Warum Südtirols Hotellerie die Nase vorn hat – Ein Leistungsvergleich mit Österreich

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Südtirol hat sich im Jahr 2023 in den zentralen Kohl & Partner-Hotelbenchmarks als klarer Gewinner gegenüber Österreich positioniert. Eine starke Preisdurchsetzung, effiziente Kostenstrukturen und eine bessere Auslastung sorgen dafür, dass Südtiroler Hotels in fast allen Bereichen überlegen sind. Trotz höherer Sachkosten, insbesondere durch verstärkte Marketing-Investitionen, bleiben die GOP-Quoten in Südtirol deutlich höher. Die Südtiroler Hotellerie zeigt, dass gezielte Investitionen und eine kluge Preispolitik selbst in Zeiten steigender Kosten entscheidende Wettbewerbsvorteile schaffen können.

Aus der Kohl & Partner-Benchmark-Studie lassen sich folgende detaillierte Ergebnisse ableiten:

Auslastung und Umsätze: Südtirol vorne

Im Jahr 2023 verzeichnete die Hotellerie in Südtirol in allen Betriebstypen – vom 3-Sterne- bis zum 5-Sterne-Segment, von Familien- bis zu Wellnesshotels – eine höhere Auslastung als in Österreich. Diese starke Auslastung geht mit einer deutlich besseren Preisdurchsetzung einher, was die Umsätze pro Nächtigung positiv beeinflusst. Neben den Zimmerpreisen tragen auch leicht höhere Zusatzkonsumationen zu den insgesamt besseren Gesamtumsätzen bei.

Wareneinsatz: Ein differenziertes Bild

Beim Wareneinsatz zeigt sich 2023 ein gemischtes Bild: Während Südtiroler Hotels im 4-Sterne-Segment von geringeren Küchen-Wareneinsatzquoten pro Nächtigung profitieren, liegen die Kosten im 3- und 3-Sterne-Superior-Bereich etwas höher als in Österreich. In den höheren Segmenten wie 4-Sterne-Superior und 5-Sterne, insbesondere bei Wellness- und Familienhotels, gleichen sich die Wareneinsätze zwischen Südtirol und Österreich an.

Mitarbeiterkosten: Eine Herausforderung, aber unter Kontrolle

Die Mitarbeiterkosten pro Nächtigung stiegen 2023 in Südtirol zwar stärker als in Österreich, blieben jedoch in Relation zu den Umsätzen niedriger. Dank der höheren Preisdurchsetzung und der stabilen Umsätze konnte Südtirol den Kostenanstieg gut kompensieren und sich hier weiterhin vorteilhaft positionieren.

Sachkosten: Höhere Ausgaben, aber mit gezielter Wirkung

Die Sachkosten pro Zimmer lagen 2023 in Südtirol über dem Niveau Österreichs. Der Anstieg ist vor allem auf verstärkte Investitionen in Marketing zurückzuführen, da Südtiroler Hotels pro Zimmer und Nächtigung deutlich mehr in Werbung investieren. Auch die Energiekosten spielten eine Rolle: Nach einem Hoch im Jahr 2022 sanken sie 2023 und lagen damit unter dem österreichischen Durchschnitt. Verstärkte Aufwendungen für Instandhaltung in bestimmten Betriebstypen trugen ebenfalls zu den höheren Sachkosten bei.

GOP-Quoten: Südtirol mit besserer Rentabilität

Die Rentabilität, gemessen an den GOP-Quoten (Gross Operating Profit), war im Jahr 2023 in Südtirol deutlich besser als in Österreich. Vor allem die gelungene Kombination aus Preisanpassungen und einer moderaten Kostenentwicklung sorgte für eine positive Entwicklung. Zusätzlich wirkte sich die Inflation weniger stark auf die Kostenstruktur in Südtirol aus als in Österreich. 


 

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