Das Konzept des Influencer-Marketings sei nicht neu. In Form der Mundpropaganda gebe es das schon seit einer Ewigkeit, wie nun Shane Barker schreibt. In den letzten Jahren habe diese Form des Marketings jedoch ein beispielloses Wachstum erfahren. Wie eine Bloglovin-Studie im vergangenen Jahr zeigte, planten 63 Prozent der Marketingleute eine Steigerung ihres Influencer-Budgets. Eine der größten Herausforderungen dabei ist jedoch, die Spreu vom Weizen zu trennen. Es muss also sichergestellt sein, dass der Influencer auch ein echter Experte in der eigenen Branche ist, Vertrauen genießt und eine große Menge Personen erreicht.
Um das zu überprüfen, reicht ein Blick auf die Followeranzahl leider nicht aus. Stattdessen sollten lieber die folgenden fünf Punkte beachtet werden:
- Engagement: Influencer mit hoher Engagement-Rate haben eine große Anzahl von Nutzern, die aktiv kommentieren, teilen und liken. Daraus resultiert auch eine entsprechend hohe Bindungsrate. Ist das Engagement in Bezug auf die Followeranzahl jedoch gering, sollte eine Warnleuchte angehen. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Follower nicht organisch erzeugt wurden.
- Authentizität: Um das Vertrauen ihrer Anhänger zu gewinnen, müssen Influencer authentisch sein. Ihre Inhalte müssen also ihre echten Leidenschaften widerspiegeln. Zudem sollten die gesponserten Inhalte nicht wie klassische Werbung aussehen. Der Influencer soll das Produkt selbst mögen, und nicht nur Geld dafür bekommen. Denn nur so haben die Nutzer Vertrauen und folgen einer Empfehlung.
- Führung: Ein erfolgreicher Influencer inspiriert und motiviert mit einzigartigen Inhalten und ist führend in seinem Gebiet. Um die Qualität einzuschätzen, sollten vorherige Beiträge geprüft werden. Zudem sollten die Accounts in den Netzwerken eine anständige Größe haben.
- Sachverstand: Es spielt keine Rolle, wie viele Follower oder wie hoch das Engagement ist, wenn der Influencer nicht aus der eigenen Branche kommt. Denn nur so kann er dabei helfen, die eigenen Ziele zu erreichen.
- Aktivität: Inhalte mit bleibendem Eindruck sind das Kennzeichen eines erfolgreichen Influencers. Abgesehen von der Qualität der Inhalte hängt dies auch von der Häufigkeit der Veröffentlichung ab. Ein Influencer, der in den sozialen Medien sehr aktiv ist, ist also meist ein besserer Partner für die eigene Marke.
Aktuelle Studie über den Nutzen von Influencern
Selbst die beste Kooperation nutzt wenig, wenn sie wenig Einfluss auf die Wahl der Urlauber hat. Laut einer aktuellen Studie der Reisemesse World Travel Market haben die „Digital Influencer“ nämlich nur einen überschaubaren Nutzen. Wie unter anderem travelnews.ch berichtet, bezog sich die Studie zwar nur auf den britischen Markt, sei aber dennoch aufschlussreich. Von den über 1.000 Befragten gaben nämlich 78 Prozent an, dass die Influencer für sie überhaupt keine Rolle spielen. Acht Prozent folgen ihnen zwar in den sozialen Netzwerken, vertrauen bei der Entscheidung aber anderen Dingen. Nur drei Prozent gab an, dass die Influencer vor der Buchung für die Entscheidung wichtig seien.
Wie Paul Nelson von der WTM laut Travelnews kommentierte, hätten populäre YouTuber oder Instagrammer zwar tausende Follower. Die Meinungen und Empfehlungen scheinen sich aber dennoch nicht direkt und nachweislich in Buchungen umzuwandeln. Die Influencer hätten also in der Reisewelt weniger Einfluss, als bislang gedacht.