Weinbauern in Bordeaux werden Weine nicht mehr los

| Industrie Industrie

Für viele Weintrinker ist der Bordeaux der Rotwein schlechthin, Winzer in der westfranzösischen Region haben nun für Stilllegungsprämien demonstriert, da sie ihren Wein nicht mehr loswerden.

Rund 1.000 Weinbauern beteiligten sich am Dienstag in Bordeaux mit ihren Traktoren an einem Protestzug, berichtete der Sender France 3. Sie forderten einen Sozialplan für den Weinanbau in der Region und eine Prämie von 10.000 Euro pro Hektar, wenn sie die Weinreben herausreißen, um etwas anderes anzubauen.

Es gebe eine Überproduktion, der Weinkonsum in Frankreich sei zurückgegangen und die Preise gesunken.

Die Winzer fordern in Frankreichs größter herkunftsgeschützter Anbauregion das Stilllegen von 15.000 der 110 000 Hektar Anbaufläche, und zwar mit staatlicher Unterstützung. «Wir haben eine Million Hektoliter zuviel, das Angebot entspricht nicht mehr der Nachfrage», sagte der Sprecher der protestierenden Winzer, Didier Cousiney, dem Sender.

Die Weinbauern sähen sich mit sinkenden Verkaufszahlen und einer Verschlechterung ihres Rufs konfrontiert, da ihre Weine als zu teuer oder nicht umweltfreundlich genug angesehen würden. Ausgenommen von den Problemen, zu denen auch steigende Erzeugerkosten kämen, seien nur die Spitzenweine.

Ein 900-Liter-Fass Wein werde heute für etwa 600 Euro verkauft, «oder gar nicht mehr, weil es niemand haben will», während «etwa 1200 Euro benötigt werden, um die Produktionskosten zu decken», meinte Cousiney. Das Anbaugebiet um Bordeaux sei nicht alleine betroffen. «Auch die Regionen Languedoc und Bouches du Rhône haben Alarm geschlagen.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Fußball und Bier - das gehört für viele Fans einfach zusammen. Daher dürften sich auch die Brauereien im Südwesten auf die Europameisterschaft freuen. Doch nicht nur das deutsche Team muss mitspielen.

Eigentlich gilt Bayern als Geburtsstätte des Weißbiers, doch eine bekannte Weißbiersorte stammt aus einer kleinen Brauerei aus Baden-Württemberg: Farny aus Kißlegg im Allgäu gilt als Urheberin des Kristallweizens. In diesem Sommer feiert die Sorte ihren 100. Geburtstag.

Für alle, die auf Alkohol verzichten wollen, hat die Stiftung Warentest pünktlich zur Fußball-EM alkoholfreies Bier getestet. Das Niveau ist hoch: Von den 20 untersuchten Bieren schnitten 12 insgesamt gut ab, wobei einige auch muffig oder leicht käsig schmecken.

«Juni trocken mehr als nass, füllt mit gutem Wein das Fass» lautet eine Bauernregel. Bis dahin sind noch ein paar Tage - und die Branche hofft auf geeignetes Wetter.

Schaumwein wird in Frankreich beliebter. Statt zu einem Champagner greifen die Menschen verstärkt zu einem Crémant. Zu dessen Höhenflug hat auch ein Trendgetränk aus Italien beigetragen.

Die Fruchtsaft-Industrie kämpft mit schlechten Ernten. Der beliebte Saft könnte deshalb künftig noch teurer werden. Bereits in den vergangenen Jahren waren die Erträge und die weltweiten Lagerbestände an Saftkonzentrat immer weiter zurückgegangen. 

Trockene und Rosé-Weine aus Deutschland sind zunehmend gefragt. Das ergab die Qualitätsweinprüfung, wie das Deutsche Weininstitut (DWI) im rheinhessischen Bodenheim am Freitag mitteilte. Sie zeigt auch, welcher Wein unterdessen Marktanteile verliert.

Die Frostschäden in deutschen Weinbauregionen könnten eine ganze Reihe von Winzern in Schwierigkeiten bringen. Dass Kunden deshalb am Weinregal tiefer in die Tasche greifen müssen, ist aber bislang nicht ausgemacht. Hunderte Weinbaubetriebe werden nicht überleben.

Die Frostschäden in südwestlichen Weinbauregionen könnten eine ganze Reihe an Winzern in Schwierigkeiten bringen. Viele Betriebe verfügen allerdings über Ertragsversicherungen, die einen wesentlichen Teil der Schäden abdecken könnten.

Die Metro AG verschlankt ihren Vorstand. Gleichzeitig ziehen zwei neue Mitglieder in das Führungsgremium ein. Der Schritt soll den Fokus weiter auf die Stärkung des operativen Großhandels richten und kann als Bestätigung der Strategie von CEO Greubel interpretiert werden, die auch die konsequente Ausrichtung der Metro auf die Gastronomie vorsieht.