Wie das Gästeerlebnis in Hotels mit der Zufriedenheit des Personals zusammenhängt

| Hotellerie Hotellerie

Eine neue Studie des Instituts für Tourismus der Fachhochschule Westschweiz Wallis in Zusammenarbeit mit dem Hotelverband Deutschland (IHA) und der Arbeitgeberbewertungsplattform Kununu untersucht das Zusammenspiel zwischen der Zufriedenheit von Hotelmitarbeitern und dem Kundenfeedback in der deutschen Hotellerie. Durch die Analyse der Daten von über 400 zufällig ausgewählten deutschen Hotels auf Plattformen wie Kununu, Booking.com und TripAdvisor gibt die Studie Einblicke in mögliche Wechselwirkungen zwischen dem Wohlbefinden der Mitarbeitenden eines Hotels und dem Feedback der Gäste.

Der Link zwischen Mitarbeiterbewertungen und Gästebewertungen

  • Booking.com spricht Bände: Der Medianwert der Bewertungen auf Booking.com zeigt ein insgesamt positives Gästeerlebnis mit einer allgemeinen Bewertung von 8,2 von 10 Punkten. Bei der Gegenüberstellung mit den Mitarbeiterbewertungen zeigte sich jedoch ein Muster: Hotels mit einer höheren Mitarbeitermoral schnitten bei den Gästebewertungen durchweg besser ab als andere.
     
  • TripAdvisor spiegelt die Stimmung wider: Mit einer Durchschnittsbewertung von 4,1 von 5 Punkten spiegeln die TripAdvisor-Bewertungen die Erkenntnisse von Booking.com wider. Der Zusammenhang zwischen zufriedenen Mitarbeitern und begeisterten Gästen war unübersehbar, insbesondere in Bereichen wie Sauberkeit und Service.
     
  • Die Macht der Korrelation: Die Analysen zeigen eine signifikant positive Korrelation zwischen den Mitarbeiterbewertungen auf Kununu und den Kundenbewertungen auf TripAdvisor und Booking.com. Hotels, die sich durch gute Arbeitsbedingungen, Umweltbewusstsein und ein positives Gesamtimage aus Sicht der Mitarbeiter auszeichnen, werden auch von den Gästen besser bewertet. Dieser Trend war bei beiden Bewertungsplattformen besonders ausgeprägt bei Kriterien wie Arbeitgeberimage, Sauberkeit Servicequalität und der Gesamtbewertung. Es ist offensichtlich, dass die Gäste ein höheres Maß an Gastfreundschaft und Service wahrnehmen, wenn sich die Mitarbeiter wertgeschätzt und anerkannt fühlen.

Implikationen

Die Studie sendet eine klare Botschaft an die deutsche Hotellerie: Investitionen in die Mitarbeiterzufriedenheit sind nicht nur eine gute HR-Praxis, sondern auch ein kluges Geschäft. Untersuchungen zeigen, dass Hotels, die das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellen, mit größerer Wahrscheinlichkeit folgende Ergebnisse erzielen

  • Erhöhte Gästebindung: Zufriedene Mitarbeiter führen oft zu Stammkunden und positiver Mundpropaganda.
  • Höheres Umsatzpotenzial: Positive Gästebewertungen können zu mehr Buchungen führen und Spielräume bei der Preisgestaltung eröffnen.
  • Verbessertes Markenimage: Hotels mit hoher Mitarbeiter- und Gästezufriedenheit können sich als führend im Gastgewerbe positionieren und damit einen Maßstab für die Konkurrenz setzen, sowohl auf dem Beherbergungsmarkt als auch auf dem Mitarbeitermarkt.

Schlussfolgerungen

In einer Branche, in der die Erfahrungen der Gäste über Erfolg oder Misserfolg eines Hotels entscheiden, zeigt diese Studie eine einfache Erfolgsstrategie auf: die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter in den Mittelpunkt zu stellen. Die Studie unterstreicht eine einfache, aber tiefgreifende Wahrheit: Zufriedene Mitarbeiter führen zu zufriedenen Gästen. Deutsche Hotels, die der Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter Priorität einräumen, erhalten mit größerer Wahrscheinlichkeit ein positives Gästefeedback, was die symbiotische Beziehung zwischen Arbeitsmoral und Gästeerlebnis unterstreicht.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ein Sensationsfund sorgt für Aufregung auf der Baustelle von Karls Erlebnisdorf in Sachsen. Archäologen haben eine riesige Siedlung aus der Stein- und Bronzezeit entdeckt. Genau hier soll jedoch in wenigen Monaten ein neues Hotel entstehen.

Im Rahmen des Verkaufs von Unternehmensbeteiligungen des insolventen Reiseveranstalters FTI gibt es weitere Fortschritte: Die Insolvenzverwalter haben das Vier-Sterne-Hotel Labranda Marine Aquapark auf der griechischen Insel Kos an White Olive Hotels verkauft.

Mit dem Premier Inn Köln City Centre eröffnet das Hospitality-Unternehmen sein drittes Hotel in der Domstadt. Damit betreibt die rasant wachsende Hotelkette, Tochter des britischen Traditionskonzerns Whitbread PLC, inzwischen bundesweit 58 Häuser unter dem lila Logo.

Mehr als 160 Romantik-Gastgeber aus elf Ländern Europas kamen ab dem 17. November 2024 in Salzburg zum Jahreskongress 2024 der Hotelkooperation zusammen. Thematisch standen die Themen Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeit, Marken- und Arbeitgeberattraktivität im Fokus.

Allein zu reisen erfreut sich unter deutschen Urlaubern immer größerer Beliebtheit. Vielen geht es dabei um Unabhängigkeit, freie Urlaubsgestaltung und Selbstfindung – aber nicht nur. Manche Solo-Reisende scheinen insgeheim auf das Urlaubsglück in trauter Zweisamkeit zu hoffen.

Um Belastungen entgegenzuwirken und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu fördern, führt die Hotel Investments AG in Zusammenarbeit mit ihrem Partner, der Reba Immobilien AG, den sogenannten „Null-Bock-Tag“ ein. 

Das Hotel Scheidberg in Wallerfangen steht vor einem grundlegenden Wandel: Es soll in ein modernes Wellnesshotel mit umfangreichen Spa-Angeboten umgebaut werden. Erste Arbeiten sind bereits im Gange.  

Pullman Hotels & Resorts zeigt mit seinem Raumkonzept „Transforming Room“, wohin die Zukunft der Hotellerie geht. Die Maximierung des Raumnutzens steht im Vordergrund, sowohl was Platz, Technik und die Anpassung an die Bedürfnisse der verschiedenen Gästegruppen betrifft.

Marriott International hat in der mitgeteilt, dass im Rahmen einer umfassenden Umstrukturierung hunderte Arbeitsplätze abgebaut werden. Insgesamt sollen, laut einer offiziellen Mitteilung, 833 Stellen gestrichen werden. Die Einschnitte betreffen vor allem Mitarbeiter auf Unternehmensebene und nicht direkt in den Hotels.

Hannovers Hotellerie schneidet bei der Zimmerauslastung schlecht ab. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband in der Region Hannover fordert stärkeres Engagement der Tourismusförderung.