Wie vertraglich vereinbart, scheidet Marco Nussbaum, Gründer der Hotelmarke Prizeotel, zum Jahresende aus dem Unternehmen aus. Neuer CEO wird Connor Ryterski, der 2009 als erster Praktikant bei Prizeotel startete und seit Mai 2018 als Geschäftsführer fungiert.
Der Abgang von Nussbaum kommt nicht überraschend. Im Falle einer kompletten Übernahme der Marke durch Radisson, sollte der Unternehmensgründer noch ein Jahr lang bleiben, um eine Nachfolgestruktur aufzubauen.
Nussbaum führte Prizeotel, gemeinsam mit seinem Nachfolger Ryterski, auch durch das erste Corona-Jahr und wird, nach turbulenten Zeiten, nun ein wenig Ruhe einkehren lassen. Was Nussbaum als „Sabbatical“ an der Ostsee beschreibt, dient natürlich auch der Vorbereitung neuer Projekte. Dort hat sich der Manager inzwischen auch ein kleines Hotel in Hohwacht in Strandnaähe gekauft, das er derzeit positioniert. "Ich werde das Hotel komplett neu bauen und dort in Zukunft neben gesunder Ernährung, Meditation und Yoga, u.a. auch für ausgewählte Personen individuelle Trainings, Coaching und Schulungen anbieten. Es wird ein sinnstiftender Ort voller Inspiration, Kreativität, Achtsamkeit und positiver Energie", schreibt Nussbaum auf Facebook. Zum Beginn des Jahres will Nussbaum sein erstes Buch auf den Markt bringen.
Vom Praktikanten zum CEO
Connor Ryterski startete 2009 als erster Praktikant bei Prizeotel und wurde, nach mehreren Stationen in der internationalen Hotellerie, dann von Nussbaum 2015 wieder zu Prizeotel geholt, um das Development zu verantworten. Ryterski, der an der Hotelschule The Hague studierte, wuchs in den letzten Jahren immer mehr in die Führungsrolle hinein, die ihm jetzt zugedacht wird. Seit fast drei Jahren ist er auch an der Leitung der Geschäfte beteiligt.
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Prizeotel gehört inzwischen zur Radisson-Gruppe. Radisson, inzwischen Tochter der chinesischen Jin Jiang-Hotels, hatte 2016 einen Anteil von 49 Prozent an Prizeotel erworben. Seinerzeit räumte Marco Nussbaum der Kette die Option auf den Kauf der restlichen 51 Prozent ein. Diese Option zog Radisson im Oktober 2019 und kaufte Prizeotel zum letzten Jahreswechsel komplett. Dass in diesem Prozess der Haussegen zwischen Nussbaum und seinen Partner aus Brüssel nicht immer gerade hing ist kein Geheimnis. Nussbaum hatte nach der Übernahme Radissons durch die Chinesen gegen die Markenpolitik des Konzerns protestiert und 2019 die Lizenzvereinbarung mit den Radisson-Hotels gekündigt. Damit tauchte das prizeotel-Logo nicht mehr bei Radisson auf. Obwohl Radisson inzwischen 100 Prozent an Prizeotel hält, ist das Prizeotel-Logo immer noch nicht im Markenkanon sichtbar.
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