Trotz Verbot in Bayern - Nürnberg und Augsburg diskutieren Bettensteuer

| Hotellerie Hotellerie

In Bayern dürfen die Kommunen keine Übernachtungsabgabe von Hotelgästen verlangen. Dagegen gibt es Widerstand. Auch in Nürnberg und Augsburg wird laut über eine solche Steuer nachgedacht.

In der Diskussion um eine Übernachtungsabgabe in Bayern kommen Vorstöße aus Nürnberg und Augsburg. Nürnbergs Stadtkämmerer Thorsten Brehm (SPD) spricht sich dafür aus, eine Bettensteuer von Hotelgästen zu erheben, um neue Einnahmen in die klamme Stadtkasse zu spülen. Die CSU-Fraktion lehnt diesen Vorschlag allerdings ab. Auch der Augsburger Tourismus-Chef Götz Beck wünscht sich nach einem Bericht der «Augsburger Allgemeinen» eine solche Abgabe, um die touristische Infrastruktur zu stärken.

In anderen Städten in Deutschland gibt es solche Übernachtungssteuern schon länger. In Bayern hat diese der Landtag aber verboten. Dagegen klagen die Städte München, Bamberg und Günzburg vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof. 

Derzeit gebe es keine Rechtsgrundlage für eine Übernachtungssteuer, sagte Brehm. Mit seinem Vorstoß in seiner Rede zur Einbringung des Stadthaushalts 2025 im September will er aber eine Debatte in Bayerns zweitgrößter Stadt anstoßen. Demnach könnte eine Bettensteuer in einer Beispielrechnung angesichts 3,5 Millionen Übernachtungen jährlich etwa 17,5 Millionen Euro an Einnahmen bringen, wenn man 5 Euro pro Person und Nacht erhebt. Mehrere Medien hatten zuvor darüber berichtet. 

«Solange es die Gesetzesgrundlage dafür nicht gibt, halte ich das für eine Phantomdebatte», kritisierte der Nürnberger CSU-Fraktionsgeschäftsführer Michael Kraus. Die CSU ist die stärkste Fraktion im Stadtrat und hat einen Kooperationsvertrag mit der SPD-Fraktion geschlossen. Die Einführung einer Bettensteuer in Nürnberg - sollte diese die rechtliche Hürde nehmen - müsste aber der Stadtrat beschließen. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ab Juni 2025 tritt das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz in Kraft und verpflichtet eine Großzahl von Unternehmen dazu, ihre digitalen Angebote barrierefrei zu gestalten. Eine Untersuchung zeigt: Nur 21 Prozent der deutschen Hotels erfüllen die BFSG-Anforderungen. Wie gehandelt werden kann...

30 Jahre Estrel Berlin: Das ist nicht nur die Geschichte eines außergewöhnlichen Kongress- und Entertainment-Hotels, sondern auch die von Ekkehard Streletzki und eines besonderen Familienunternehmens.

Die Numa Group hat die Erweiterung ihres italienischen Portfolios um vier neue Immobilien bekanntgegeben – und das in Rom, Venedig und Florenz. Mit den neuen Objekten wächst Numas Präsenz in Italien auf mehr als 455 Einheiten.

Marriott International debütiert in Luxemburg mit der kürzlichen Eröffnung des Moxy Luxembourg Airport. Bis Ende 2024 soll auch das Luxembourg Marriott Hotel Alfa seine Türen öffnen.

Die Pfistermühle des Platzl Hotel München präsentiert 15 neue Suiten. Die Suiten tragen als Hommage an die Vergangenheit die Namen von historischen Einrichtungen in der alten Pfistermühle.

Die Borealis Hotel Group (BHG) hat einen 20-jährigen Pachtvertrag für ein neues Hotel abgeschlossen. Am Spandauer Ufer in Berlin soll ein Hilton Garden Inn Hotel mit 267 Zimmern entstehen.

Die internationale Hotelvereinigung The Leading Hotels of the World hat das neue 5-Sterne-Superior Hotel Huus Quell in der Schweiz in seinen Kreis aufgenommen. Die Eröffnung ist für Anfang 2025 geplant.

Mövenpick Hotels & Resorts ruft von Mitte Oktober bis Mitte November wieder zur Spendenaktion „Kilo of Kindness“ auf. Organisiert unter der Beteiligung von 75 Hotels und Resorts in 30 Ländern, findet diese nunmehr zum 9. Mal statt.

Die Kempinski Residences Bayil Bay sollen nach ihrer Eröffnung im Jahr 2025 die begehrteste Adresse in der aserbaidschanischen Hauptstadt sein. Hinter der wellenförmigen Fassade beherbergt das Gebäude 37 Privatresidenzen mit einer Größe von 249 bis 436 Quadratmetern.

Motel One plant frühestens im Jahr 2026 an die Börse zu gehen. Dieter Müller, der Gründer der Hotelkette und Inhaber von 40 Prozent der Anteile, strebt zuvor jedoch an, den Umsatz auf über eine Milliarde Euro zu steigern.