MDR: 10.000 junge Indonesier sollen in Deutschland ausgebildet werden

| Politik Politik

Das Ministerium für Erziehung und Kultur in Jakarta will 10.000 junge Menschen zwischen 18 und 35 zur Ausbildung nach Deutschland schicken. Ein entsprechendes Bildungsprogramm beginnt in diesem Jahr. Gefördert werden Deutschkurse und die abschließende Prüfung am Goethe-Institut. Beides sind Voraussetzungen für ein deutsches Visum. Insgesamt wird Indonesien dafür umgerechnet bis zu 1,3 Millionen Euro ausgeben. Das erfuhr das MDR-Magazin "Exakt" aus dem indonesischen Ministerium. In welcher Branche die jungen Menschen in Deutschland ausgebildet werden, spiele dabei keine Rolle.

Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Achim Dercks, begrüßt das Programm: "Trotz schwächerer Konjunktur suchen zahlreiche Betriebe händeringend Fachkräfte und Azubis. Das gilt z. B. für den Bereich Hotel und Gastronomie oder die Gesundheitsberufe." Zuwanderung sei laut Dercks ein wichtiger Baustein zur Fachkräftesicherung.

Auch der Arbeitgeberverband Pflege bewertet das Programm der indonesischen Regierung positiv. Geschäftsführerin Isabell Halletz sagte MDR-"Exakt": "Die Erwerbsmigration zum Zweck der Ausbildung bedeutet vor allem für die Pflegeberufe eine wichtige Möglichkeit, die Ausbildungsplätze zu besetzen und damit die dringend benötigten Fachkräfte ausbilden zu können."

Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) kritisiert angesichts abgelehnter Visaanträge für ausländische Azubis und Arbeitskräfte: "Die Hürden für die Zuwanderung von Fachkräften nach Deutschland sind noch immer viel zu hoch. Die Leidtragenden dieser Blockadepolitik sind nicht nur die Unternehmen, sondern wie in der Pflege die Schwächsten der Gesellschaft."

Zurück

Vielleicht auch interessant

Zur Europawahl hat die Branche ihre Positionen und Erwartungen für ein starkes Gastgewerbe in einer leistungsfähigen Europäischen Union an die Politik adressiert. Jetzt liegen die Antworten der Parteien auf den Fragenkatalog des DEHOGA und des Hotelverbandes vor.

Deutsche Bahn und S-Bahn München sprechen mit einer Recruiting-Kampagne gezielt Mitarbeiter aus der Gastronomie an. Das bringt den DEHOGA Bayern auf die Zinne. „Unverschämt“ und „hoch unanständig“ sei das, schimpft DEHOGA-Bayern-Chef Geppert und fordert Konsequenzen.

Kaum ein Thema treibt die gastgewerblichen Unternehmer so um wie die wachsende Bürokratie. In seiner neuen Broschüre „Rezepte für den Bürokratieabbau“ zeigt der DEHOGA Bundesverband die bürokratischen Pflichten für Gastronomie und Hotellerie im Detail auf und benennt seine Empfehlungen für den Bürokratieabbau.

„Die von der EU geplanten neuen Regelungen für die Pauschalreiserichtlinie kosten nicht nur Geld, sie verzerren auch den Wettbewerb weiter – zu Lasten der organisierten Reise“, kritisierte der DRV-Präsident bei einer Anhörung im Bundestag.

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat den Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz für eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro zurückgewiesen. Auf Dauer würde es für Arbeitsplätze gefährlich, wenn sich die Politik hier einmische.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich für eine schrittweise Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro ausgesprochen. Gleichzeitig übte er Kritik an der Mindestlohnkommission.

Der DEHOGA Bayern sowie die Gewerkschaft NGG konnten sich in München nicht auf einen neuen Entgelttarifvertrag für Bayerns Hotellerie und Gastronomie einigen. Die Gewerkschaft NGG brach die Gespräche am Montag ab. Nun plane man Aktionen bis hin zum Warnstreik. Die Arbeitgeber hatten die NGG-Forderungen als unrealistisch zurückgewiesen.

Die Europäische Kommission hat heute Booking Holdings, die Muttergesellschaft von Booking.com, als Gatekeeper-Plattform im Sinne des Digital Markets Act benannt. Booking.com hat nun sechs Monate Zeit, um alle Gebote und Verbote als Gatekeeper zu erfüllen.

Der DEHOGA Bundesverband macht noch einmal auf die Frist für die Schlussabrechnungen der Corona-Wirtschaftshilfen (Überbrückungs-, November- und Dezemberhilfen) aufmerksam: Diese können nach der letztmaligen Fristverlängerung vom März noch bis zum 30. September 2024 eingereicht werden.

Mit Blick auf die Europawahl am 9. Juni starten die in der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand zusammengeschlossenen Verbände einen gemeinsamen Wahlaufruf mit Reformvorschlägen.