Corona und Ausbildungsmarkt im Gastgewerbe: Zehn unbesetzte Stellen auf einen Bewerber

| Politik Politik

Wie stark der Ausbildungsmarkt in Hotellerie und Gastronomie von der Corona-Pandemie gezeichnet ist, zeigen jetzt offizielle Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Laut einer Auswertung des DEHOGA-Bundesverbandes sank die Anzahl der Bewerber um knapp 18 Prozent. Auf einen Bewerber kommen derzeit zehn unbesetzte Stellen.

Die Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) für das komplette Berichtsjahr 2020/2021 liegen nunmehr vor und wurden vom DEHOGA für die Bereiche Speisenzubereitung, Hotellerie und Gastronomie ausgewertet.

Ende September 2021 weist der gastgewerbliche Ausbildungsmarkt immer noch massive Spuren der Corona-Pandemie auf. Das im Vergleich zu 2020 um 13,2 Prozent  verringerte Ausbildungsangebot ist der starken Corona-Betroffenheit der Betriebe geschuldet. Am deutlichsten sei der Rückgang in der Hotellerie mit fast 17 Prozent weniger gemeldeten Ausbildungsplätzen. Allerdings sei auch festzustellen, dass in den letzten Monaten nach Ende des Lockdowns vom Gastgewerbe noch rund 4.600 Ausbildungsplätze neu gemeldet wurden, so der DEHOGA.

Noch etwas stärker rückläufig seien mit -17,9 Prozent die Bewerberzahlen. Auch hier sind mit -28,2 Prozent die Ausbildungen in der Hotellerie am stärksten betroffen. Der DEHOGA geht davon aus, dass diese Rückgänge vor allem auf die Corona-bedingte Verunsicherung von Jugendlichen, Eltern und Berufsberatern bezüglich der Zukunftsperspektiven in der Branche zurückzuführen seien. Nur noch 628 unversorgten Bewerbern stünden 6.550 noch unbesetzte Stellen gegenüber, das seien rund zehn unbesetzte Ausbildungsstellen je Bewerber. Die Bundesagentur für Arbeit weist darauf hin, dass auf Bewerberseite viele Meldungen unterblieben seien, weil die gewohnten Zugangswege zur Berufsberatung eingeschränkt gewesen wären und durch digitale Angebote nicht vollständig ersetzt hätten werden können.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Wer über das Rentenalter hinaus arbeitet, kann schon bisher die eigene Rente aufbessern. Nun will die Ampel längeres Arbeiten noch attraktiver machen. Den Beschäftigten winkt eine Prämie.

Jugendliche dürfen in Begleitung Sorgeberechtigter etwa Bier oder Wein trinken. Das geht dem Bundesdrogenbeauftragten deutlich zu weit. Denn: Alkohol schadet - egal, wie viel man trinkt.

SPD und Grüne wollen den Nichtraucherschutz in Niedersachsen auf das Dampfen von E-Zigaretten und Cannabis ausweiten. Das sieht eine Gesetzesänderung vor, die die Regierungsfraktionen in den Landtag einbringen. 

Die deutsche Tourismuswirtschaft sieht eine Gefahr in zunehmender Abschottung und Nationalismus. Zwei große Verbände zeigen klare Haltung gegen Diskriminierungen und Rassismus.

Je mehr Fachkräfte fehlen, desto lauter der Streit um die Lebensarbeitszeit in Deutschland. Das Ifo-Institut hat die möglichen Auswirkungen kontroverser Vorschläge für den Arbeitsmarkt berechnet.

Trinkgelder sollen in den USA künftig steuerfrei sein. Mit diesem Vorschlag konnte der Republikaner Trump punkten. Nun fordert das auch die Demokratin Harris. Nimmt sie ihm den Wind aus den Segeln?

Ein Vorstoß aus der Türkei zum Schutz von Dönerfleisch erhitzt in Deutschland die Gemüter. Bei der EU in Brüssel läuft dazu jetzt ein Prüfverfahren. Kommen schon bald strengere Regeln? Der Döner-Streit geht in die heiße Phase. Selbst der DEHOGA hat bei der EU Einspruch gegen den Antrag auf Eintragung als traditionelle Spezialität eingelegt. 

Mit einem Aktionsplan wollen Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen Kinder- und Jugendreisen stärken. Zunächst soll der Fokus auf der Teilhabe von sozial Benachteiligten sowie der Demokratieförderung und der Bildung im Bereich des nachhaltigen Reisens liegen.

Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz werden auch Gastronomen und Hoteliers dazu verpflichtet, Anforderungen einzuhalten, wenn ihre Produkte oder Dienstleistungen in den Anwendungsbereich des Gesetzes fallen. Darunter können auch Tisch- und Hotelreservierungen fallen.

Ihre harte Gangart gegen Cannabis-Konsum hat die Staatsregierung immer wieder betont. Strengere Regeln gelten im Freistaat aber erst jetzt - unter anderem auf Volksfesten und in Gaststätten.