Zukunftsorientiert und krisenfest: Wirksame Maßnahmen für Hotelbetriebe
Nachdem die Insolvenzmeldepflicht seit Ende April dieses Jahres wieder in Kraft getreten ist, gewinnt das Thema Insolvenz zunehmend an Relevanz. Zukunftsfähige und resiliente Firmenstrukturen können das Risiko verringern, in die Zahlungsunfähigkeit zu geraten. Daher sollten auch Hoteliers, die hiervon nicht betroffen sind, betriebswirtschaftliche Strukturen überdenken – und sich nicht allein auf das Produkt konzentrieren.
Diese vierteilige Serie liefert konkrete Maßnahmen, die Betreiber, Eigentümer und Investoren ergreifen können.
- Teil 1: Datenerhebung und -verwertung - ein Muss für jeden zeitgemäßen Betrieb Teil 1
- Teil 2: Trennung von Immobilie und Betrieb - Holdingstruktur trennt Risiken Teil 2
- Teil 3: Unternehmenswert - Maßnahmen messbar und vergleichbar machen Teil 3
- Heute - Teil 4: Liquidität schaffen – Private Equity als Option für Betreiber
+++ Einladung zum Webinar +++
„Zukunftsorientierte und krisenfeste Hotellerie: wirksame Maßnahmen, um Betriebe zu schützen und für Rentabilität zu sorgen.“
mit den Autoren Alexander Moj & Christian von Grawert-May, sowie Dr. Christian Zerr (GvW Graf von Westphalen - Wirtschaftskanzlei)
Mittwoch, 21. Juli 2021 um 11:00
Ausweg aus der Krisensituation
Die derzeitige Krise hat selbst Hotelbetreiber getroffen, deren Betriebe bislang eine solide Umsatzbasis hatten und über eine gute Grundsubstanz verfügten. Betreibern, die jetzt in finanzielle Schieflage geraten sind und Schwierigkeiten haben, sich bei ihrer Hausbank zu refinanzieren, steht eine selten beachtete Option zur Verfügung: Sie können frisches Kapital von Private Equity Investoren erhalten und sich zugleich Unterstützung bei der Optimierung ihres Geschäftsmodells sichern.
Voraussetzung ist dabei das Bewusstsein, Unterstützung zu benötigen und die Bereitschaft, Einfluss im Betrieb temporär zu teilen, um den Fortbestand zu sichern und neue Impulse zu erhalten.
Konkret bedeutet dies, dass Private-Equity Investoren im Rahmen einer Kapitalerhöhung für Liquidität in der Hotelbetriebsgesellschaft sorgen. Als Bedingung für das finanzielle Engagement setzt der Investor Stellvertreter ein, die Maßnahmen zur Steigerung der Profitabilität des operativen Geschäfts planen, implementieren und steuern.
Ablauf und Voraussetzungen
Nachdem interessierte Betreiber und Investoren zusammengeführt wurden, kommt es zu einem Due Diligence Prozess und der Bestimmung des Investitionsvolumens sowie des Unternehmenswertes. Der Investor stellt nach der vertraglichen Abwicklung branchenerfahrene Vertreter ab, die die Verantwortung für die betriebliche Sanierung tragen. Hierzu werden geeignete strategische und operative Maßnahmen identifiziert und durchgesetzt. Die Investorenvertreter arbeiten dabei eng mit der operativen Direktion des Betriebes zusammen.
Nach Abschluss der Restrukturierungsphase von etwa drei Jahren kann der Investor seine Anteile abstoßen. Bei dieser Veräußerung steht dem ursprünglichen Eigentümer ein „Right of First Refusal“ zu – er hat also ein Vorkaufsrecht, dass es ihm erlaubt, die volle Kontrolle über den sanierten Betrieb zurückzuerlangen. Zur Finanzierung des Rückkaufs bestehen unterschiedliche Optionen: die gesteigerte Profitabilität erlaubt es häufig, die Anteile aus dem Barbestand zu bezahlen, und auch eine Bankfinanzierung ist dank der gesteigerten Kreditwürdigkeit wieder leichter zu erhalten.
Voraussetzungen für Betriebe ist zum einen die Bereitschaft, Immobilie und Betrieb rechtlich voneinander zu trennen (siehe Artikel Tageskarte vom 2. Juli 2021„Trennung von Immobilie und Betrieb - Holdingstruktur trennt Risiken“) und zum anderen eine attraktive Grundsubstanz des Betriebes. Denn für ein Hotel finden sich nur schwerlich Investoren, wenn es unabhängig von der derzeitigen Situation viele Herausforderungen aufweist. Investoren müssen das Potential sehen, eine entsprechende Rendite zu erwirtschaften, für die es sich lohnt, das Investitionsrisiko einzugehen.
Gelegenheit für Betriebe, Fachwissen zu gewinnen
Der Nutzen, der für Betreiber auf der Hand liegt, besteht zunächst darin, die nötige Liquidität zu schaffen, um den Betrieb zu erhalten. Daneben liegt der eigentliche Vorteil für den Betreiber in der Gelegenheit, über die Investorenvertreter kaufmännisches und hotel-spezifisches Fachwissen zu gewinnen. Diese werden eine detaillierte Analyse des Betriebes durchführen und keine Gelegenheit ungenutzt lassen, um Optimierungen zu identifizieren und umzusetzen.
Dabei übernehmen sie keine operative Rolle, sondern eine strategisch-leitende Funktion. Der regelmäßige Austausch mit der Hoteldirektion ist von einem kooperativen Ansatz geprägt. Es gilt, gemeinsam die Ziele umzusetzen, auf die sich beide Anteilseigener – Investoren und ursprüngliche Eigentümer des Gesamtbetriebes – vertraglich geeinigt haben.
Fazit
Vor dem Hintergrund der Pandemie ist vielen Betreibern bewusst geworden, dass es ein „Weiter-so-wie-bisher“ nicht geben kann. MOJ & Partners hat deswegen als Private-Equity-Lösung das „Bail-Out“-Modell geschaffen. Hierbei übernimmt MOJ & Partners einerseits die Rolle, Betreiber und Investoren zusammenzuführen, und andererseits die des Investorenvertreters.
Der Bail-Out stellt eine attraktive Methode dar, die für wirtschaftlichen und kaufmännischen Nutzen sorgt. Während gerade die vergangene Dekade in der Hotellerie für einen lang-anhaltenden Boom gesorgt hat, in dem durch die konstant hohe Nachfrage kaum wirtschaftliche Zwänge aufkamen, so muss man nun im Gastgewerbe seine wirtschaftlichen Strukturen genau im Blick haben – und sich nicht nur auf sein Produkt konzentrieren. Ungenutzte Potentiale kann sich heute niemand mehr leisten. Dafür lohnt es sich, neue Wege zu beschreiten.
+++ Einladung zum Webinar +++
„Zukunftsorientierte und krisenfeste Hotellerie: wirksame Maßnahmen, um Betriebe zu schützen und für Rentabilität zu sorgen.“
mit den Autoren Alexander Moj & Christian von Grawert-May, sowie Dr. Christian Zerr (GvW Graf von Westphalen - Wirtschaftskanzlei)
Mittwoch, 21. Juli 2021 um 11:00