DEHOGA und bayerische Wirte wollen von Söder Mehrwertsteuer zurück

| Politik Politik

Bayerns DEHOGA-Präsidentin Angela Inselkammer hat von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) 200 Millionen Euro Investitionshilfe gefordert und das mit der Frage seiner Glaubwürdigkeit verknüpft. Söder habe wie ein Löwe gegen die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Essen im Wirtshaus von sieben auf 19 Prozent gekämpft - aber der Freistaat nehme dadurch 300 Millionen Euro Umsatzsteuer mehr ein. Zumindest ein Teil davon könne er sofort «der Branche zurückgeben für Investitionen in die Zukunft. Das wäre mal so richtig glaubwürdig», sagte Inselkammer am Montag bei einem Verbandstreffen in München. 

Söder bot ihr daraufhin zwar das Du an, ging in seiner Rede aber nicht auf ihre Forderung ein. Stattdessen attackierte er die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP: «In jedem bayerischen Stammtisch steckt mehr Vernunft als im ganzen Berliner Regierungsviertel.»

Auch die Verbandspräsidentin ging mit der sogenannten Ampel hart ins Gericht: «Bundeskanzler Olaf Scholz und Finanzminister Christian Lindner haben ihr Wort gebrochen», sagte sie. «Von der aktuellen Bundesregierung brauchen wir nichts mehr erwarten.» Mit der Steuererhöhung im Januar benachteilige sie frisch zubereitetes Essen im Gasthaus gegenüber Lieferdiensten, Essen im Stehen und Fertigprodukten. Mit den Preiserhöhungen werde Essengehen zum Luxus. Gleichzeitig berichte jeder zweite Gastwirt von einem Rückgang der Gäste, des Umsatzes und des Gewinns, 70 Prozent kürzten Investitionen.  

Für Speisen in Restaurants oder Cafés war der Mehrwertsteuersatz in der Corona-Pandemie zur Entlastung der Branche vorübergehend von 19 auf 7 Prozent gesenkt worden. Diese Ausnahmeregelung wurde wegen der Energiekrise mehrmals verlängert, zuletzt bis Ende 2023. 

Nach der Bundestagswahl nächstes Jahr könne Söder mit der CDU die Steuer wieder senken:  «Wir holen uns die 7 Prozent zurück!», sagte Inselkammer unter stürmischem Beifall der rund 2500 Wirte im Saal. «Vor der nächsten Wahl gehen wir voll auf Angriff.» Die Bauern und die Wirtshäuser seien zusammen «die DNA Bayerns». (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Tarifkonflikt in der Systemgastronomie ist lange nicht gelöst. Auch in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen über einen neuen Tarifvertrag wurde keine Einigung erzielt. Um auf die Situation der Beschäftigten hinzuweisen, führte die Gewerkschaft NGG in Berlin jetzt einen Aktionstag durch.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat im Bundestag eine industriepolitische Offensive angekündigt und Oppositionsführer Friedrich Merz scharf angegriffen. Merz warf Scholz im Gegenzug vor, den Bundestag für Wahlkampf zu missbrauchen.

Im Markenstreit um das Schloss Neuschwanstein hat der Freistaat Bayern eine Niederlage vor dem EU-Gericht erlitten. Die Richter in Luxemburg wiesen die bayerische Klage gegen eine Entscheidung des Amts der Europäischen Union für Geistiges Eigentum ab. 

Die Bundesregierung hat die Fortschreibung ihrer Nationalen Tourismusstrategie in Form eines Strategieberichts veröffentlicht. Der Bericht verknüpft strategische Ziele und praxisorientierte Lösungen für zentrale Fragen der Tourismuswirtschaft.

Nahezu alle Fraktionen sprachen sich Ende September in der Sitzung des Ausschusses für Tourismus gegen die geplanten Kürzungen bei der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) im Bundeshaushaltsplan 2025 aus. Nun wurde nachgebessert.

In der namibischen Hauptstadt soll ein Ausbildungszentrum entstehen, in dem nach deutschen Standards geprüft wird. Zunächst einmal soll es um Berufe mit großem Fachkräftebedarf gehen wie kaufmännische oder gewerbliche Berufe und das Gastgewerbe.

In einem Webseminar zur Revision der Pauschalreiserichtlinie hat der Deutsche Reiseverband über den aktuellen Stand und zu erwartenden Entwicklungen informiert. Eine weitere Verschärfung werde zu unvermeidlichen Preiserhöhungen bei Urlaubsreisen führen, warnte der Verband.

Die Verhandlungen zwischen dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband Mecklenburg-Vorpommern und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten sind zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen. Der neue Entgelttarifvertrag sieht drei Erhöhungsstufen je 200 Euro vor.

Nahezu alle Fraktionen sprachen sich in der Sitzung des Ausschusses für Tourismus in dieser Woche gegen die geplanten Kürzungen bei der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) im Bundeshaushaltsplan 2025 aus. Sie wollen nun im anstehenden parlamentarischen Verfahren nachbessern.

Am 30.9.2024 endet die Frist zur Einreichung der Corona-Wirtschaftshilfen im Falle einer beantragten Fristverlängerung. Das Portal zur digitalen Einreichung der Schlussabrechnung bleibt jedoch noch bis zum 15. Oktober 2024 freigeschaltet, so dass auch bei kurzfristig auftretenden technischen Problemen eine Einreichung weiterhin möglich ist.