Airbnb verbucht seltenen Gewinn - langfristige Profitabilität ungewiss

| Hotellerie Hotellerie

 Der Apartment-Vermittler Airbnb strebt mit einem seltenen Quartalsgewinn im Rücken an die Börse. Im vergangenen Vierteljahr verdiente das Unternehmen 219 Millionen Dollar (185 Mio Euro), wie am Montag (Ortszeit) aus seinem Börsenantrag hervorging. In den neun Monaten bis Ende September häufte Airbnb allerdings insgesamt Verluste von knapp 697 Millionen Dollar an.

Die Corona-Pandemie legte das Geschäft zeitweise so lahm, dass plötzlich große Fragezeichen hinter dem für 2020 geplanten Börsengang standen. Wie prekär die Lage zwischenzeitlich war, wurde aus den jetzt veröffentlichten Finanzdaten ersichtlich. So gab es im März und April mehr Stornierungen als Buchungen auf der Plattform - Hunderte Millionen Dollar wurden für Rückerstattungen fällig.

Im Mai reagierte Airbnb mit einem drastischen Personalabbau. Laut einem damals übereinstimmend von US-Medien zitierten internen Memo von Unternehmensgründer und Vorstandschef Brian Chesky sollte rund ein Viertel der Beschäftigten entlassen werden. Die Krise habe den Tourismus zum Stillstand gebracht und Airbnb sei stark getroffen, erklärte Chesky demnach in dem Schreiben an die Mitarbeiter.

Inzwischen hat sich die Lage deutlich erholt, auch wenn neue Corona-Wellen den Geschäftsausblick schon wieder eintrüben. Nachdem es im zweiten Quartal einen Umsatzeinbruch um 72 Prozent gegenüber dem Vorjahr gegeben hatte, gingen die Erlöse im jüngsten Vierteljahr nur noch um knapp 19 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar zurück. Die Pandemie dürfte die Geschäfte jedoch noch weiter belasten.

Wie bei Firmen mit ungewissen Gewinnaussichten üblich, warnt Airbnb im Börsenprospekt auch: «Wir werden möglicherweise nie in der Lage sein, Profitabilität zu erreichen.» Solche Risikohinweise sind vor Börsengängen allerdings recht üblich, viele andere Tech-Konzerne wie etwa Twitter, Uber, Lyft, der Snapchat-Betreiber Snap oder die Fotoplattform Pinterest hatten sie ebenfalls in ihren Prospekten.

Wann genau der mit Spannung erwartete Börsengang von Airbnb erfolgen soll und wie viele Aktien dabei zu welchem Preis angeboten werden, bleibt im Antrag zunächst weiter unklar. Fest steht, dass die Papiere noch in diesem Jahr unter dem Tickerkürzel «ABNB» an der New Yorker Technologie-Börse Nasdaq gelistet werden sollen. An den Finanzmärkten wird schon lange auf das Debüt von Airbnb hingefiebert. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Touristische Betriebe in Nordrhein-Westfalen blicken mehrheitlich positiv auf das Jahr 2024. Laut einer Umfrage von Tourismus NRW und Dehoga NRW verzeichnete indes jeder dritte Betrieb (34 Prozent) einen Nachfragerückgang.

Viele Menschen zieht es zum Jahreswechsel wieder an die Küsten Schleswig-Holsteins. Die Auslastung der Orte sei erfreulich und bewege sich zumeist auf dem Niveau des Vorjahres, sagte eine Sprecherin der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein.

Die Bad Salzufler Innenstadt erhält ein neues Hotel. Die prestigeträchtige Immobilie des einst herrschaftlichen „Fürstenhof“ ist an die Investoren der Eggersmann Gruppe verkauft werden. Die wollen jetzt ein Vier-Sterne-Superior-Hotel mit etwa 140 Doppelzimmern errichten.

David Fattal wurde in Paris mit dem Grand Prix Award als Hotelier des Jahres 2024 in Europa ausgezeichnet. Im Jahr 1998 gründete er die Fattal Hotel Group mit nur zwei Hotels in Israel. Heute umfasst das Portfolio fast 300 Hotels in mehr als 20 Ländern.

Die GCH Hotel Group wird volljährig. 2024 feiert das Unternehmen seinen 18. Geburtstag und will zu diesem Anlass ein Zeichen für Nachhaltigkeit und die zukünftige Generation setzen: Pro Hotelstandort sollen 18 Bäume gepflanzt werden.

Der Ausverkauf am Fichtelberg geht in die nächste Runde. Nun entscheidet der Kreistag über den Verkauf des überregional bekannten Hotels auf dem Gipfel. Der Käufer ist bestens bekannt.

ipartment aus Köln hat einen langjährigen Mietvertrag für 207 Serviced-Apartments in München-Obersendling, im neu entstehenden „Sugar Valley“, unterschrieben. Die neue Quartiersentwicklung hat zum Ziel, ein Vorzeigeprojekt und eines der nachhaltigsten Quartiere Deutschlands zu werden.

Mit der Eröffnung des Radisson Collection Hotel, Waterfront Cape Town mit 175 Zimmern und Suiten feiert die Sammlung besonderer Hotels der Radisson Hotel Group ihr Debüt in Südafrika. 

Die Lindner Hotels AG​​​​​​​ ist insolvent. Trotz erfolgreicher konzeptioneller Arbeit habe das Unternehmen nicht die Erträge erwirtschaftet, um nachlaufende Verpflichtungen in Folge der Pandemie und des Ukraine-Krieges dauerhaft bewältigen zu können.

Die Tourismusbranche im Thüringer Wald hofft an den bevorstehenden Feiertagen auf gut gebuchte Hotels und Ferienwohnungen. Den Jahreswechselurlaub machen viele davon abhängig, ob Schnee liegt.