NGG fordert 400 Euro mehr Lohn im niedersächsischen Gastgewerbe

| Politik Politik

Vor dem Beginn der Tarifrunde im niedersächsischen Gastgewerbe fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ein deutliches Lohnplus für die Beschäftigten.

«Das Verharren des Gastgewerbes im Niedriglohnbereich muss ein Ende finden», sagte NGG-Verhandlungsführerin Jeanine Weigel laut Mitteilung mit Blick auf die am Freitag beginnenden Tarifgespräche. «Das Gastgewerbe in Niedersachsen braucht jetzt einen Lohn-Turbo, der die Branche stark macht für die Zukunft», forderte die Gewerkschafterin. «400 Euro mehr im Monat, aber mindestens 3.000 Euro Einstiegslohn nach abgeschlossener Ausbildung sind fair.»

Der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga, der in den Verhandlungen die Arbeitgeber vertritt, wollte sich vor den Gesprächen nicht konkret zu den Forderungen äußern. «Wir sehen gute Spielräume dafür, dass wir mit der NGG für Niedersachsen zu einem von beiden Seiten tragfähigen Entgelttarifvertragsabschluss kommen können», teilte Rainer Balke, Hauptgeschäftsführer des Dehoga Niedersachsen, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

In mehreren anderen Bundesländern haben sich NGG und Dehoga bereits auf Abschlüsse mit zum Teil deutliche Lohnerhöhungen geeinigt, zuletzt in Sachsen-Anhalt (Tageskarte berichtete). In Niedersachsen arbeiten nach Angaben der Gewerkschaft mehr als 180.000 Menschen im Hotel- und Gastgewerbe. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Jugendliche zwischen 14 und 16 Jahren dürfen in Gaststätten Alkohol trinken, wenn die Eltern dabei sind. Nicht nur der Bundesgesundheitsminister möchte das ändern. Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi bringt eine Freigabe von Alkohol erst ab 18 Jahren ins Spiel.

Mit steuerlichen Vorteilen will die Bundesregierung Fachleute nach Deutschland locken - denn andere Länder tun dies schon lange. Doch es gibt Widerspruch. Auch aus den Reihen der Ampel.

Obwohl es in anderen Bundesländern bereits Einigungen gibt, eskaliert der Tarifkonflikt im bayerischen Gastgewerbe. Nun bereitet die Gewerkschaft Warnstreiks im Umfeld der EM-Halbfinalspiele vor.

Auch in der zweiten Tarifrunde haben der DEHOGA Bayern und die Gewerkschaft NGG keine Einigung erzielt. Der Verband sagt, dass er ein Angebot von fast 15 Prozent Lohnerhöhung auf den Tisch gelegt hätte.

Die Gewerkschaft Nahrungs-Genuss-Gaststätten und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband haben sich in Sachsen-Anhalt geeinigt und einen Tarifabschluss erzielt. Beschäftigte und Auszubildende profitieren.

Bundesagrarminister Cem Özdemir setzt sich für eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuer auf Fleisch ein, um den Umbau der Tierhaltung zu höheren Standards zu finanzieren. Der Grünen-Politiker griff einen Vorschlag des Bauernverbands auf. Von Verbraucher- und Umweltschützern kam ein geteiltes Echo.

In niedersächsischen Städten und Gemeinden wird zunehmend Bettensteuer erhoben. Der Dehoga kritisiert die Mehrkosten für Gäste und den bürokratischen Aufwand für Gastgeber.

Eine türkische Erzeugergruppe setzt sich für einen einheitlichen EU-Döner ein, was zu höheren Preisen führen könnte. Würde ihr Antrag angenommen, gäbe es EU-weit festgelegte Zutaten und Zubereitungsweisen für Döner.

Der DEHOGA-Branchentag findet in diesem Jahr am 12. November 2024 in Berlin statt. Auf LinkedIn gab der Verband jetzt erste Redner bekannt: Drei prominente Politiker haben bereits zugesagt.

Eine Kampagne des Sozialunternehmens Social-Bee erhitzt die Gemüter in Hotellerie und Gastronomie. Eigentlich will das Unternehmen darauf aufmerksam machen, dass viele gutausgebildete Geflüchtete keine passenden Jobs bekommen. Bei der Kampagne würden jedoch Berufsbilder aus dem Gastgewerbe herabgewürdigt, lautet die Kritik.