Auch Wyndham serviert Käfigeier ab

| Politik Politik

Mit „Wyndham Hotels and Resorts“ und „Wyndham Destinations“ verzichtet eine weitere Hotelmarke auf Eier aus Käfighaltung. Vorangegangen war eine weltweite Kampagne der „Open Wing Alliance“. In Deutschland baute, nach eigenen Worten, die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt „Druck auf das Management auf“. Eine Online-Petition unterzeichneten innerhalb von vier Tagen mehr als 20.000 Menschen.

Die Wyndham-Unternehmen werden die Forderungen der „Open Wing Alliance“ erfüllen und ab 2025 an all ihren Standorten nur noch Eier von Hennen aus käfigfreier Haltung verwenden. Die Vorgabe gilt auch für verarbeitete Produkte, die Eier enthalten. Die vergleichsweise lange Übergangsfrist gibt es, da es in einigen Ländern außerhalb der EU noch schwierig ist, käfigfreie Eier und Eiprodukte zu beziehen. In den USA wird „Wyndham Destinations“ die Käfigfrei-Standards bereits bis 2020 umsetzen.

„Wyndham hat sich doch noch zum richtigen Schritt entschlossen“, freut sich Jonas Becker, Kampagnenleiter bei der Albert Schweitzer Stiftung. „Käfighaltung ist ethisch untragbar und deshalb ein Auslaufmodell. Fast alle großen Hotelketten haben sich inzwischen den Käfigfrei-Standards verpflichtet, darunter Marriott, Hilton, Best Western und die Deutsche Hospitality. Dadurch etablieren sie neue Mindestanforderungen in der Branche. Unternehmen, die sich anschließen möchten, bietet unser Stiftungsbereich Lebensmittel-Fortschritt gerne Beratung und Unterstützung an.“

Bereits 2017 hatte sich Wyndham, damals noch „Wyndham Worldwide“, eigentlich verpflichtet, bis zum Jahr 2018 käfigfrei zu werden. Nach der Aufspaltung in „Wyndham Hotels and Resorts“ und „Wyndham Destinations“ verschwand das Versprechen jedoch von den Unternehmenswebsites. Da Gespräche scheiterten, sahen sich die Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen der „Open Wing Alliance“ zum Handeln gezwungen und starteten die weltweite Kampagne.

Die „Open Wing Alliance“ hat das Ziel, die Käfighaltung von Legehennen abzuschaffen. Viele nationale und internationale Unternehmen tragen dieses Ziel bereits mit, darunter zum Beispiel McDonald's, Nestlé oder Ikea. Käfighaltung ist grausam, weil die Tiere sich kaum bewegen können und in der drangvollen Enge unter sozialem Stress leiden. In Deutschland sind Käfigsysteme für Legehennen zwar ab 2025 verboten, in vielen anderen Ländern jedoch nicht. In verarbeiteten Produkten gelangen Käfigeier auch weiterhin nach Deutschland.

Zurück

Vielleicht auch interessant

Zur Europawahl hat die Branche ihre Positionen und Erwartungen für ein starkes Gastgewerbe in einer leistungsfähigen Europäischen Union an die Politik adressiert. Jetzt liegen die Antworten der Parteien auf den Fragenkatalog des DEHOGA und des Hotelverbandes vor.

Deutsche Bahn und S-Bahn München sprechen mit einer Recruiting-Kampagne gezielt Mitarbeiter aus der Gastronomie an. Das bringt den DEHOGA Bayern auf die Zinne. „Unverschämt“ und „hoch unanständig“ sei das, schimpft DEHOGA-Bayern-Chef Geppert und fordert Konsequenzen.

Kaum ein Thema treibt die gastgewerblichen Unternehmer so um wie die wachsende Bürokratie. In seiner neuen Broschüre „Rezepte für den Bürokratieabbau“ zeigt der DEHOGA Bundesverband die bürokratischen Pflichten für Gastronomie und Hotellerie im Detail auf und benennt seine Empfehlungen für den Bürokratieabbau.

„Die von der EU geplanten neuen Regelungen für die Pauschalreiserichtlinie kosten nicht nur Geld, sie verzerren auch den Wettbewerb weiter – zu Lasten der organisierten Reise“, kritisierte der DRV-Präsident bei einer Anhörung im Bundestag.

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat den Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz für eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro zurückgewiesen. Auf Dauer würde es für Arbeitsplätze gefährlich, wenn sich die Politik hier einmische.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich für eine schrittweise Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro ausgesprochen. Gleichzeitig übte er Kritik an der Mindestlohnkommission.

Der DEHOGA Bayern sowie die Gewerkschaft NGG konnten sich in München nicht auf einen neuen Entgelttarifvertrag für Bayerns Hotellerie und Gastronomie einigen. Die Gewerkschaft NGG brach die Gespräche am Montag ab. Nun plane man Aktionen bis hin zum Warnstreik. Die Arbeitgeber hatten die NGG-Forderungen als unrealistisch zurückgewiesen.

Die Europäische Kommission hat heute Booking Holdings, die Muttergesellschaft von Booking.com, als Gatekeeper-Plattform im Sinne des Digital Markets Act benannt. Booking.com hat nun sechs Monate Zeit, um alle Gebote und Verbote als Gatekeeper zu erfüllen.

Der DEHOGA Bundesverband macht noch einmal auf die Frist für die Schlussabrechnungen der Corona-Wirtschaftshilfen (Überbrückungs-, November- und Dezemberhilfen) aufmerksam: Diese können nach der letztmaligen Fristverlängerung vom März noch bis zum 30. September 2024 eingereicht werden.

Mit Blick auf die Europawahl am 9. Juni starten die in der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand zusammengeschlossenen Verbände einen gemeinsamen Wahlaufruf mit Reformvorschlägen.