Europäische Kommission benennt Booking.com als Gatekeeper

| Politik Politik

Die Europäische Kommission hat heute Booking Holdings, die Muttergesellschaft von Booking.com, als Gatekeeper-Plattform im Sinne des Digital Markets Act (DMA) benannt. Booking.com hat nun sechs Monate Zeit, um alle Gebote und Verbote als Gatekeeper zu erfüllen. HOTREC unterstützt die offizielle Benennung nachdrücklich. Europäische Hoteliers seien mit viel zu vielen unfairen Geschäftspraktiken und Beeinträchtigungen von Booking.com konfrontiert, die ihre Leistungsfähigkeit enorm beeinträchtigen, so eine HOTREC-Pressemitteilung. 

So versuche Booking Holdings gegenwärtig weiterhin zu unterbinden, dass Hoteliers über ihre eigenen Vertriebskanäle bessere Preise als über seine Plattform anböten, und teile die über Booking.com mit den Inseraten der Hotels erhobenen Daten nur unzureichend mit seinen Hotelpartnern. Dies seien nur zwei der vielen Probleme, die Dank der heutigen Benennung von Booking.com als Gatekeeper im Sinne des DMA endlich einer Lösung zugeführt werden sollten.

HOTREC-Präsident Alexandros Vassilikos betont: „Nach einem jahrzehntelangen Ringen der europäischen Hotels mit Booking.com kann der DMA nun zu einem echten Gamechanger werden. HOTREC bekräftigt in diesem Kontext noch einmal sein Engagement für konstruktive und transparente Diskussionen mit der Europäischen Kommission und Booking.com.“

Markus Luthe, Hauptgeschäftsführer des Hotelverbands Deutschland (IHA) und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Distribution von HOTREC, ergänzt: „Es ist nun wichtig, sicherzustellen, dass der Gatekeeper nicht etwa versucht, seine neuen Verpflichtungen zu umgehen und dass er alle betroffenen Interessengruppen zu seinen Compliance-Lösungen ausreichend konsultiert.”

„Wir arbeiten seit einiger Zeit mit der Europäischen Kommission zusammen, da wir die heutige Entscheidung erwartet haben. Wir prüfen nun die Entscheidung über die Benennung und werden weiterhin konstruktiv mit der Kommission zusammenarbeiten, um Lösungen für die Einhaltung der Vorschriften zu entwickel“, sagte Booking.com gegenüber Tageskarte.

Wie der Hotelverband die Einstufung der EU von Booking als Gatekeeper einschätzt, sagt Hotelverbandschef Markus Luthe im Video:
 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Einen Monat vor der Wahl des Europäischen Parlaments am 9. Juni haben der Hotelverband Deutschland und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband den detaillierten Forderungskatalog des Gastgewerbes an die europäische Politik der Öffentlichkeit präsentiert.

Als erstes Bundesland wird Bayern seine Städte und die ländlichen Räume bei der Akquisition von Tagungen und Kongressen aktiv unterstützen. Dazu hat die Bayerische Tourismusministerin Michaela Kaniber eine Initiative für Bayerns Kongresswirtschaft vorgestellt.

Das Handelsblatt hat eine interne Aufstellung aus dem Finanzministerium, die Sparvorschläge in Höhe von neun Milliarden Euro vorsieht, veröffentlicht. Ganz oben auf der Liste: die ermäßigte Mehrwertsteuer für die Hotellerie und die Steuerfreiheit von Sonn-, Feiertag- und Nachtzuschlägen. Nach Gesprächen mit politisch Verantwortlichen stellt der DEHOGA die Dinge richtig.

Die Gewerkschaft Verdi und die Grünen im Bundestag haben sich für eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde ausgesprochen. Sie verwiesen erneut auf eine entsprechende EU-Richtlinie.

„Die Erhöhung der Luftverkehrssteuer ist falsch und belastend“, betont der Präsident des Deutschen Reiseverbandes anlässlich der zum 1. Mai anstehenden Umsetzung der im Februar von der Bundesregierung beschlossenen Anhebung um fast 20 Prozent.

Woher kommt der Honig? Wie viel Obst ist in der Konfitüre? Und was macht einen Fruchtsaft aus? Ein nun endgültig beschlossenes EU-Gesetz soll für mehr Klarheit auf dem Etikett sorgen.

Das EU-Parlament hat die neue Verpackungs- und Verpackungsabfallverordnung angenommen. Ein Verbote von Kleinstverpackungen wurden nach massiver Kritik überarbeitet. Auch eine Verpflichtung zum Angebot kostenfreien Leitungswassers in Restaurants wurde abgewendet. Das berichtet der DEHOGA.

Seit mehr als einem Jahr gilt die Mehrwegangebotspflicht bei Speisen und Getränken zum Mitnehmen. Kritiker beklagen die mangelnde Umsetzung des Gesetzes. Der BUND will nun nachsteuern.

Leerstände, Insolvenzen, Konsumflaute: Angesichts der schwierigen Situation bei Einzelhändlern und in vielen Innenstädten fordert der Handelsverband Deutschland (HDE) die Bundesregierung zu einem Innenstadtgipfel auf.

Bayerns DEHOGA-Präsidentin Angela Inselkammer hat von Ministerpräsident Markus Söder 200 Millionen Euro Investitionshilfe gefordert. Der Freistaat nehme durch die Mehrwertsteuererhöhung 300 Millionen Euro mehr ein. Zumindest ein Teil davon könne er sofort der Branche zurückgeben, forderte Inselkammer bei einem Verbandstreffen in München.