Ob bei Burger King, in der Schulkantine oder an der Raststätte – das Undercover-Team rund um Günter Wallraff hat in der Branche schon häufiger recherchiert. Nun waren sie wieder unterwegs. Und kurz vorm Sommerurlaub bot sich da natürlich die Reiseindustrie an. Laut einer Welt-Redakteurin waren sie dieses Mal aber nur bedingt erfolgreich. So wisse man mittlerweile nicht mehr, ob es Wallraff noch um die Recherche oder um die Selbstdarstellung gehe. Und dass Wunsch und Wirklichkeit häufig auseinanderklaffen, sollte auch niemanden mehr überraschen.
Beim Hotelier bleibt kaum was hängen
Das Recherche-Team buchte sich für die Reportage auch in einem Hotel auf Rhodos ein, das im Netz von den Gästen bereits zerrissen wurde. Die chaotischen Zustände vor Ort passten natürlich gut ins Konzept. Das sei eben die Schattenseite einer All-Inclusive-Branche, die Preise so knapp kalkuliere, dass für die Hotelbesitzer kaum noch etwas übrigbleibe, kommentierte hingegen die Welt. Statt seriösem Journalismus liefere der Beitrag vor allem Panikmache. Schwarze Schafe gebe es schließlich in jeder Branche. Doch damit habe Wallraff offenbar kein Problem.