Bioland: Verbraucherinteresse an Bio in Pandemie stark gestiegen

| Industrie Industrie

Die Sorge vieler Menschen um ihre Gesundheit und kritische Fragen zum Umgang mit der Natur haben in der Corona-Pandemie das Interesse an ökologisch erzeugten Lebensmitteln nach Angaben des Anbauverbands Bioland wachsen lassen.

Bioland-Händler und Partnerunternehmen im Einzelhandel hätten im vergangenen Jahr von einem Umsatzwachstum bis zu 30 Prozent berichtet, sagte Bioland-Präsident Jan Plagge am Montag. «Gespürt haben wir den Boom überall.» Vor allem die Direktvermarkter und die Hofläden hätten einen enormen Zulauf erlebt. Der Ansturm sei so stark gewesen, dass Lieferdienste teilweise keine neuen Kunden mehr aufnehmen konnten. «Das ging querbeet durch alle Bereiche.»

Der nach eigenen Angaben größte deutschen Bio-Anbauverband mit Hauptsitz in Mainz feiert in diesen Tagen seinen 50. Geburtstag. Für größeres Aufsehen sorgte Bioland wegen seiner vor zweieinhalb Jahren gestarteten Zusammenarbeit mit dem Discounter Lidl. Plagge zog eine positive Zwischenbilanz der zunächst auf fünf Jahre vereinbarten Zusammenarbeit.

Bioland profitiere von der gestiegenen Bekanntheit und erreiche auf diesem Weg mehr Menschen. Die «Partnerschaft» mit dem Discounter sei zwar nicht immer konfliktfrei, aber die Führung des Unternehmens habe sich stets zugänglich gezeigt. Ziel bleibe es weiterhin, dass nicht Lidl Bioland, sondern Bioland Lidl verändere.

Von der künftigen Bundesregierung erhoffe sich der Verband «echten Rückenwind für den Ausbau und die Weiterentwicklung des Bio-Landbaus», sagte Plagge weiter. «Was wir momentan von der Bundesregierung in Teilbereichen haben, ist Windstillstand bis Gegenwind», etwa bei Tierwohlstandards oder der Unterstützung in den Bereichen Forschung und Entwicklung. Es müsse künftig darum gehen, konventionellen Betrieben neue Angebote zu machen, damit sie sich in Richtung ökologische Landwirtschaft entwickeln könnten. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Fußball und Bier - das gehört für viele Fans einfach zusammen. Daher dürften sich auch die Brauereien im Südwesten auf die Europameisterschaft freuen. Doch nicht nur das deutsche Team muss mitspielen.

Eigentlich gilt Bayern als Geburtsstätte des Weißbiers, doch eine bekannte Weißbiersorte stammt aus einer kleinen Brauerei aus Baden-Württemberg: Farny aus Kißlegg im Allgäu gilt als Urheberin des Kristallweizens. In diesem Sommer feiert die Sorte ihren 100. Geburtstag.

Für alle, die auf Alkohol verzichten wollen, hat die Stiftung Warentest pünktlich zur Fußball-EM alkoholfreies Bier getestet. Das Niveau ist hoch: Von den 20 untersuchten Bieren schnitten 12 insgesamt gut ab, wobei einige auch muffig oder leicht käsig schmecken.

«Juni trocken mehr als nass, füllt mit gutem Wein das Fass» lautet eine Bauernregel. Bis dahin sind noch ein paar Tage - und die Branche hofft auf geeignetes Wetter.

Schaumwein wird in Frankreich beliebter. Statt zu einem Champagner greifen die Menschen verstärkt zu einem Crémant. Zu dessen Höhenflug hat auch ein Trendgetränk aus Italien beigetragen.

Die Fruchtsaft-Industrie kämpft mit schlechten Ernten. Der beliebte Saft könnte deshalb künftig noch teurer werden. Bereits in den vergangenen Jahren waren die Erträge und die weltweiten Lagerbestände an Saftkonzentrat immer weiter zurückgegangen. 

Trockene und Rosé-Weine aus Deutschland sind zunehmend gefragt. Das ergab die Qualitätsweinprüfung, wie das Deutsche Weininstitut (DWI) im rheinhessischen Bodenheim am Freitag mitteilte. Sie zeigt auch, welcher Wein unterdessen Marktanteile verliert.

Die Frostschäden in deutschen Weinbauregionen könnten eine ganze Reihe von Winzern in Schwierigkeiten bringen. Dass Kunden deshalb am Weinregal tiefer in die Tasche greifen müssen, ist aber bislang nicht ausgemacht. Hunderte Weinbaubetriebe werden nicht überleben.

Die Frostschäden in südwestlichen Weinbauregionen könnten eine ganze Reihe an Winzern in Schwierigkeiten bringen. Viele Betriebe verfügen allerdings über Ertragsversicherungen, die einen wesentlichen Teil der Schäden abdecken könnten.

Die Metro AG verschlankt ihren Vorstand. Gleichzeitig ziehen zwei neue Mitglieder in das Führungsgremium ein. Der Schritt soll den Fokus weiter auf die Stärkung des operativen Großhandels richten und kann als Bestätigung der Strategie von CEO Greubel interpretiert werden, die auch die konsequente Ausrichtung der Metro auf die Gastronomie vorsieht.