Usedomer Hoteliers über ausbleibenden Tourismus enttäuscht

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Die Stimmung unter Hoteliers auf der Insel Usedom trübt sich weiter ein. Während ihre Häuser weiterhin für Touristen geschlossen bleiben müssen, dürfen Urlauber aus Deutschland nach Mallorca reisen. «Das war für uns alle ein richtiger Schock», sagt Anja Raffelt-Schäfer, die Geschäftsführerin des Hotels «Hanse-Kogge» im Ostseebad Koserow: «Wir waren ja wirklich die ganze Zeit so fair, haben uns an alle Regeln gehalten» Und dann komme die Information, dass Touristen aus Deutschland auf Mallorca Urlaub machen könnten, aber an der Ostsee nicht.

Ihr Hotel mit rund 270 Betten habe schon im ersten Lockdown viel Geld in die Hand genommen, um den Infektionsschutz im Haus zu erhöhen. Beispielsweise für den Umbau des Frühstücksbuffets, die Beschilderung und für Desinfektionsmittelspender, zählt Raffelt-Schäfer auf.

«Wir sind startklar für ein sicheres Reisen ab Ostern», sagt die Vorsitzende vom Tourismusverband Insel Usedom, Nadine Riethdorf. Die Lage der Branche sei angespannt, ohne baldige Öffnungen von Hotels werde es für manche brenzlig: «Die Unterstützungsleistungen sind ja auch nur unzureichend. Sie kommen entweder deutlich zu spät oder nur teilweise.»

Lange nach der unfreiwilligen Schließung der Hotels im November 2020 sähe er immer noch keine Perspektive, berichtet der Geschäftsführer des Hotels «Zur Post» im Seebad Bansin, Sebastian Ader. Weder habe sein Unternehmen Klarheit darüber, wie die Lage wirtschaftlich überstanden werden könne, noch wüssten die Angestellten, wann es wieder losgehen könne. «Unser Hygienekonzept umfasst 30 Seiten, wir haben uns sehr viele Gedanken gemacht», betont Ader.

Auch das Robert Koch-Institut habe die Infektionsgefahr in Hotels als niedrig eingestuft, darum fühle er sich als Bauernopfer, sagt Ader. Dass die finanziellen Verluste durch die Schließungen schnell aufgefangen werden, sei das Mindeste, was die Politik leisten müsse. Die «Novemberhilfe» sei aber erst vor einer Woche eingetroffen. (dpa)


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