Schlosshotel Bad Bergzabern verkauft - Geschäft von Kritik begleitet

| Hotellerie Hotellerie

Die Sanierung kostete Millionen und war politisch umstritten: Jetzt ist das Schlosshotel in Bad Bergzabern für 1,4 Millionen Euro an einen Investor aus Worms verkauft worden. «Die Stadt wollte das Hotel von Beginn an nicht auf Dauer behalten», sagte Bürgermeister Hermann Augspurger (FWG) am Dienstag. Aus Steuergründen habe aber eine Frist von zehn Jahren eingehalten werden müssen. Bei dem Kaufpreis handele es sich um einen 2009 errechneten Ertragswert. «Von einem Fiasko kann ich nicht sprechen.» Zuvor hatten Medien über den Verkauf berichtet.

Der Umbau des Barockgebäudes hatte rund sieben Millionen Euro Steuergeld verschlungen. Das Land habe sich mit einer Förderung beteiligt, sagte Augspurger. «Ohne diese wäre die Sanierung unmöglich gewesen. Sehr wahrscheinlich hätten wir jetzt eine Ruine dort stehen. Jetzt haben wir ein schönes Entrée in die Altstadt.»

Kritik am Verkauf kommt vom Bund der Steuerzahler. «Insgesamt haben das Land und die Stadt über sieben Millionen Euro in das Schlosshotel investiert», teilte der Verein mit. «Jetzt hat der Investor sein Vorkaufsrecht genutzt und die Immobilie für rund 1,4 Millionen Euro gekauft. Ein Bombengeschäft für ihn, ein Fiasko für die Steuerzahler. Wären die Verträge nicht so alt, dann müsste hier eigentlich geprüft werden, inwieweit ein Fall von Untreue vorliegen könnte.»

«Auf Grund von Fördervorschriften war das ursprüngliche Fördermodell nicht haltbar», sagte Augspurger. Deshalb habe die Stadt das Anwesen damals vom Investor übernommen und saniert. Er sehe keinen Zusammenhang zwischen Verkaufspreis und ursprünglicher Förderung.

Die CDU-Landtagsopposition sprach von einem «Schnäppchenpreis», für den der Investor das Schlosshotel jetzt übernommen habe. Dafür trage die aktuelle Landesregierung Mitverantwortung. Die CDU kritisierte auch den früheren Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD). Er habe damals seine «Macht als Ministerpräsident» genutzt, um seinem Wahlkreis und Heimatort Bad Bergzabern «eine Wohltat zukommen zu lassen».

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ascott bringt The Unlimited Collection nach Europa. Erster Standort ist die schottische Hauptstadt Edinburgh. Später folgen in den englischen East Midlands das Grand Hotel Leicester sowie in Irland das Temple Bar Hotel Dublin.

Hoher Besuch auf dem höchsten Berg Baden-Württembergs: Ministerpräsident Winfried Kretschmann war zu Gast im Feldberger Hof. Gemeinsam mit seiner Familie verbrachte der Grünen-Politiker einen mehrtägigen Drei-Generationen-Urlaub im Hotel.

Hilton hat einen neuen langfristigen Vertrag für das Hilton Munich Park mit einem Joint-Venture-Unternehmen der Commerz Real AG und Hines unterzeichnet. Mit einer Umgestaltung soll das Hotel nun stärker in die umgebende Natur eingebunden werden.

Marriott International hat eine Vereinbarung mit Sonder Holdings Inc. bekannt gegeben. Durch den Deal kann Marriott bis Ende des Jahres voraussichtlich mehr als 9.000 Apartments in sein Portfolio integrieren. 1.500 Zimmer kommen in die Pipeline.

Nach einer Vereinbarung mit der Commerz Real AG und Hines wird Hilton das Hotel im Tucherpark auch nach der umfassenden Sanierung als Teil seines Portfolios weiterführen. Hilton hat einen neuen langfristigen Vertrag für das Hotel unterzeichnet.

In Hessen gibt es zahlreiche außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten. Sie versprechen ganz besondere Urlaubs-Erlebnisse - an Orten, an denen man sie nicht vermutet hätte.

Accor kündigt den Markteintritt der Handwritten Collection in Deutschland an. In Partnerschaft mit MUZE Hotels wird die Marke Mitte November 2024 ihr erstes Hotel in Düsseldorf eröffnen.

Das Fichtelberghaus auf Sachsens höchsten Gipfel ist ein beliebtes Ausflugsziel. Doch es steht zum Verkauf. Interessenten müssen sich sputen: Die Angebotsfrist endet am Donnerstag.

Booking.com schreibt derzeit die Hotels an und fordert diese auf, eine Fassung des „Partnervertrages mit Booking.com“ zu bestätigen. Dieser sei aber eine „einzige Frechheit und ein Versuch der Übertölpelung“, sagt Markus Luthe vom Hotelverband, der jetzt das Kartellamt einschalten will. Es geht um die verbotene Ratenparität.

Die österreichische Hotelgruppe Alpin Family, mit 16 Hotels und neun Apartmenthäuser übernimmt die Hospitality Bros aus Saalfelden. Das Unternehmen betreibt über 300 Betten und seit kurzem auch das Alpin Resort Triforet am Hinterstoder, das eigentlich als Arcona-Hotel geplant war.