bayern einen Leitfaden für die Hotellerie- und Gastronomiebranche entwickelt, der hilfreiche Tipps und Praxisbeispiele für den betrieblichen Umweltschutz enthält.

Die bema group hat ein Grundstück in Düsseldorf-Heerdt an Premier Inn verkauft. Die Gruppe hat für die Fläche ein nachhaltiges und bereits bauordnungsrechtlich gesichertes Hotelkonzept mit einer Bruttogrundfläche von rund 4.300 Quadratmetern entwickelt. 

Die Hyatt Hotels Corporation präsentierte auf der Messe ILTM in Cannes jetzt ihre Pläne im Luxus- und Lifestyle-Segment. Demnach will die Gesellschaft über 50 Hotels bis 2026 weltweit in diesen Kategorien eröffnen.

Die historische Villa Baltic an der Strandpromenade von Kühlungsborn trotzt seit 35 Jahren im Leerstand dem Verfall. Die Eigentümer wollen das Nachbargrundstück erwerben und dort ein Hotel errichten. Wann ist die Hängepartie zu Ende?

Meliá Hotels International hat die weitere Expansion ihres Luxusportfolios im Jahr 2025 mit der Eröffnung von 15 Hotels angekündigt - und das von Südostasien über die Karibik bis Europa.

Die Gekko Group gibt zum Jahreswechsel neue Entwicklungen zum Standort Berlin bekannt: Das Hotel am Steinplatz wird das neue Roomers Berlin und die Sircle Collection übernimmt ab Januar 2025 das Management des Boutique Hotels Provocateur Berlin.

Hilton wird erstmals in der  Republik Moldau vertreten sein. Mit der Eröffnung eines Hilton Garden Inn in der Hauptstadt Chişinău betritt das Unternehmen einen neuen Markt. Das geplante Hotel entsteht durch die Sanierung des historischen Dacia-Hotel.

Am 4. Dezember 2024 wurden in Stuttgart acht Unternehmen aus Baden-Württemberg mit dem „Umweltpreis für Unternehmen 2024“ ausgezeichnet. Zu den Preisträgern zählt das Seehotel Wiesler aus Titisee-Neustadt in der Kategorie „Handel und Dienstleistung“.

Die Türkei setzt ihren Wachstumskurs im Tourismussektor fort: Bis zum Jahr 2026 sollen landesweit 149 neue Hotels entstehen, vorwiegend in den gehobenen Kategorien von vier und fünf Sternen.