Ende November wurde die Schließung des Restaurants und des Hotels Jagdschloss Kranichstein verkündet. (Tageskarte berichtete). Doch jetzt gibt es Hoffnung für das luxuriöse Haus nahe Darmstadt. Hoteldirektor Stefan Stahl macht sich selbstständig und übernimmt den Betrieb. Am 1. Mai soll das Hotel wieder eröffnen.
„Es erscheint sicher mutig, unter den gegebenen Umständen den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen, aber ich vertraue darauf, dass die Krise bald überwunden sein wird“, sagt Stefan Stahl. Mut machen ihm die zahlreichen Zusagen bisheriger Firmenkunden, die für ihre Veranstaltungen weiterhin die Räume des jagdlich eingerichteten Hauses nutzen wollen. Auch haben bereits zahlreiche Hochzeitgesellschaften ihre Termine aus dem Jahr 2020 in das Jahr 2021 verschoben.
Das Hotel Jagdschloss Kranichstein wurde 2013 von einer Tochtergesellschaft des Industriedienstleisters Bilfinger SE übernommen, der das in die Jahre gekommene Anwesen für einen hohen einstelligen Millionenbetrag kernsanierte und um einen Anbau erweiterte. In die Renovierung war auch das benachbarte Zeughaus einbezogen. Am 8. Januar 2014 startete Bilfinger mit 48 Zimmern und Suiten und drei eleganten Veranstaltungsräumen, in denen Gruppen von zwölf bis 120 Personen tagen oder feiern konnten. Gastronomisch verwöhnte das Haus seine Gäste seither im Feinschmeckerlokal „Kavaliersbau“ mit im Sommer gern genutzter Sonnenterrasse, kleine Snacks und Kaffee sowie Kuchen wurden im “Bistro” serviert, in dem die Hotelgäste auch frühstückten.
Stefan Stahl hat die aufreibende Umbauphase, die sich über das ganze Jahr 2013 hinzog, begleitet und leitet seither das Haus, in dem zuletzt 35 Mitarbeiter für das Wohl der Gäste sorgten. „Es ist mein Baby“ bekennt der 53-Jährige. Das Gastgewerbe beherrscht er aus dem Effeff. Der Ausbildung zum Restaurantfachmann folgte die Weiterbildung zum Hotelbetriebswirt. Namhafte Häuser unter anderem der Ketten Maritim und Dorint sowie der renommierte „Schwarze Bock“ in Wiesbaden markieren Stationen seiner seine berufliche Karriere, und auch im Ausland sammelte der Familienvater Erfahrung, unter anderem in der Schweiz und auf Mauritius.