Am Ufer des Tegernsees in Bad Wiessee entsteht ein Luxushotel, das deutschlandweit Maßstäbe setzen soll. Das Projekt, dessen Kosten auf über 200 Millionen Euro geschätzt werden, wird von den Pharmaunternehmern Andreas und Thomas Strüngmann finanziert. Das „Seegut“ soll 2028 eröffnen und betuchte Familien aus Deutschland als Urlaubsgäste anziehen.
Zum Spatenstich am Freitag lobte Bürgermeister Robert Kühn das Vorhaben als „Leuchtturmprojekt für das Oberland“. Die Baustelle umfasst 3,5 Hektar, auf denen ein Hotel mit 170 Betten, ein Wirtshaus, eine „Kulturscheune“ sowie 34 Mitarbeiterwohnungen entstehen sollen. Die Anlage setzt auf Nachhaltigkeit: Teile des Komplexes werden in Holzbauweise errichtet, während innovative Heiz- und Kühlsysteme den Tegernsee nutzen. Alle Versorgungseinrichtungen und Verkehrswege werden unterirdisch verlegt, sodass die Anlage an einen weitläufigen Park erinnert.
Die Investoren haben das Projekt sorgfältig geplant; bisher ist jedoch noch unklar, welcher Betreiber das Seegut führen wird. Überregionale Betreiber zeigen großes Interesse, und bereits acht bekannte Hotelgruppen stehen zur Auswahl.
Nicht alle Bewohner begrüßen die Entwicklung im Tegernseer Tal. Der jahrelange Konflikt um den Betrieb der Saurüsselalm zeigt, dass der Luxustourismus in der Region auch auf Kritik stößt. Landrat Olaf von Löwis sieht jedoch das Seegut als zukunftsweisend.