Tarifverhandlungen Systemgastronomie: NGG fordert 15 Euro die Stunde Einstiegslohn

| Politik Politik

Am Donnerstag verhandelt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) erneut mit dem Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) über die Gehälter der rund 120.000 Beschäftigten bei McDonalds, Burger King, Nordsee, Vapiano und Co. Die NGG fordert unter anderem einen Einstiegslohn von 15 Euro pro Stunde sowie 500 Euro mehr im Monat für alle Beschäftigten ab Tarifgruppe 2. Gewerkschaftsmitglieder sollen darüber hinaus noch eine Bonuszahlung von 500 Euro einmalig bekommen. 

Das erste Angebot der Arbeitgeber wurde abgelehnt. Es sah unter anderem eine Laufzeit von viereinhalb Jahren, eine erste Lohnerhöhung im Januar 2025 und in der untersten Tarifgruppe einen Lohnzuwachs von 1,26 Euro pro Stunde bis Ende der Laufzeit 2028 vor (Tageskarte berichtete).

„Die Beschäftigten waren zu Recht entsetzt. Sie haben das Gefühl, dass ihre Arbeitgeber keine Vorstellung davon haben, was es für das eigene Leben wirklich bedeutet, wenn man mit Gehältern knapp über dem Mindestlohn haushalten muss.“, sagt Mark Baumeister, Verhandlungsführer der NGG. Die untersten drei Tarifgruppen in der Systemgastronomie verdienen aktuell lediglich 20 Cent über dem gesetzlichen Mindestlohn.

„Es geht auch um Respekt. Die Beschäftigten arbeiten hart. Sie erwarten, dass ihre Arbeitgeber in der nächsten Verhandlung ein Angebot vorlegen, dass das abbildet. Wir sind gerne zu konstruktiven Verhandlungen bereit. Unter Wert werden sich die Beschäftigten aber keinesfalls verkaufen.“, erklärt Baumeister die Stimmung in den Betrieben. Die NGG hofft auf konstruktive Gespräche beim zweiten Verhandlungstermin. Baumeister: „Eine gute und zeitnahe Einigung ist im Sinne aller. Notfalls sind wir aber auch bereit zu streiken.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat den Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz für eine Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro zurückgewiesen. Auf Dauer würde es für Arbeitsplätze gefährlich, wenn sich die Politik hier einmische.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich für eine schrittweise Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro ausgesprochen. Gleichzeitig übte er Kritik an der Mindestlohnkommission.

Der DEHOGA Bayern sowie die Gewerkschaft NGG konnten sich in München nicht auf einen neuen Entgelttarifvertrag für Bayerns Hotellerie und Gastronomie einigen. Die Gewerkschaft NGG brach die Gespräche am Montag ab. Nun plane man Aktionen bis hin zum Warnstreik. Die Arbeitgeber hatten die NGG-Forderungen als unrealistisch zurückgewiesen.

Die Europäische Kommission hat heute Booking Holdings, die Muttergesellschaft von Booking.com, als Gatekeeper-Plattform im Sinne des Digital Markets Act benannt. Booking.com hat nun sechs Monate Zeit, um alle Gebote und Verbote als Gatekeeper zu erfüllen.

Der DEHOGA Bundesverband macht noch einmal auf die Frist für die Schlussabrechnungen der Corona-Wirtschaftshilfen (Überbrückungs-, November- und Dezemberhilfen) aufmerksam: Diese können nach der letztmaligen Fristverlängerung vom März noch bis zum 30. September 2024 eingereicht werden.

Mit Blick auf die Europawahl am 9. Juni starten die in der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand zusammengeschlossenen Verbände einen gemeinsamen Wahlaufruf mit Reformvorschlägen.

Die Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern drückt beim geplanten Cannabis-Verbot, insbesondere für Volksfeste und Biergärten, aufs Tempo. Zudem soll das Kiffen auch in ausgewiesenen Raucherräumen und Raucherbereichen verboten werden.

Einen Monat vor der Wahl des Europäischen Parlaments am 9. Juni haben der Hotelverband Deutschland und der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband den detaillierten Forderungskatalog des Gastgewerbes an die europäische Politik der Öffentlichkeit präsentiert.

Als erstes Bundesland wird Bayern seine Städte und die ländlichen Räume bei der Akquisition von Tagungen und Kongressen aktiv unterstützen. Dazu hat die Bayerische Tourismusministerin Michaela Kaniber eine Initiative für Bayerns Kongresswirtschaft vorgestellt.

Das Handelsblatt hat eine interne Aufstellung aus dem Finanzministerium, die Sparvorschläge in Höhe von neun Milliarden Euro vorsieht, veröffentlicht. Ganz oben auf der Liste: die ermäßigte Mehrwertsteuer für die Hotellerie und die Steuerfreiheit von Sonn-, Feiertag- und Nachtzuschlägen. Nach Gesprächen mit politisch Verantwortlichen stellt der DEHOGA die Dinge richtig.