Kurz vor Öffnung der Strandorte an Nord- und Ostsee auch für Besucher aus anderen Bundesländern ab 18. Mai schließt der Kieler Tourismusminister Bernd Buchholz (FDP) Zugangsbeschränkungen nicht aus. Sein Ministerium sei gerade dabei für das Himmelfahrts- und das Pfingstwochenende mit den Landräten und Bürgermeistern in den touristischen Hotspots zu überlegen, ob man Zugangsbeschränkungen erlassen müsse, sagte Buchholz am Montag im Sender NDR 1 Welle Nord. «Und nach dem letzten Wochenende sieht das so aus, dass das tatsächlich stattfinden muss.» Das werde aber derzeit beraten.
Urlauber, die für diese Zeit eine Unterkunft gebucht haben, seien davon nicht betroffen, betonte Buchholz. Wer gebucht habe und eine Bestätigung habe, der habe gute Chancen, eine schöne Woche oder ein paar Tage Urlaub in Schleswig-Holstein zu machen, wenn das Infektionsgeschehen nicht explodiere, sagte der Minister.
Für die besonders beliebten Strände, wo es richtig eng werde, könnten aber auch für bestimmte Tage Betretungsverbote nicht ausgeschlossen werden. Darüber werde auch mit den Bürgermeistern und Landräten beraten.
Überlegungen für Beschränkungen gebe es auch für den Sommer. Da werde es vielleicht darum gehen, für einige Strandabschnitte Reservierungen vorzunehmen - per App oder mit einem Ticketsystem. Das werde geprüft, um zu verhindern, dass es zu Menschenansammlungen komme. Denn da werde das Virus nun mal am stärksten übertragen, erklärte Buchholz.
Am Wochenende konnten die Menschen in Schleswig-Holstein und Hamburg schon mal weitere Lockerungen der Corona-Auflagen genießen. Es war das erste Wochenende seit Mitte März, an dem alle Zweitwohnungsbesitzer und Dauercamper wieder nach Schleswig-Holstein zurück durften. Zudem waren bei bestem Wetter deutlich mehr Schleswig-Holsteiner für einen Tag an die Küste gekommen. Für Gäste aus anderen Bundesländern ist der Norden erst vom 18. Mai an wieder zugänglich. Dann erst dürfen auch Hotels und Gaststätten wieder öffnen.
Strandkörbe geöffnet - Kühler Wind und Reiseverbot bremsen Andrang
Mit etwa sechswöchiger Verspätung hat am Montag ein erster Strandkorbvermieter an der Ostsee die Saison eröffnet. Die Landesregierung hatte am Freitag die Corona-Verordnungen gelockert und erlaubt, dass «tourismusaffine Dienstleistungen im Freien» ab dieser Woche wieder den Betrieb aufnehmen. Bei windigem und kühlem Wetter nutzte am Montag in Warnemünde allerdings kaum ein Strandbesucher das Angebot der rund 100 aufgestellten Strandkörben. Vermieter Matthias Treichel hofft, dass spätestens zum Wochenende wieder mehr Menschen an den Strand kommen. Touristen aus anderen Bundesländern oder dem Ausland dürfen weiterhin nicht nach Mecklenburg-Vorpommern reisen. Erst ab dem 25. Mai soll es eine Lockerung geben.
Strandkorbnutzer seien gut vor Ansteckung mit dem neuartigen Virus geschützt, betonte Treichel. «Ein besseres Quarantänezentrum als einen Strandkorb können sie nicht finden.» Man könne nur zu zweit darin sitzen, in drei Metern Abstand zum Nachbarn. Er vermiete jedes Strandmöbel nur einmal am Tag. Sollte jemand Viren hinterlassen, hätten die Erreger mindestens 24 Stunden Zeit, um im Wind zu sterben.
Als zusätzliche Sicherheit würden an ungeraden Tagen nur Strandkörbe mit ungeraden Nummern und an geraden Tagen nur Körbe mit geraden Nummern angeboten. Da der erwartete Andrang nicht groß sein werde, könne er das bei insgesamt rund 300 Strandkörben gut so machen. (dpa)