Caroline von Kretschmann fordert mehr Wertschätzung für die Hotellerie

| Hotellerie Hotellerie

Caroline von Kretschmann, geschäftsführende Gesellschafterin des Europäischen Hofs in Heidelberg, äußert in einem LinkedIn-Beitrag über die Wahrnehmung und fehlende Wertschätzung gegenüber der Hotellerie. Die als „trivial“ angesehene Branche kämpfe demnach mit Missverständnissen und Vorurteilen, die überwunden werden müssten.

Kretschmann, die 2022 als Hoteliere des Jahres ausgezeichnet wurde, stellt fest, dass Gäste oft mehr für technische Dienstleistungen oder Rechtsberatung ausgeben würden, während sie zögern, den gleichen Betrag für eine Hotelübernachtung zu bezahlen. „Es erstaunt immer wieder, dass Gäste 120 Euro für eine Technikerstunde (am Wochenende gerne 180 Euro) oder 200 Euro für eine Anwaltsstunde bereit sind zu zahlen, aber 200 Euro für ein Hotelzimmer, welches sie 21 Stunden bewohnen dürfen, als 'viel zu teuer' empfinden“, so Kretschmann.

Die Gründe für diese Diskrepanz sieht Kretschmann unter anderem in der Wahrnehmung und den Vorurteilen gegenüber der Branche. Kretschmann betont, dass Dienstleistungen im Bereich Technik, Recht und Beratung oft als spezialisiert und anspruchsvoll wahrgenommen werden, während die Hotellerie als „trivial“ betrachtet werde. Dies führe oft zu der Meinung, dass „jeder ein Bett oder Frühstück machen kann“. ​Zudem herrsche in der Hotellerie oft eine „unsichtbare Komplexität“. Die vielfältigen Aspekte, die bei der Leistungserstellung in der Hotellerie eine Rolle spielen, seien oft nicht sofort erkennbar. Außerdem betont Kretschmann in ihrem Beitrag, dass viele Kostenfaktoren im Hotelbetrieb nicht offensichtlich seien, wie etwa Strom, Wasser, Reinigung, Möbelinstandhaltung und 24-Stunden-Service.

Caroline von Kretschmann sieht aber auch ihre Kollegen in der Pflicht, „mit Selbstbewusstsein und guten Argumenten für ihr Produkt und ihre Dienstleistung einzutreten“, statt sich „oft in ruinöse Preiskriege“ verwickeln zu lassen. „Es liegt an uns Hoteliers, für unsere Teams und unsere Leistungen einzustehen und einen gerechten Preis zu fordern – nicht zuletzt, um angemessene Gehälter zahlen zu können.“

 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Im Rahmen des Verkaufs von Unternehmensbeteiligungen des insolventen Reiseveranstalters FTI gibt es weitere Fortschritte: Die Insolvenzverwalter haben das Vier-Sterne-Hotel Labranda Marine Aquapark auf der griechischen Insel Kos an White Olive Hotels verkauft.

Mit dem Premier Inn Köln City Centre eröffnet das Hospitality-Unternehmen sein drittes Hotel in der Domstadt. Damit betreibt die rasant wachsende Hotelkette, Tochter des britischen Traditionskonzerns Whitbread PLC, inzwischen bundesweit 58 Häuser unter dem lila Logo.

Mehr als 160 Romantik-Gastgeber aus elf Ländern Europas kamen ab dem 17. November 2024 in Salzburg zum Jahreskongress 2024 der Hotelkooperation zusammen. Thematisch standen die Themen Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit, Marken- und Arbeitgeberattraktivität im Fokus.

Allein zu reisen erfreut sich unter deutschen Urlaubern immer größerer Beliebtheit. Vielen geht es dabei um Unabhängigkeit, freie Urlaubsgestaltung und Selbstfindung – aber nicht nur. Manche Solo-Reisende scheinen insgeheim auf das Urlaubsglück in trauter Zweisamkeit zu hoffen.

Um Belastungen entgegenzuwirken und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu fördern, führt die Hotel Investments AG in Zusammenarbeit mit ihrem Partner, der Reba Immobilien AG, den sogenannten „Null-Bock-Tag“ ein. 

Das Hotel Scheidberg in Wallerfangen steht vor einem grundlegenden Wandel: Es soll in ein modernes Wellnesshotel mit umfangreichen Spa-Angeboten umgebaut werden. Erste Arbeiten sind bereits im Gange.  

Pullman Hotels & Resorts zeigt mit seinem Raumkonzept „Transforming Room“, wohin die Zukunft der Hotellerie geht. Die Maximierung des Raumnutzens steht im Vordergrund, sowohl was Platz, Technik und die Anpassung an die Bedürfnisse der verschiedenen Gästegruppen betrifft.

Marriott International hat in der mitgeteilt, dass im Rahmen einer umfassenden Umstrukturierung hunderte Arbeitsplätze abgebaut werden. Insgesamt sollen, laut einer offiziellen Mitteilung, 833 Stellen gestrichen werden. Die Einschnitte betreffen vor allem Mitarbeiter auf Unternehmensebene und nicht direkt in den Hotels.

Hannovers Hotellerie schneidet bei der Zimmerauslastung schlecht ab. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband in der Region Hannover fordert stärkeres Engagement der Tourismusförderung.

Bereits acht Monate vor Beginn der ausverkauften Reunion-Tour der britischen Kultband Oasis zeigen sich deutliche Auswirkungen auf die Hotelbuchungen in den europäischen Gastgebermärkten.