Ritter von Kempski Privathotels müssen Modellversuch unterbrechen

| Hotellerie Hotellerie

Trotz Unterbrechung des Modellversuches „Sicheres touristisches Reisen“ infolge des geänderten Infektionsschutzgesetzes zieht Dr. Clemens Ritter von Kempski, Eigentümer und Geschäftsführer der Ritter von Kempski Privathotels mit Sitz in Stolberg im Südharz, eine erste Bilanz. Seine Erkenntnis: Das Modellprojekt war ein voller Erfolg auf allen Ebenen und damit richtungsweisend.

Der Mediziner und Betriebswirt plädiert nachdrücklich für Modellversuche, um wissenschaftlich begleitet Erkenntnisse zum Umgang mit der Covid-19-Pandemie und zu Strategien nach dem harten Lockdown zu gewinnen. „Die Pandemie ist noch lange nicht beendet, und wir benötigen Konzepte zum Leben mit dem Virus.“ Grundsätzlich würden durch die Unterbrechung der Modellprojekte notwendige Impulse verzögert. In Zukunft müssten differenziertere Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene getroffen werden, da pauschale Vorgaben zum Beispiel einer Einzelregion oder Konzepten auf Einzelbetriebsebene nicht gerecht würden.

Fazit zum Modellversuch der Ritter von Kempski Privathotels „Sicheres touristisches Reisen“:

Politik: „Die Zusammenarbeit auf Landesebene mit Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff und dem Wirtschaftsminister des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Armin Willingmann, war vorbildlich. Beide Politiker sind Vorreiter, haben Verantwortung übernommen und unbürokratisch Modellprojekte auf den Weg gebracht.“

Mitarbeiter: „Wir haben am Dienstag nach Ostern 120 Mitarbeiter aus der Kurzarbeit geholt und innerhalb von zehn Tagen das ‚Naturresort Schindelbruch‘ und das ‚Romantik Hotel FreiWerk‘ hochgefahren. Darüber hinaus mussten alle Mitarbeiter mit dem Hygiene- und Sicherheitskonzept (Schindelbruch-T-Shape) en détail vertraut gemacht werden. Die Krise hat uns als Team abermals enger zusammengeschweißt. Es war beeindruckend zu beobachten, mit welcher Begeisterung die Mitarbeiter das Konzept umgesetzt und sich um die Gäste gekümmert haben. Die Stimmung ist weiterhin hervorragend, auch wenn wir vorzeitig schließen müssen und die Mitarbeiter vorerst wieder in Kurzarbeit gehen. Wir werden in absehbarer Zeit wieder öffnen – da ist Licht am Ende des Tunnels."

Gäste: „Es war spürbar, dass die Gäste zum Erfolg des Modellprojektes beitragen wollten. Die Freude am Kurzurlaub war allen anzumerken, und die Sicherheits- und Hygienemaßnahmen (Freitestungen und FFP2-Maske im öffentlichen Bereich) waren unproblematisch.“

Zusammenfassend: „Das Modellprojekt war erfolgreich. Wir konnten die Studie vom RKI, welche eine hohe Infektionssicherheit beim Aufenthalt in innerdeutschen Hotels prognostiziert, durch das umgesetzte Schindelbruch-T-Shape-Konzept unter Beweis stellen. Zudem konnten infizierte, aber noch symptomlose Mitarbeiter durch die konsequente Testung ohne Zeitverzug im Vorfeld diagnostiziert und in Quarantäne geschickt werden. Wir haben daher sicher Infektionsketten unterbrochen. Unser Modellversuch konnte somit nach kurzer Zeit validieren, dass wissenschaftlich abgeleitete Konzepte in touristischen Inlandsbetrieben mit hoher Infektionssicherheit umsetzbar sind.

Bundeseinheitliche Regeln und ggf. auch ein harter Lockdown zur Pandemiebekämpfung können sinnvoll sein. Aber ich kritisiere zutiefst, dass es auf die Frage, wie es danach weitergeht, seitens der Bundespolitik für unsere Branche keine differenzierten Antworten gibt. Erschütternd ist, dass der federführende Bundestagsausschuss für Gesundheit noch am Tag vor der Änderung des Infektionsschutzgesetzes die ‚Sieben-Tage-Inzidenz‘ als ‚alleinigen Maßstab für Schutzmaßnahmen‘ disqualifiziert (‚ungeeignet‘) und eine klare Empfehlung für Modellversuche veröffentlicht hat. Beides wurde vom Kanzleramt und vom Gesundheitsministerium zu 100% ignoriert – das ist grob fahrlässig.“


Zurück

Vielleicht auch interessant

In dieser Woche präsentierte die gefeierte Bestsellerautorin Micaela Jary ihren neuen Roman „Ein Juwel am Elbstrand“ im Hotel Louis C. Jacob. Die Luxusherberge ist Schauplatz des neuen Buches.

Rocco Forte Hotels hat die Eröffnung des Rocco Forte House Milan am 29. August bekanntgegeben. Elf Apartments sollen den Gästen eine außergewöhnliche Kombination aus Luxus, Privatsphäre und maßgeschneidertem Service bieten.

Das Leonardo Royal Mannheim erhält ein neues Gesicht und präsentiert sich ab Januar 2025 unter dem Namen Hotel Mannheimer Hof als das zweite Haus der Leonardo Limited Edition in Deutschland.

voco hotels, Teil des Portfolios von IHG Hotels & Resorts, eröffnet das voco Stockholm - Kista. Das Hotel markiert den Wiedereintritt von IHG in den schwedischen Markt.

Pressemitteilung

Das Hotel setzt vor allem auf die voll waschbaren sowie nachhaltigen Matratzen von Swissfeel: Im Rahmen des HSMAday überreichte der Bettenexperte und Chefredakteur von dem Fachmagazin „Schlafen Spezial“ den Award.

Nach dem Soft Opening im Dezember letzten Jahres wurde das Ramada Encore by Wyndham Munich Messe am Dienstag nun auch offiziell eröffnet. Zur Party luden der Franchisegeber Wyndham Hotels & Resorts und der Hotelbetreiber Aspire Hotel Group gemeinsam ein.

Die AirportCity wächst: Spatenstich für das mit 510 Zimmern größte Hotel Niederösterreichs am Flughafen Wien - Das Vienna House Easy by Wyndham wird Europas größtes Hotel in Holzbauweise und eröffnet Ende 2025.

Der Tourismus in Sachsen wächst. Nach einer aktuellen Studie des Ostdeutschen Sparkassenverbandes ist das Nachfrageniveau von 2019 fast wieder erreicht. Vor allem die östlichen Regionen des Freistaates trugen zum positiven Ergebnis bei.

Für die Auszeichnung „Hotelimmobilie des Jahres 2024“, die im Rahmen der 196+ forum-Fachkonferenz am 9. Oktober verliehen wird, hat die Fachjury unter 33 Bewerbern zehn Hotels aus sechs Ländern nominiert. 

In Frankfurt-Niederrad gibt es seit 30 Jahren ein Dorint-Hotel, das zwischenzeitlich auch unter Accor Marken lief. Mit dieser Form der Gastfreundschaft nahe des Mains ist es bald vorbei. Das Hotel wird zu einer Flüchtlingsunterkunft umfunktioniert.