Marco Nussbaum kritisiert überbesetzte Führungsetagen und Spitzengehälter in Hotelgesellschaften

| Hotellerie Hotellerie

Der Hotelier und Unternehmer Marco Nussbaum meldet sich auf Social Media zu Wort und kritisiert Spitzengehälter in Hauptverwaltungen der Hotellerie auf vielen neugeschaffenen Positionen. Andererseits würden die Manager vor Ort um jede einzelne Stelle kämpfen. Welche Unternehmen Nussbaum meint, lässt der Hotelier offen.

Nussbaum schreibt aber, dass in den letzten Monaten zahlreiche Schlagzeilen über Neuigkeiten in den Führungsetagen der Hotelzentralen und Hauptverwaltungen zu lesen gewesen seien. Neue Top-Positionen seien geschaffen und mit herausragenden Gehältern besetzt worden. Doch während diese Nachrichten die Runden gemacht hätten, bleibe eine entscheidende Frage oft unbeantwortet: „Welchen Kostendruck erzeugen diese Entscheidungen eigentlich vor Ort in den Hotels?“, fragt Nussbaum.

Die Realität in vielen Betrieben sehe doch so aus, dass währende Top-Positionen mit Spitzengehältern in den Zentralen glänzen würden, kämpften die Manager vor Ort um jede einzelne Stelle. Von den oft überbesetzten Zentralen und Hauptverwaltungen erhielten sie gleichzeitig die Anweisung, Personalkosten zu reduzieren. Das Dilemma sei offensichtlich - es bleibe oft nicht genug übrig, um dringend benötigtes Servicepersonal einzustellen.

Nicht selten sei eine Top-Position in der Zentrale für das Fünffache eines Jahresgehalts besetzt, während vor Ort um jede zusätzliche Servicekraft gerungen wird, kritisiert der Unternehmer. Doch wo bleibe der messbare Mehrwert dieser Spitzenpositionen? Warum werde nicht in Erwägung gezogen, die Pyramide umzudrehen?

Die Frage drängt sich auf: „Warum bauen wir nicht dort, wo der größte Kundenkontakt in der Hotellerie stattfindet, unseren Mitarbeiterstamm aus? Warum setzen wir nicht auf eine schlanke Besetzung in den Zentralen und Hauptverwaltungen? Schließlich könnten mehr Menschen vor Ort die Dienstleistung verbessern und Gästeerlebnisse positiv beeinflussen“, so Nussbaum

Der Unternehmer fordert eine kritische Analyse: „Schaffen zusätzliche Mitarbeiter in den Zentralen und Hauptverwaltungen tatsächlich Mehrwert, oder generieren sie nur zusätzliche Arbeit, die dann wiederum mehr Mitarbeiter erfordert? Wird überhaupt ausreichend hinterfragt, wie sinnvoll diese Positionen sind?“, fragt Nussbaum direkt.

„Sollten wir nicht gemeinsam darüber nachdenken, wie wir die Ressourcen unserer Branche effizienter einsetzen können? Es ist an der Zeit, eine Diskussion darüber anzustoßen, ob die bisherige Praxis wirklich die nachhaltigste ist. Teilt eure Meinungen und Erfahrungen in den Kommentaren und lasst uns gemeinsam eine Veränderung herbeiführen, die nicht nur den Interessen der Spitze dient, sondern die gesamte Hotellerie stärkt“, so ein Aufruf von Nussbaum.
 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Seehotel Niedernberg fördert mit einem neuen internen Azubi-Programm seine zukünftigen Fachkräfte. Auszubildende erhalten dabei Einblicke in verschiedenste Kompetenzbereiche des Vier-Sterne-Hotels und darüber hinaus.

Trotz Auslastungsanstieg um 10 Prozent quer durch die 3- bis 5-Sterne-Hotels sinken die Betriebsergebnisse. Besonders belasten die Betriebe stark gestiegene Mitarbeiter- und Energiekosten. Die Österreichische Hoteliervereinigung sieht die Politik gefordert.

Google testet derzeit auf seinen Suchergebnisseiten eine Rückkehr zu einem Format der frühen 2000er Jahre. Dies wird von Buchungs- und Vergleichsportalen bei der Europäischen Kommission eingefordert. Ein Rückfall ins „Blue Link“-Format bei der Google-Suche würde nach Ansicht des Hotelverbandes aber Hotels, Verbrauchern und dem fairem Wettbewerb schaden.

Das JW Marriott Hotel Frankfurt setzt seine Modernisierung fort: Nach der Neugestaltung aller 218 Zimmer und Suiten folgen nun die öffentlichen Bereiche und das Restaurant des Luxushotels. Insgesamt stecken Eigentümer DWS und Betreiber MHP Hotel Group zehn Millionen Euro in die Neugestaltung.

Mit der Eröffnung des Debaines Hotel Santiago setzt Christian Fiederer nicht nur einen Meilenstein in seiner Karriere, sondern führt auch eine lange Familientradition fort.

Die Sehnsucht nach neuen Abenteuern und unvergesslichen Erlebnissen treibt die Deutschen auch im Jahr 2025 an. Eine Befragung von Marriott Bonvoy gibt Einblicke in die Reisegewohnheiten und Pläne der Deutschen.

Im Herzen von Clerkenwell gelegen, freut sich Ruby, die Eröffnung seines neuesten Hotels bekannt zu geben: das Ruby Stella Hotel & Bar. Das dritte Ruby-Hotel in London bietet auf sieben Etagen 153 Zimmer.

Anzeige

Die wachsende Nachfrage nach spontanen Auszeiten - speziell im Wellness-Sektor - hat clickSPA dazu angetrieben, ein Win-Win für Wellnesshotels und Tagesgäste zu schaffen. Es geht nicht darum, den Wellnessbereich zu überladen, sondern mithilfe von clickSPA gezielt an den Rädchen der Auslastung zu schrauben um einen zusätzlichen Cashflow zu generieren, der bei optimaler Auslastung zu einem profitablen Zusatzeinkommen verhilft.

Der Aparthotelbetreiber Staycity Group hat den Erwerb eines 74,9-prozentigen Anteils an der Felix Group bekanntgegeben. Es um den Betrieb von drei Aparthotels in Leipzig und Dresden in sowie in Wien. Staycity kommt aus Dublin und betreibt 5.800 Aparthotel-Zimmer in 17 Städten.

Google hat seine Suchfunktion schon stark an die Anforderungen des EU-Digitalgesetz DMA angepasst. Ein Experiment soll nun zeigen, wie die Suche aussieht, wenn man weitergehende Forderungen erfüllt. Weder die Verbraucher noch die Hotelbranche würde profitieren, glaubt Google.