„Mit Mann und Maus dafür kämpfen“ - CDU im Südwesten unterstützt Forderung nach 7-Prozent Gastro-Mehrwertsteuer

| Politik Politik

Der DEHOGA im Südwesten hat bei seinem Landesdelegiertentag in Stuttgart die Mitglieder auf die anstehende Bundestagswahl eingeschworen. Unterstützung kam, vom CDU-Vorsitzenden in Baden-Württemberg, Manuel Hagel, der mit „Mann und Maus“ für die Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen kämpfen will.

„Wir kämpfen für dauerhaft sieben Prozent Mehrwertsteuer in der Gastronomie, für niedrigere Lohnnebenkosten und für echten Bürokratieabbau.“ Mit diesen Worten hat der Vorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Baden-Württemberg, Fritz Engelhardt, die Mitglieder beim DEHOGA-Landesdelegiertentag am 25. November in Stuttgart auf die anstehende Bundestagswahl eingeschworen. Gastredner der Veranstaltung war Manuel Hagel, CDU-Vorsitzender in Baden-Württemberg. Er sicherte dem Gastgewerbe die volle Unterstützung der baden-württembergischen Union im Ringen um die sieben Proezent zu. „Wir werden mit Mann und Maus dafür kämpfen“, erklärte Hagel unter tosendem Applaus von 400 Delegierten und Gästen.

Mit der Wahl am 23. Februar verbinde die Branche die große Hoffnung auf eine Trendwende „weg von der Politik der Gängelung und Überregulierung hin zu einer Politik, die Unternehmertum wieder wertschätzt und fördert“, betonte Engelhardt in seiner Rede im Stuttgarter Kongresszentrum Liederhalle.

Von überragender Bedeutung für die Branche sei die Frage der Gastro-Mehrwertsteuer: „In der Gastronomie herrscht Alarmstufe Rot, und der Hauptgrund dafür ist die Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Speisen von 7 auf 19% zum 1. Januar 2024“, so Engelhardt. Diese „fatale Fehlentscheidung“ der Ampel-Regierung gelte es, nach der Bundestagwahl rasch zu korrigieren.

Dass Friedrich Merz, Spitzenkandidat der Unionsparteien, sich beim DEHOGA-Branchentag in Berlin am 12. November für einen einheitlichen, reduzierten Mehrwertsteuersatz auf Speisen ausgesprochen habe, stimme zuversichtlich. „Wir haben eine realistische Chance“, so Engelhardt.

Handlungsbedarf sieht der DEHOGA-Landeschef aber auch bei der Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes und beim Bürokratieabbau. „Wir brauchen Aufbruchsstimmung in diesem Land, keine neuen Lasten und keine Regulierungen, die über den EU-Standard hinausgehen.“

Eine klare Absage erteilte der Verbandsvorsitzende der Forderung nach einer Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro. Statt „Mindestlohn-Populismus“ zu betreiben, solle sich die Politik um die Senkung der Lohn-Nebenkosten bemühen.

„Weniger Arbeitskosten für Arbeitgeber und mehr Nettoeinkommen für Arbeitnehmer“, müsse das Ziel sein. Denn, so Engelhardt: „Leistung muss sich lohnen, wenn Deutschland wirtschaftlich wieder erfolgreich sein will.“ In dieser Hinsicht sei auch das Bürgergeld in seiner aktuellen Form ein Irrweg, denn es nehme Anreize zu arbeiten. „Das sollte die künftige Bundesregierung korrigieren“, unterstrich Engelhardt.

Gastredner Manuel Hagel betonte in seiner Antwort auf Engelhardt nicht nur seine Unterstützung für die Forderung nach einer reduzierten Mehrwertsteuer für die Gastronomie "aus voller Überzeugung", sondern signalisierte auch bei weiteren Themen Solidarität mit den Anliegen des Gastgewerbes. Konkret forderte er die Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes und die Einführung einer Wochenarbeitszeit sowie eine Reform des Bürgergeldes. Dieses stelle in seiner derzeitigen Ausgestaltung "eine Ungerechtigkeit zu Lasten der Fleißigen" dar. Es müsse aber auch im "mitfühlenden Sozialstaat" einen Ansporn geben zu arbeiten. 

Der DEHOGA Baden-Württemberg vertritt die Interessen von Gastronomie und Hotellerie im Land. Die Branche steht in Baden-Württemberg für 27.000 mittelständische Unternehmen mit insgesamt rund 300.000 Erwerbstätigen.


Zurück

Vielleicht auch interessant

SPD und Grüne wollen den Nichtraucherschutz in Niedersachsen auf das Dampfen von E-Zigaretten und Cannabis ausweiten. Das sieht eine Gesetzesänderung vor, die die Regierungsfraktionen in den Landtag einbringen. 

Die deutsche Tourismuswirtschaft sieht eine Gefahr in zunehmender Abschottung und Nationalismus. Zwei große Verbände zeigen klare Haltung gegen Diskriminierungen und Rassismus.

Je mehr Fachkräfte fehlen, desto lauter der Streit um die Lebensarbeitszeit in Deutschland. Das Ifo-Institut hat die möglichen Auswirkungen kontroverser Vorschläge für den Arbeitsmarkt berechnet.

Trinkgelder sollen in den USA künftig steuerfrei sein. Mit diesem Vorschlag konnte der Republikaner Trump punkten. Nun fordert das auch die Demokratin Harris. Nimmt sie ihm den Wind aus den Segeln?

Ein Vorstoß aus der Türkei zum Schutz von Dönerfleisch erhitzt in Deutschland die Gemüter. Bei der EU in Brüssel läuft dazu jetzt ein Prüfverfahren. Kommen schon bald strengere Regeln? Der Döner-Streit geht in die heiße Phase. Selbst der DEHOGA hat bei der EU Einspruch gegen den Antrag auf Eintragung als traditionelle Spezialität eingelegt. 

Mit einem Aktionsplan wollen Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen Kinder- und Jugendreisen stärken. Zunächst soll der Fokus auf der Teilhabe von sozial Benachteiligten sowie der Demokratieförderung und der Bildung im Bereich des nachhaltigen Reisens liegen.

Mit dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz werden auch Gastronomen und Hoteliers dazu verpflichtet, Anforderungen einzuhalten, wenn ihre Produkte oder Dienstleistungen in den Anwendungsbereich des Gesetzes fallen. Darunter können auch Tisch- und Hotelreservierungen fallen.

Ihre harte Gangart gegen Cannabis-Konsum hat die Staatsregierung immer wieder betont. Strengere Regeln gelten im Freistaat aber erst jetzt - unter anderem auf Volksfesten und in Gaststätten.

Das Segment Alkoholfreier Wein ist zurzeit das Einzige, das weltweit ansteigt. Gleichzeitig gibt es in der Weinverordnung einige Regelungen, die die Vermarktung alkoholfreier Weine von Weingütern mit Trauben aus der Region erschweren.

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern und die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten NGG haben sich auf einen neuen Entgelttarifvertrag geeinigt. Dem Abschluss waren lange Verhandlungen vorausgegangen. Die Gewerkschaft dachte sogar über Warnstreiks nach und wurde dafür von Dorint-Boss Iserlohe scharf kritisiert.