HOTREC Generalversammlung in Lyon: Gastgewerbe in Europa mahnt Unterstützung an 

| Politik Politik

Am 2. und 3. Dezember 2021 begrüßte HOTREC in Lyon die nationalen Verbände und prominente Redner zu seiner 83. Generalversammlung. Die Delegierten äußerten ihre große Sorge um das wirtschaftliche Überleben der Branche in pandemischen Zeiten und forderten die politischen Entscheidungsträger auf, die Unterstützungsmaßnahmen zu verlängern und zu verstärken. 

Das Gastgewerbe ist äußerst besorgt über das erneute Steigen der Infektionsraten und Schließungsmaßnahmen. Die Diskussionen auf der HOTREC-Generalversammlung konzentrierten sich daher auf die drängende Frage, wie weitere Verluste vermieden werden und wie die Betriebe überleben und lebensfähig bleiben können. Das Schlimmste der Krise liegt noch nicht hinter uns: In den vergangenen zwei Jahren hat das Gastgewerbe große Widerstandsfähigkeit bewiesen und die Beschränkungen und Gesundheits- und Sicherheitsprotokolle vollständig umgesetz, um weiterhin Gäste empfangen zu können. Dennoch sind die Unternehmen des Sektors immer noch die ersten und am stärksten betroffenen. 

Um der Branche der Gastfreundschaft zu helfen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen, waren sich die Teilnehmer der Generalversammlung einig, dass der Sektor kurzfristig finanzielle Unterstützung benötigt, um der neuen Welle von Einschränkungen zu begegnen, und mittel- und langfristig Hilfen benötigt, um künftige Rückschläge zu bewältigen und den digitalen und nachhaltigen Wandel gestalten zu können. Außerdem ist es von entscheidender Bedeutung, die Maßnahmen und Bemühungen gegen Covid-19 auf EU-Ebene weiter zu koordinieren, um die Freizügigkeit innerhalb der Union zu erhalten.

Mehrere Podiumsdiskussionen befassten sich mit diesen kurz- und langfristigen Herausforderungen, darunter die Digitalisierung des Hotel- und Gaststättengewerbes, Innovationen und Nachhaltigkeit sowie die Notwendigkeit, inmitten einer aktuen Personalkrise MitarbeiterInnen zu finden und zu halten.

“Unsere Generalversammlung fand zu einem für die Branche heiklen Zeitpunkt statt: Nach zwei Jahren ununterbrochener Herausforderungen und zu Beginn einer weiteren Coronavirus-Welle”, erklärt Jens Zimmer Christensen, Präsident von HOTREC. “Jetzt müssen wir mehr denn je die Millionen von Unternehmen, KMUs und Arbeitnehmern unterstützen, die weiterhin mit enormen Schwierigkeiten und Unsicherheiten konfrontiert sind.”

Am 2. Dezember begrüßte HOTREC außerdem offiziell die Cyprus Hotel Association (CHA) als 46. Mitglied aus nunmehr 35 europäischen Ländern. Dazu Marie Audren, Generaldirektorin von HOTREC: "Wir freuen uns, die CHA in der HOTREC-Familie willkommen zu heißen. Der Beitrag und das Know-how der CHA werden zweifellos wertvoll sein, um dem Tourismus und dem Gastgewerbe zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen und weiterhin eine Säule der europäischen Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur zu bleiben. Wir stehen #TogetherForHospitality".

Im Rahmen eines Galadinners gab HOTREC die Gewinner der Awards der Gaspart Bonet Stiftung bekannt, deren wertvoller Beitrag zur Förderung der Branche gewürdigt wird. Weitere Informationen hierzu finden Sie hier. 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Zur Europawahl hat die Branche ihre Positionen und Erwartungen für ein starkes Gastgewerbe in einer leistungsfähigen Europäischen Union an die Politik adressiert. Jetzt liegen die Antworten der Parteien auf den Fragenkatalog des DEHOGA und des Hotelverbandes vor.

Deutsche Bahn und S-Bahn München sprechen mit einer Recruiting-Kampagne gezielt Mitarbeiter aus der Gastronomie an. Das bringt den DEHOGA Bayern auf die Zinne. „Unverschämt“ und „hoch unanständig“ sei das, schimpft DEHOGA-Bayern-Chef Geppert und fordert Konsequenzen.

Kaum ein Thema treibt die gastgewerblichen Unternehmer so um wie die wachsende Bürokratie. In seiner neuen Broschüre „Rezepte für den Bürokratieabbau“ zeigt der DEHOGA Bundesverband die bürokratischen Pflichten für Gastronomie und Hotellerie im Detail auf und benennt seine Empfehlungen für den Bürokratieabbau.

„Die von der EU geplanten neuen Regelungen für die Pauschalreiserichtlinie kosten nicht nur Geld, sie verzerren auch den Wettbewerb weiter – zu Lasten der organisierten Reise“, kritisierte der DRV-Präsident bei einer Anhörung im Bundestag.

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat den Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz für eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro zurückgewiesen. Auf Dauer würde es für Arbeitsplätze gefährlich, wenn sich die Politik hier einmische.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich für eine schrittweise Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro ausgesprochen. Gleichzeitig übte er Kritik an der Mindestlohnkommission.

Der DEHOGA Bayern sowie die Gewerkschaft NGG konnten sich in München nicht auf einen neuen Entgelttarifvertrag für Bayerns Hotellerie und Gastronomie einigen. Die Gewerkschaft NGG brach die Gespräche am Montag ab. Nun plane man Aktionen bis hin zum Warnstreik. Die Arbeitgeber hatten die NGG-Forderungen als unrealistisch zurückgewiesen.

Die Europäische Kommission hat heute Booking Holdings, die Muttergesellschaft von Booking.com, als Gatekeeper-Plattform im Sinne des Digital Markets Act benannt. Booking.com hat nun sechs Monate Zeit, um alle Gebote und Verbote als Gatekeeper zu erfüllen.

Der DEHOGA Bundesverband macht noch einmal auf die Frist für die Schlussabrechnungen der Corona-Wirtschaftshilfen (Überbrückungs-, November- und Dezemberhilfen) aufmerksam: Diese können nach der letztmaligen Fristverlängerung vom März noch bis zum 30. September 2024 eingereicht werden.

Mit Blick auf die Europawahl am 9. Juni starten die in der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand zusammengeschlossenen Verbände einen gemeinsamen Wahlaufruf mit Reformvorschlägen.