Lockerungen der Corona-Regeln in Hessen unter Dach und Fach

| Politik Politik

Mit Blick auf die stabile Lage in den Krankenhäusern und sinkende Infektionszahlen lockert Hessen wie angekündigt schrittweise die meisten Corona-Regeln. Darauf einigte sich das Corona-Kabinett am Montag in Wiesbaden. Von Dienstag (22. Februar) an gibt es keine Kontaktbeschränkungen mehr für private Treffen für Geimpfte und Genesene im öffentlichen Raum, wie Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) sagte.

Für Ungeimpfte gelten zunächst weiter die bisherigen Einschränkungen - sie dürfen sich maximal mit Angehörigen des eigenen Haushalts und zwei weiteren Menschen aus einem weiteren Haushalt treffen.

Ab 4. März sind Lockerungen unter anderem in der Gastronomie, für Freizeiteinrichtungen sowie bei Großveranstaltungen vorgesehen. In der Schule entfällt die Maskenpflicht am Sitzplatz ab Montag den 7. März.

Nach rund zwei Jahren Corona-Pandemie ist laut Experten nun der Scheitelpunkt der Omikron-Welle erreicht, wie Bouffier erläuterte. «Vor diesem Hintergrund ist es uns möglich, wieder ein großes Stück zu unserem normalen Leben zurückzukehren. Schritt für Schritt und mit Bedacht, denn die Pandemie ist noch nicht vorbei.»

Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne) sagte: «Wir alle sehnen uns danach, die Beschränkungen hinter uns zu lassen.» Bei Leichtsinn und mangelnder Vorsicht drohe jedoch ein Jo-Jo-Effekt im Herbst. «Es ist die Zeit der behutsamen Lockerungen - Maske, Abstand und Hygienemaßnahmen begleiten uns weiter, weil uns Corona weiter begleiten wird», erläuterte Klose.

Mit den Öffnungsschritten werde besonders den Branchen eine klare Perspektive eröffnet, die besonders und immer wieder unter den Einschränkungen zu leiden hatten: dem Gaststätten- und Hotelgewerbe, der Veranstaltungsbranche in Kultur und Sport sowie den Clubs und Diskotheken, teilte die Staatskanzlei mit.

Bei Veranstaltungen werden ab 4. März wieder mehr Teilnehmer und Zuschauer zugelassen, wie Bouffier ankündigte. Im Freien können dann bis maximal 25 000 Menschen dabei sein, drinnen maximal 6000 Menschen. Ab 500 Menschen gilt jeweils die 2G-plus-Regel. Dies bedeutet, nur Geboosterte dürfen ohne zusätzlichen Test rein.

Ein weiterer Lockerungsschritt sieht ab dem 4. März vor, dass auch Ungeimpfte mit einem negativen Test wieder in Restaurants, Kneipen und Hotels können. Somit gilt dort die 3G-Regelung. Derzeit sehen die Regeln für den Innenbereichen der Gastronomie noch 2G plus vor.

Auch für den Besuch unter anderem von Fitnessstudios, Hallenbädern, Zoos, Freizeitparks und Schlössern sowie für körpernahe Dienstleistungen ist ab 4. März der 3G-Nachweis ausreichend. Das heißt, der Zugang ist für Geimpfte, Genesene und Menschen mit tagesaktuellem negativem Test möglich. Nach den Worten von Bouffier dürfen am 4. März auch wieder die Diskotheken und Clubs öffnen - es gelte die 2G-plus-Regel.

Der Ministerpräsident warnte erneut davor, dass ab dem 20. März mit Auslaufen des aktuellen Infektionsschutzgesetzes im Bund alle rechtlichen Grundlagen für Corona-Schutzmaßnahmen wegfallen könnten. Die Länder hätten dann keine Handhabe mehr, zum Beispiel eine Maskenpflicht in Bussen und Bahnen fortzuführen, sagte er. Es müsse auch weiterhin eine Möglichkeit geben, vulnerable Gruppen vor Corona-Infektionen zu schützen. Die neue hessische Corona-Verordnung gilt bis 19. März. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die erste Tarifrunde für das Hotel- und Gaststättengewerbe in Mecklenburg-Vorpommern blieb ohne Ergebnis. Die Positionen von Arbeitgebern und Gewerkschaft liegen noch weit auseinander.

Während der Fußball-EM dürfen Berliner Restaurants, Kneipen und Biergärten, die Spiele übertragen, ihre Außenbereiche bis zum Spielende öffnen. Eine entsprechende Verordnung erließ Umweltsenatorin Ute Bonde.

MV-Tourismusminister Meyer sorgt sich um die Auslandswerbung der Deutschen Zentrale für Tourismus. Die Bundesmittel sollen gekürzt werden, sagt er. Dagegen macht er jetzt mobil.

Der Zoll ist am Samstag in Hotels und Gaststätten bundesweit gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung vorgegangen. Insgesamt seien rund 2400 Beschäftigte aller Hauptzollämter im Einsatz, teilte die Generalzolldirektion am Abend in Bonn mit.

Frust im Ampel-Bündnis aus SPD, Grünen und FDP: Bei der Europawahl hängt die Union die Konkurrenz ab, die AfD landet mit großem Plus auf Platz zwei. Im Osten liegt sie sogar vorn.

Angesichts der Herausforderungen zählen mehr denn je Vernetzung, das Bündeln der Kräfte und das Schaffen von Synergien. Vom 2. bis 4. Juni kamen dazu in Warnemünde die deutschsprachigen Verbände der Hotellerie und Gastronomie zu ihrem traditionellen Jahrestreffen zusammen.

Deutsche Bahn und S-Bahn München sprechen mit einer Recruiting-Kampagne gezielt Mitarbeiter aus der Gastronomie an. Nach Protesten des DEHOGA Bayern zieht die Bahn das Kampagnenmotiv jetzt zurück.

Auch Hoteliers und Gastronomen sind von dem Hochwasser in Bayern betroffen. Angesichts der schweren Schäden hat das bayerische Kabinett gestern ein Soforthilfe-Paket beschlossen. Dieses soll eine Summe von „100 Millionen plus x“ umfassen. Was es zu beachten gibt.

Der ehemalige Münchner Oberbürgermeister Christian Ude soll im Tarifstreit in der bayerischen Gastronomie vermitteln. Der Dehoga sieht aktuell aber keinen Bedarf für einen Schlichter. Vielmehr sei ein Angebot der Arbeitgeber an die NGG gegangen.

Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt plant eine Image-Kampagne. Die ermäßigte Mehrwertsteuer für die Hotellerie und die Steuerfreiheit von Sonn-, Feiertag- und Nachtzuschlägen soll gerettet werden. Beides sehen die Lobbyisten in Gefahr. Ich halte diese Kampagne für brandgefährlich. Ein Kommentar von Marc Schnerr.